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Die Prophezeiung der Steine

Die Prophezeiung der Steine

Titel: Die Prophezeiung der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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schwarzen
Haar, das sich vom Schnee abhob, ihren roten Lippen und ihrem Lächeln. Denn Bramble, daran bestand kein Zweifel, war von ihm fasziniert. Sie setzte sich zu seinen Füßen ans Feuer und brachte ihn zum Lachen, sie überschüttete ihn mit Fragen über die Stadt und wie es sei, Sohn der Stadtdirektorin zu sein und als Geselle umherzuziehen und die weite Welt zu sehen, Fragen über das Leben und den Tod und einmal sogar über die Liebe. Ich hatte den Eindruck, als hielten wir beide atemlos inne, um seine Antwort zu hören.
    Er schüttelte lachend den Kopf. »Meine Mutter hat immer gesagt, ich hätte ein Herz so hart wie Eichenholz«, sagte er. »Es sei nicht weich genug für ein Mädchen.« Er streckte die Hand aus und wischte mir beiläufig ein Stückchen Asche von der Schulter.
    Das war der Augenblick, in dem ich erkannte, Bramble hin, Bramble her, dass ich Merrick heiraten würde, auch wenn ich sie dann für den Rest meines Lebens würde ernähren müssen.
    Also heirateten wir, und ich zog in die Stadt, und meine Freude überdeckte die nagende Besorgnis, was mit Bramble werden würde. Schließlich brach sie zu ihrer Wanderschaft auf, und meine Sorge wuchs, denn wer weiß, was ihr in der Fremde widerfahren kann? Aber es war sinnlos, zu versuchen, sie aufzuhalten, denn das hat nichts und niemand je vermocht und wird es auch nie.

Ash
    Eine Woche nach ihrem Auftrag bei der Juwelierin berief Doronit Hildie und Ash aus dem Übungsraum in ihr Arbeitszimmer.
    Hildie glitt, ohne anzuklopfen, durch die Tür, und Ash, der sie überragte, folgte ihr mit seinen Messern und Knüppeln in der Hand. Er kam gut mit, dachte Doronit. Er machte rasche Fortschritte beim Stockkampf und dem Umgang mit dem Messer und lernte erstaunlich schnell lesen und schreiben. Schon bald würde er ihr richtig Geld einbringen. Und dann waren da ja noch seine besonderen Talente, auch wenn ihre Zeit noch nicht gekommen war. Vorher musste er noch fester an sie gebunden werden. Und dieser Auftrag nun konnte einen weiteren Knoten in diesem Seil darstellen.
    Sie schenkte den beiden ein unbefangenes Lächeln, das Lächeln einer Vorgesetzten. »Kennt ihr Martine, die Steinedeuterin?«
    Hildie nickte, Ash schüttelte den Kopf.
    »Sie lebt unten am Berg in der Nähe der Ställe«, sagte Hildie zu ihm. »Hat einen guten Ruf. Was sie sagt, gilt als zutreffend.«
    »Offenkundig hat sie die Fähigkeit des Sehens«, sagte Doronit »und hat … einen Anschlag auf ihr Leben gesehen. Bald.«

    »Ranny?«, fragte Hildie scharf.
    Doronit zuckte mit den Schultern. »Wer dahintersteckt, spielt keine Rolle. Martine möchte, dass wir ihr Schutz gewähren. Ihr beide könnt die erste Wache übernehmen. Und keine Knüppel. Ohne guten Grund laufen wir nicht mit Knüppeln durch die Stadt. Messer reichen. Los jetzt.«
    Sie wartete, bis die beiden sich der Tür zugewandt hatten. Dann rief sie Ash zurück. »Heute Abend wird der Tod kommen, Ash. Die Steinedeuterin hat es gesehen. Sorge dafür, dass es nicht dein eigener ist.«
    Er machte ein ernstes Gesicht, nickte und folgte Hildie. Doronit war nur wenig besorgt. Sie hatte die Deuterin prüfen lassen, ob er in Sicherheit sein würde, und obwohl man sich auf keine Deutung vollkommen verlassen konnte, hatte Martine gesagt, Ash werde die Begegnung unbeschadet überstehen. Was Hildie anging, war sie sich weniger sicher. Doronit machte sich keine allzu große Sorgen; Risiko brachte das Geschäft nun einmal mit sich, und Hildie besaß ohnehin nicht die gleichen Talente wie Ash. Die seinen waren … nun, nicht unersetzlich, aber selten. Sehr selten.
    Sie ging in eine Ecke des Zimmers, wo sie unter einer Diele eine Geldkassette versteckt hielt, und legte Martines Bezahlung hinein. Der Anblick ihres Ersparten ließ sie wie immer glückselig lächeln. Sie hatte überall im Haus und seinen Außengebäuden Verstecke, und auch woanders, und jedes Mal, wenn sie deren Inhalte betrachtete, fühlte sie sich sicher. Es verschaffte ihr die beruhigende Gewissheit, dass es ihr nie an Essen oder anständiger Kleidung fehlen würde, selbst wenn sie hundert Jahre alt würde. Als sie nach Turvite gekommen war, hatte sie lange Zeit abgelegte Kleider und Lumpen tragen müssen. Sie strich die feine Wolle ihrer Hose mit den Händen glatt und lächelte erneut. Dann
schloss sie die Klappe und machte sich daran, das Training der Gebrüder Dung beim Bogenschießen zu begutachten.

    Auf dem Weg zu Martine, der durch einen Teil der Stadt führte, den Ash nur

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