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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Han-Soldaten traten heraus.
    Rath suchte Schutz hinter einem zweirädrigen Karren, der in einer Ecke des Hofes stand. Sein Fuß landete in etwas Weichem, und er sah, dass er mitten in einem großen Haufen Pferdeäpfel stand. Mühsam unterdrückte er einen Fluch.
    Die Soldaten gingen an der Nische vorbei, aus der Rath Mauras Stimme gehört hatte. Doch dann, nach einigen Schritten, blieb einer stehen und ging zurück. Nach einem schnellen Blick rief er seinen Kumpan, und beide verschwanden in der Nische. Die Art, wie sie ins Dunkel stolzierten und ihr lautes Lachen ließen Rath Böses ahnen.
    Ich darf mich nicht bewegen. Ich muss einen kühlen Kopf bewahren, um meiner und um Mauras Willen.
    Vielleicht hatte er sich ja auch getäuscht, und Maura war gar nicht da. Und wenn sie doch da war, dann konnte sie sich sicher auch ohne seine Hilfe befreien. Es wäre schließlich nicht das erste Mal. Er durfte nichts tun, was unnötige Aufmerksamkeit erregte, außer, es gab keinen anderen Ausweg.
    Es schien ihm, als würde er eine Ewigkeit hinter dem Wagen kauern und angespannt lauschen.
    Dann hörte er Geräusche. Sie klangen nach einem Handgemenge. Jemand stieß einen Schrei aus. Es war Maura. Noch bevor er etwas unternehmen konnte, sah er sie aus der Nische kommen. Einer der Han hatte ihr die Arme auf den Rücken gedreht. Aus ihrem Mundwinkel sickerte ein kleines Blutrinnsal.
    Ihr verzweifelter Blick suchte den Hinterhof ab. Ob sie Hilfe suchte oder ob sie ihn warnen wollte, vermochte Rath nicht sagen.
    Aber das spielte auch keine Rolle mehr. Jetzt konnte er nur eines tun.

23. KAPITEL
    M aura verwünschte ihren Leichtsinn und ihre Unbesonnenheit. Sie hatte die Han noch nicht einmal bemerkt, als sie schon hinter ihr standen. Ein herzzerbrechendes Weinen hatte sie vom Wagen in eine kleine Seitengasse gelockt, die an der Küche des Gasthofes vorbeiführte. Dort hatte sie ein Mädchen gefunden, das nur ein oder zwei Jahre jünger war als sie. Sie aß Speisereste, die sie sich von der Frau des Gastwirts erbettelt hatte. Maura fragte sie in gebrochenem Comtung und hatte bald herausgefunden, dass Angareth aus einem der Freudenhäuser in Venard geflohen war, das man für die Han-Soldaten und Regierungsbeamte eingerichtet hatte.
    “Sie dürfen sich nur mit Ihresgleichen fortpflanzen, damit sie die Reinheit ihrer überlegenen Rasse nicht durch minderwertiges Blut verderben.” Das Mädchen legte mit einer schützenden Geste die Hand auf ihren Bauch, dem man bereits die ersten Monate einer Schwangerschaft ansah. “Wenn eines der Mädchen ein Kind bekommt, schafft die Kupplerin es beiseite, sobald es geboren ist. Manchmal auch schon früher.”
    Maura krampfte sich das Herz zusammen. “Es kümmert mich wenig, was mit mir geschieht”, Angareth wischte sich mit dem weiten Ärmel ihrer Tunika die Augen. “Wenn nur mein Kind eine Chance erhält.”
    Sie blickte zu Maura hoch. “Haltet Ihr mich für verrückt, dass ich mich um es sorge, obwohl es noch nicht einmal geboren ist?”
    Als Maura den Kopf schüttelte, fügte das Mädchen trotzig hinzu: “Oder für böse, weil ich mein Kind liebe, obwohl es das Blut der Han hat?”
    “Nein!” Maura wollte ihr über die Wange streicheln, doch das Mädchen zuckte angstvoll zurück. “Liebe ist niemals böse. Wo kommt Ihr her, Angareth? Wie kann ich Euch helfen?”
    Das Mädchen nannte einen Ort, von dem Maura noch nie gehört hatte. “Es ist eine Stadt westlich von hier. Dort lebt meine Familie. Ich hoffe nur, dass sie mich nicht fortschicken, wenn sie von dem Kind erfahren.”
    “Das werden sie bestimmt nicht.” Maura wünschte sich Flügel, um zur Geheimen Lichtung fliegen zu können. Wegen der Mädchen wie Angareth und der Jungen wie Schlange. Wegen Blen, Tesha und ihren Kindern. Und wegen all der Tausende, die befreit werden mussten. “Ich würde Euch mit mir und meinen Freunden mitnehmen, aber wir fahren in eine andere Richtung. Vielleicht würden ein oder zwei Münzen Euch dabei helfen, schneller nach Hause zu kommen?”
    Da hörte sie schwere Schritte hinter sich. Das musste Rath sein. Sie fragte sich, wie sie ihn überreden konnte, mit ein oder zwei Silberlingen dem Mädchen zu helfen. Sicher würde er Einwände haben. Das konnte sie ihm auch nicht übel nehmen. Seine Worte von letzter Nacht kamen ihr wieder in den Sinn, als er sie dabei ertappt hatte, wie sie einem Bettler, der an einer leichten Form der Lepra litt, eine Salbe bereitete.
    “Du kannst dich allein vor den Han

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