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Die Polizistin

Die Polizistin

Titel: Die Polizistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Dean
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Moment nicht.«
    Sein Blutdruck schoss in die Gefahrenzone. Das war nicht die Antwort, auf die er gehofft hatte. »Können Sie fliehen? Können Sie sich vom Haus entfernen?«
    »Ja, vielleicht würde mir das gelingen. Ich könnte auch versuchen, ein Fahrzeug zu stehlen.«
    »Dann tun Sie das!«
    »Sir, dann würde Santos sich einen neuen Unterschlupf suchen. So nahe waren wir ihm noch nie.«
    Der Fall Santos interessierte ihn nicht. Er wollte, dass Lily in Sicherheit war. »Mir behagt nicht, dass Sie da draußen allein sind. Deshalb befehle ich, dass Sie das Haus verlassen. Rufen Sie mich wieder an, wenn Sie wissen, wo Sie sich befinden, dann komme ich und hole Sie ab.«
    Wieder entstand eine längere Pause. »Ich glaube, sie werden mich erwischen, wenn ich zu fliehen versuche.«
    Das stählerne Band um Joes Brustkorb spannte wieder. Er setzte sich. Er hasste diese Situation. Sie in Gefahr, er hilflos. »Ist Ihre Tarnung noch nicht aufgeflogen? Schöpft niemand Verdacht?«
    »Nein, Sir.«
    Er fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare und versuchte, klar zu denken. »Haben sie Ihnen was angetan?«
    »Es geht mir gut.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    Er sah auf seine Uhr. In ein paar Stunden wurde es hell. Es ging ihm gegen den Strich, aber wenn sie sich im Haus sicherer fühlte, musste er sich damit abfin-den. »Was brauchen Sie?«, fragte er. »Sagen Sie, wie ich Ihnen helfen kann.«
    Er glaubte, einen Seufzer der Erleichterung zu hören.
    »Ich brauche morgen früh eine Zuflucht«, sagte sie.
    »Ich will diese Leute nicht zu meinem Apartment führen.«
    Joe überlegte. »Sie können in unseren Trakt auf der Miller Road gehen«, sagte er. »Ich lasse die Wohnung auf Ihren Namen umschreiben. Lily McKay, okay?«
    Wieder eine lange Pause.
    »Lily!«, zischte er. »Sind Sie noch da?«
    »Mitchell.«
    »Was?«
    »Sie glauben, dass ich mit Nachnamen Mitchell hei-
    ße.«
    Joe fuhr in seinem Sessel hoch. »Wieso das denn?«
    »Weil Shawn diesen Namen nannte, als Fuentes und Myers mich aus der Bar schleppten. Sie wollten wissen, wer Mitchell ist, und Shawn sagte, das wäre mein Ehemann.«
    Ehemann. Oh, ja. »Und Sie sind sicher, dass Sie bis dahin in Sicherheit sind?«
    »Ja.«
    Wie konnte sie so sicher sein? Er hasste es, die nächste Frage zu stellen, aber sie war schon heraus, bevor er sie zurückhalten konnte. »Lily, was haben Sie getan?«
    Schweigen. Dann: »Meinen Job.« Wieder Schweigen, ehe sie hinzufügte: »Ich habe mich in die Organisation von Manuel Santos eingeschlichen.«
    »Wie?«, knurrte er.
    »Als Sonny Fuentes’ neue Freundin.«
    Joe Mitchell war, als hätte ihm jemand einen wuchti-gen Tiefschlag versetzt. Er konnte kaum atmen. »Und wo ist Fuentes jetzt?«
    »Er liegt im Tiefschlaf.«

    Rote Alarmsignale tanzten vor Joes Augen. »Ist sonst noch jemand im Haus?«
    »Ja, ich schätze, dass etwa fünfzehn Leute noch hier sind.«
    Er wiegte mit dem Oberkörper hin und her. »Wo genau halten Sie sich jetzt auf?«
    Sie räusperte sich. Er wusste, was das bedeutete, denn er hatte es schon oft genug gehört. Sie hatte etwas getan, was ihm Herzrasen verursachen würde.
    »Es ist mir gelungen, in Santos’ Büro einzudringen.«
    Die Vorstellung, dass sie in Santos’ Büro einbrach, während fünfzehn Männer im Haus waren, raubte ihm fast den Verstand. Wieder sprang er aus dem Sessel und widerstand dem Impuls, sie anzuschreien. »Lily, dies ist ein Befehl. Verlassen Sie sein Büro. Sie verhalten sich höchst unauffällig, bis Sie in der Wohnung im Sicherheitstrakt sind. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja.« Sie sprach so leise, dass er sie kaum verstehen konnte.
    »Jetzt!«
    »Aber sein Computer ist direkt vor mir«, wandte sie ein.
    »Vergessen Sie den verdammten Computer!«, rief er.
    »Raus mit Ihrem hübschen Arsch aus seinem Büro!«
    »Aber Sir…«
    »Sofort!«
    »Ja, Sir«, wisperte Shanna.
    Sie fuhr mit einem zitternden Finger über das Handy und unterbrach die Verbindung. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, sie konnte kaum atmen.
    Sie hatte ihn wieder enttäuscht.
    Zuerst hatte sie geglaubt, so etwas wie Besorgnis in seiner Stimme bemerkt zu haben. Aber dann hatte sie wieder seine Special Agent Stimme gehört, die Befehle erteilte, und dann wurde es ihr deutlich bewusst: Sie hatte gegen das Protokoll verstoßen. Hölle, sie hatte gegen jeden verdammten Paragraphen verstoßen, und dann war ihr Partner auch noch ihretwegen verletzt im Krankenhaus.
    Mit einem sehnsüchtigen Blick sah sie auf den

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