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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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»Wir sollten diesen Verräter besser bald finden. Bevor er erneut Gelegenheit hat, uns zu verkaufen.«
    Macro nickte. »Aber da kommt jeder infrage.«
    »Schon möglich«, stimmte Cato zu. »Aber andererseits braucht er Gelegenheit, mit den Piraten in Kontakt zu treten. Das engt die Auswahl ein.«
    Macro lächelte. Er konnte Cato fast beim Denken zuhören. »Hast du jemanden im Sinn?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Noch nicht. Aber ich habe eine Vorstellung, wo ich als Erstes suchen sollte.«

KAPITEL 22
    D eine Befehle.« Präfekt Vitellius stand mit Cato am Strand und reichte ihm ein versiegeltes Pergament. Ein Boot erwartete Cato, um ihn zur Sparta hinauszubringen, die in der Bucht vor Anker lag. Die Trireme war im ersten Licht des neuen Tages, das hinter den Berggipfeln hervorsickerte, nur als Umriss zu erkennen. »Ich habe dir Vollmacht erteilt, in meinem Namen zu handeln, sobald du in Ravenna bist. Zögere nicht zu nehmen, was wir brauchen. Sollten irgendwelche Einheimische versuchen, dich daran zu hindern, musst du hart durchgreifen. Extreme Umstände erfordern extreme Maßnahmen, verstanden?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Gut.« Vitellius senkte die Stimme und streckte Cato ein versiegeltes Päckchen hin. »Das hier ist der Bericht. Sorge dafür, dass er unmittelbar nach deiner Landung nach Rom weiterbefördert wird.«
    Cato nahm das Päckchen entgegen und steckte es in seinen Proviantbeutel.
    »Nun gut. Das ist alles, denke ich.« Vitellius nickte. »Ich sehe dich in ein paar Tagen mit der Verstärkung wieder. Ihr sollt so früh wie irgend möglich zu uns stoßen. Ich mache dich für jede ungerechtfertigte Verzögerung verantwortlich.«
    Cato erwiderte seinen Blick mit kalter Verachtung. »Ich verstehe, Herr.«
    »Das hoffe ich sehr, Centurio. Es wäre schade, wenn wir unsere langjährige gegenseitige Abneigung beenden müssten. Aber sicherlich würde ich recht bald neue Feinde finden.«
    Ein schmallippiges Lächeln umspielte Catos Mund. »Daran habe ich keinen Zweifel, Herr.«
    Vitellius starrte ihn kurz an, drehte sich dann um und marschierte davon. Macro näherte sich Cato, sobald der Präfekt zwischen den Zelten verschwunden war. Er streckte die Hand aus, und die beiden Offiziere ergriffen einander beim Unterarm.
    »Sichere Reise«, meinte Macro grinsend. »Angesichts unserer jüngsten Erfahrungen mit dem Leben auf See brauchst du alles Glück, das du bekommen kannst.«
    »Als wenn ich das nicht wüsste.« Cato erwiderte sein Lächeln. »Macro, falls wir diesen Schlamassel überstehen, hast du meine Erlaubnis, mir den Schädel einzuschlagen, sollte ich ein Schiff auch nur jemals freundlich anschauen.«
    »Worauf du mehr als einen lassen kannst.«
    Cato lächelte. In einer Welt, die von den Launen des Schicksals abhing, war das Wissen beruhigend, dass er sich auf Macros Beständigkeit verlassen konnte. Cato klopfte seinem Freund auf die Schulter und wandte sich dem wartenden Boot zu. Er krabbelte übers Heck an Bord, und die Matrosen schoben das Fahrzeug in die sanfte Brandung hinaus, die zischend über den Kies rollte. Nachdem sie diese hinter sich gelassen hatten, stiegen sie ein, ergriffen die Riemen und ruderten Cato zur hoch aufragenden Sparta hinaus. Cato blickte sich ein letztes Mal nach seinem Freund um und sah, wie Macro die Hand hob, sich dann abwandte und zu den Zelten zurückmarschierte, die sich zwischen dem Strand und der dunklen Linie des Befestigungswalls drängten.
    AlsdieSonnehinterdenBergenheraufkam,verließdieTriremebereitsdieBuchtundpflügtemitdemelegantenBugdurchdasoffeneWasserdahinter.DerHimmelwarbedecktunddasMeerstahlgraumithoherDünung.EinesteifeBrisebliesvonderKüsteher,unddieBesatzunghattedasGroßsegelschrägzumDeckgebrasstunddieSchotendichtgeholt,umdengünstigenWindnachKräftenauszunutzen.WieersoaufdemAchterdeckstand,fielCatoauf,dassdieMatrosenangespanntwirkten.SiespähtenzumHorizont,alserwartetensie,dasssicheinSchwarmvonPiratenschiffenaufsiestürzenwürde,sobaldsiesichvonderSicherheitderrömischenFlottewegwagtenundinsMeerhinausfuhren.ErdrehtesichumundginglangsamzuAlbinushinüber.DerTrierarchblicktegenausobesorgtdreinwieseineMänner,undCatobemühtesich,dieselbeangstfreieGelassenheitzurSchauzustellen,dieersooftbeiMacrobeobachtethatte.
    »Denkst du, sie sind immer noch da draußen?«
    Albinus nickte. »Zweifellos. Sie werden ein paar Schiffe auf dem Meer zurückgelassen haben, um uns im Auge zu behalten.«
    »Besteht irgendeine Gefahr?«
    Albinus sah ihn an. »Auf See besteht immer

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