Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
ich wirklich Spaß. Es gab keine Überraschungsübungen. Das alles hatte ich schon millionenmal gemacht.
Nach einer Stunde Übungen pfiff der Coach ab. Es wurde Zeit für ein Trainingsspiel. Harry kam zu mir gefahren. »Welche Position?«
»Abwehr links.«
Er guckte überrascht, aber er nahm mich in die Startaufstellung. Ich bemerkte, dass ich gegen Kellan spielte. So was Dummes, ich wollte ihm nicht wehtun. Ich bemerkte auch, dass Harry sich dafür entschieden hatte, Abwehr zu spielen. Das war seltsam, denn gewöhnlich spielte er im Angriff und begann das Spiel für sein Team.
Das Trainingsspiel machte echt Spaß. Ich schaffte es sogar einige Male, Kellan zu checken. Er schien es aber auch nicht allzu ernst zu nehmen. Ich kam nie gegen die wirklich ehrgeizigen und harten Spieler wie Justin oder David. Mir wurde klar, dass Harry und Kellan das so arrangiert hatten. Ich ließ meine Wut darüber, von ihnen wie ein Baby behandelt zu werden, an Kellan aus. Mensch, sah der überrascht aus, als ich ihn in die Bande rammte! Aber ich muss zugeben, dass ich auch ein bisschen dankbar war; ich brauchte heute wirklich kein unnötiges Drama. Ich musste nur dem Coach zeigen, dass ich mich selbst behaupten und ein gutes Spiel machen konnte, was mir definitiv gelang. Mein Team gewann knapp und wir kehrten zu Coach Stanislaw zurück, der auf dem Rang saß.
»Gute Arbeit, Kids. Coach Pickett, Harry und ich werden unsere Listen durchgehen und eine mögliche Aufstellung besprechen. Vielleicht haben wir genug Spieler für eine zweite Mannschaft, aber das können wir diskutieren, sobald wir die Schulmannschaft ausgewählt haben. Wir werden achtzehn Spieler auswählen und zwei Ersatzspieler. Unsere Entscheidung ist endgültig und basiert sowohl auf den Probetrainings als auch auf eventuellen Vorleistungen. Also bist du dabei, Kellan, obwohl dich ein Mädchen abserviert hat.« Er lachte.
Mit diesen Worten gingen die drei weg. Die restlichen Jungs, außer Kellan, gingen in Richtung Umkleide.
»Krabbe, du warst gut! Ich wäre sehr überrascht, wenn du nicht im Team bist.«
»Danke, dass du mich da draußen wie ein
Baby
behandelt hast. Das war lieb von dir, ist aber in Zukunft nicht nötig.«
Er lachte. »Das musst du mir nicht sagen, ich bin grün und blau!«
Ich fuhr nah an ihn heran, zog meinen Helm aus und traf voll seine Lippen. Das fühlte sich echt gut an. Der Tag war so ziemlich gelaufen. Ich hatte mein Bestes gegeben, ohne jemandem auf die Zehen zu treten. Genau in diesem Moment kamen Ariele, Ali und Maria und ich ließ Kellan los, damit er sich umziehen konnte. Ich musste aus meiner Ausrüstung raus und mich frisch machen, ich roch ziemlich übel, aber diesmal war ich mit feuchten Babytüchern bewaffnet gekommen.
»Arizona, ich muss sagen, du warst wirklich klasse da draußen«, sprudelte Ali los. Maria nickte, und Ariele warf mir einen wissenden Blick zu. Auf dem Weg zur Toilette holte ich mir noch ein Wasser, während die Mädels wie beim letzten Mal draußen auf mich warteten. Ich zog wieder meinen Rock und mein T-Shirt an, kämmte meine Haare und trug etwas Lipgloss auf. Ich schaute in den Spiegel. Ich sah gut aus, aber die blauen Flecken waren immer noch zu sehen, also versteckte ich sie mit einem Halstuch, bevor ich wieder rausging zu den Mädels.
»Kellan hat angerufen und gefragt, ob wir mit ihnen ‘ne Pizza essen, während wir auf die Entscheidung warten«, sagte Ali.
Pizza hörte sich perfekt an, ich war ausgehungert. Wir gingen zur Cafeteria und rüber zu Kellan. Sofort gab er jedem von uns ein Stück Salami-Pizza. Ich setzte mich und verschlang meins, dann sah ich ihn an, um ein weiteres Stück zu erbetteln. Er lachte und gab mir noch ein Stück, bevor er sich zu uns setzte.
Ariele sah ihn mit gespielter Sorge an und fragte: »Bist du okay, Kellan? Dich hat’s da draußen ja ziemlich zerlegt.«
Kellan verdrehte die Augen, »Ja, die kann echt gemein sein! Sie war gut. Hoffentlich kommt sie ins Team. Ich bin so stolz auf sie.«
»Das solltest du! Püppchen, wow, weiter so!«
Ich sah hoch in Davids begeisterte Augen.
»Danke, David. Ich hab mein Bestes gegeben. Ich denk mal, jetzt hängt’s von den Trainern ab—«
»Und da kommen sie«, sagte David, als Harry in die Mitte der Cafeteria trat. Er stieg auf einen Tisch und verkündete seine Mitteilung: »Es war schwer, aber wir haben eine Entscheidung getroffen. Wir werden dieses Jahr zwei Mannschaften haben. Bitte stellt euch vor der Umkleide auf. Wir
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