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Die Prophezeiung der Steine

Die Prophezeiung der Steine

Titel: Die Prophezeiung der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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Ich wusste es. Weil Bramble im letzten Frühjahr nicht mehr
Thorn geritten hat, haben sich bei den Rennen wieder neue Möglichkeiten ergeben. Ich wusste, dass Silver Shoes gewinnen kann! Golden Shoes war nämlich sein Muttertier.« Er sah ihre verständnislosen Mienen und lächelte. »Ihr verfolgt die Rennen wohl gar nicht, was?«
    Sie schüttelten den Kopf.
    »Schande, Schande«, sagte Fiske. »Das ist ein toller Sport.« Er bemerkte, dass er sie von ihrem Essen abhielt. »Esst nur, esst.«
    Mit Vergnügen wandten sie sich wieder der leckeren, knusprig-braunen Forelle zu, und als sie fertig waren, fragte Martine, wo sie einen Schlafplatz für die Nacht finden könnten.
    Die Gespräche im Raum schienen zu verstummen.
    Fiske zog an seiner Lippe. »Na ja«, sagte er nachdenklich.
    Die Männer an den Tischen und am Feuer schauten sie an, hielten sich jedoch heraus. Ash begriff, dass Fiske der Dorfsprecher sein musste, derjenige also, der bei Streitigkeiten im Dorf als Vermittler und Schiedsrichter fungierte, nicht wirklich Bürgermeister, nicht wirklich Richter, nicht wirklich Friedensstifter, aber ein bisschen etwas von allen dreien.
    »Ich denke mal, am besten aufgehoben seid ihr bei Halley«, sagte er schließlich. »Ich bringe euch hin.«
    »Dann bezahle ich dich lieber vorher«, sagte Martine und lachte.
    Er lachte ebenfalls und warf den Kopf zurück. »Ja, ja, das tust du besser!«
    Also bezahlte sie, und die beiden folgten Fiske in die Dunkelheit hinaus. Er führte sie zu einem Cottage auf der anderen Seite des Dorfes, in der Nähe der nach Süden führenden Straße.

    Vor der Tür wartete ein Geist. Im Vergleich zu der Klarheit der Geister in Turvite war er blass und sah gespenstisch aus, dennoch sah Ash ihn deutlich, während Fiske ihn offensichtlich nicht sehen konnte. Es war ein älterer Mann, der wie die Dorfbewohner gekleidet war und einen großen Schnurrbart hatte. Sie nickten ihm zu, und er erwiderte die Geste grinsend, wobei er aufgeregt gestikulierte, als habe er etwas zu sagen. Martine nickte ihm kurz zu und wies mit dem Kopf auf Fiske, womit sie dem Geist zu verstehen gab, er solle warten, bis dieser fort war. Der Geist nickte.
    Fiske, der nichts von alledem bemerkte, klopfte an die Tür. »Ho, Halley, mach auf! Ich habe Gäste für dich.«
    Ein junger Mann öffnete die Tür. Er mochte Ende zwanzig sein und hatte das blonde Haar der Leute von Acton, aber dunkle Augen. Es war deutlich, dass ihn das Klopfen mitten aus den Vorbereitungen gerissen hatte, zu Bett zu gehen - seine Hemdzipfel hingen aus der Hose, und er hatte nur noch einen Stiefel an.
    »Fiske?«, fragte er in einer hellen, hohen Stimme. »Was ist denn?«
    »Kein Problem, Junge, bloß ein paar Gäste für die Nacht - eine Steinedeuterin und ihr Junge. Ich dachte, du könntest sie bei dir aufnehmen, um deines Papas willen.«
    Halley nickte sofort und machte die Tür weit auf. Der Geist schlüpfte hinein, und sie folgten ihm in einen Raum, der sowohl als Wohnzimmer wie auch als Schusterwerkstatt diente.
    Fiske hob die Hand zum Abschied.
    »Danke, Fiske«, sagte Martine.
    »Gern geschehen«, sagte er und lächelte sie an, vielleicht ein wenig wärmer, als ein Brauer einen Gast in der Regel anlächelte.

    Tatsächlich sah sie im Lichtschein der Laterne wunderschön aus, groß und schlank und anmutig. Sie erwiderte sein Lächeln, vielleicht ein wenig wärmer, als ein Gast einen Brauer in der Regel anlächelte. Ash wölbte eine Braue. Er vermutete, dass Martine nicht so warm gelächelt hätte, wenn sie nicht am nächsten Tag weitergezogen wären. Auf ihre eigene Art und Weise war Martine so reserviert wie Doronit.
    Halley verriegelte die Tür und bedeutete ihnen, sich auf die Wandbank an der Feuerstelle zu setzen. Das Feuer war für die Nacht bereits mit Asche belegt worden, und nun schürte er es wieder und legte weiteres Holz hinzu. Nach dem Geruch zu urteilen Apfelbaumholz, dachte Ash. Der Geist stand wartend am Feuer, den Blick auf Martine und Ash gerichtet.
    »Du hast vor Kurzem einen Todesfall in der Familie gehabt«, sagte Martine zu Halley, als dieser vom Feuer zurückkam.
    Er war überrascht. »Ja, ja, mein Vater … Hat Fiske euch davon erzählt?«
    Martine schüttelte den Kopf. »Nein. Ein Mann mit Schnurrbart?«, fragte sie. »Auf dem Kopf kahl werdend, aber mit lockigem Haar um die Ohren?«
    Halley wurde blass. »Ja, das ist er. Wie …«
    »Er ist hier«, sagte Martine behutsam. »Er möchte mit dir sprechen.«
    Der Geist nickte

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