Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
meinem Dad. Du kommst immer. Du und deine Familie seid auch eingeladen, Ariele.«
Ariele sah bedrohlich danach aus, genau in unsere Richtung zu kotzen. »Ich erinnere mich vage, dass meine Mutter etwas von Grillen gesagt hat. Larry? Ist das dein Dad? Ich wollte eigentlich nicht hingehen, aber wenn ihr zwei auch da seid, komme ich.«
»Ja, das ist mein Vater. Bitte komm. Die Leute von
Ames
sind da, also kriegen wir vielleicht Infos, die etwas Licht in eure Angelegenheit bringen. Und dabei genießen wir die saftigen Burger von meinem Dad!«
»Ich denk drüber nach, aber ihr beide müsst versprechen, die Knutscherei und so aufs absolute Minimum zu beschränken! Das ist widerlich.«
»Kellan, wird morgen irgendwas von mir
erwartet
?«, fragte ich ihn zögernd. Ich konnte ein Funkeln in seinen Augen sehen, während er darüber nachdachte, ob er noch einen Gag versuchen sollte. Aber meine saure Miene sorgte wohl dafür, dass er es sich noch mal überlegte.
Er schüttelte nur den Kopf und lachte. »Nein, sei einfach nur dein süßes kleines Selbst.«
»Na das ist mal ‘ne Herausforderung«, gluckste Ariele.
Ich sah die beiden an und prustete los.
E s war kaum zu glauben, dass nur zwei Leute in dieser palastartigen Villa lebten. Die weiße steinerne Fassade war makellos, als wäre sie kürzlich gereinigt worden. Sauber gestutzte Büsche und Laternen säumten die Kiesauffahrt über die ganze Länge. Wir fuhren auf einen kleinen Parkplatz, auf den ungefähr zehn Autos passten, und parkten auf dem einzigen freien Platz.
Wir waren spät dran, hauptsächlich wegen Ella, die sich mindestens zehnmal umgezogen hatte, bevor sie gezwungen wurde, ein Kleid mit einem Design von gelben und weißen Sonnenblumen anzuziehen. Das Problem war gewesen, etwas Passendes für ein Grillen im
Herbst
zu finden, etwas, was keine allzu sommerliche Aufmachung war. Mom hatte schließlich die Geduld verloren und Ella gezwungen, dieses helle Sommerteil anzuziehen. Ella war alles andere als begeistert und hatte mit superschlechter Laune im Auto gesessen. Ihre größte Sorge war, dass ihre besten Freunde, Sally und Jonas, da sein würden und denken könnten, sie trüge Vorjahresmode.
Glücklicherweise hatte ich diese Sorte Probleme nicht. Ich hatte einfach eine Jeans angezogen, ein T-Shirt und meine geliebten Havaianas. Ich hatte eine kleine extra Anstrengung unternommen und mir ein Halstuch umgelegt, um die Flecken an meinem Hals zu verstecken, und außerdem etwas Lipgloss aufgetragen, weil Ella darauf bestanden hatte.
Ich sah Kellan an der Tür, als wir die beeindruckende Auffahrt hochgingen. Er sah so gut aus, in lässigen Khaki Shorts, weißem kurzärmeligem Hemd und Flip-Flops. Er sah allerdings nicht so relaxed aus wie sonst; sein Ausdruck war ernst und ich bemerkte, dass er sich mit den Fingern nervös durchs Haar fuhr, sobald er mich sah.
Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Die sind alle hinten im Garten, wie immer. Ich muss nur kurz mit Arizona sprechen, dann kommen wir zu euch. Ella, du siehst wunderschön aus! Ich mag das Gelb, es steht dir ganz toll.«
Sofort hellte sich Ellas Stimmung auf, die Verwandlung war wie von Zauberhand. Sie strahlte, als sie uns durch die Haustür anführte. Sobald sie um die erste Ecke gebogen waren, nahm Kellan meine Hand und begann, mich durch die Flure zu ziehen. Wir landeten in einem großen Zimmer, das wie ein Arbeitszimmer oder eine Bibliothek aussah. In einer Ecke thronte ein riesiger Schreibtisch mit lederner Schreibauflage, und Regale voller ledergebundener Bücher säumten die Wände. Im Sitzbereich standen sich zwei große Ledersofas gegenüber, mit einem gläsernen Couchtisch dazwischen. Ein Flachbild-Fernseher dominierte eine Wand, darunter standen zwei Tischchen mit Laptops. Ich bemerkte in einer Ecke ein großes Gemälde auf einer Staffelei. Es stellte eine nachdenkliche, schöne junge Frau dar. Ihr Gesichtsausdruck erinnerte mich an ähnliche, die ich bei Kellan gesehen hatte. Ich nahm an, dass das Porträt seine verstorbene Mutter zeigte.
Kellan legte seine Hände auf meine Schultern und drehte mich so, dass ich ihn ansah. Ich schaute zu ihm hoch und war sofort besorgt wegen seines harten und ernsten Gesichtsausdrucks. Er sah nur ganz selten so grimmig aus. »Du machst mir Angst. Was gibt’s?«
Er nahm meine Hand und knirschte mit den Zähnen: »Simla und Justin sind hier.«
Ich machte einen Schritt zurück, spürte, wie meine Beine wacklig wurden. Er legte mir den Arm um
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