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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Absud aus Fadenkraut. Das hilft, falls du innere Blutungen haben solltest.”
    Sie nahm eine Hand voll Kräuter aus einer der Taschen, vermischte sie in der hohlen Hand mit etwas Wasser aus dem Bach. Rath zuckte zusammen, als sie ihm den kühlen Brei auf den Bauch strich. Nachdem sie alles mit einer Leinenbinde umwickelt hatte, half sie ihm, sich wieder anzuziehen.
    “Ich wünschte, wir könnten ein Feuer machen, um den Absud zu erhitzen.” Maura wühlte in den Taschen des Schultergurts. “Doch ich fürchte, das sollten wir nicht riskieren.”
    Rath schüttelte den Kopf. “Keine Feuer mehr, bis wir sicher in Prum angekommen sind.”
    “Das wird keine angenehme Reise werden.” Maura tat eine Prise getrocknetes Kraut in Raths Wasserschlauch und schüttelte kräftig. “Wir haben ein Pferd ohne Sattel und Zaumzeug, einen Gurt mit Zauberkräutern, die immer weniger werden, dazu kein Essen und kein Feuer.”
    Seufzend reichte sie Rath den Schlauch. Er nahm einen großen Schluck und hätte ihn am liebsten sofort wieder ausgespuckt. Doch bald darauf ließen die Schmerzen nach, so dass er einen zweiten Schluck wagte. Diesmal war er auf den seltsamen Geschmack vorbereitet und fand ihn nicht mehr ganz so schlimm. Und als er alles ausgetrunken hatte, war er zu der Überzeugung gekommen, dass das ein ausgesprochen süffiges Zeug war.
    “Keine Sorge.” Seine Hand ruhte schwer auf Mauras Schultern, und seine Zunge fühlte sich plötzlich schwer und etwas pelzig an. Er hatte Mühe, klar zu sprechen.
    “Haben wir erst einmal das Lange Tal erreicht, geht es uns gut.”
    Er nestelte eine kleine Börse von seinem Gürtel. Als er sie schüttelte, klang es wie Münzen. “Ein Abschiedsgeschenk von Vang dem Himmelsspeer.”
    Es war bereits zu dunkel, und seine Augen sahen zu verschwommen, um Mauras Gesicht zu erkennen. Würde sie jetzt böse dreinschauen und ihm eine Strafpredigt über die Sünde des Diebstahls halten? Was erwartete sie? Schließlich war er ein Gesetzloser.
    Zu seiner Überraschung kicherte Maura nur. “Langbard sagte, du seiest sehr erfinderisch.”
    Ihre unerwartete Anerkennung und Langbards Bemerkung führten dazu, dass er den Tränen nahe war. Näher, als jemals seit Gannys Tod. Vielleicht machte ihn aber auch dieser seltsame Tee rührselig.
    “Nun”, meinte Maura, als er nichts darauf sagte, “wenn wir schon kein Feuer haben können, darf ich mich dann zum Schlafen zu dir legen?”
    Er wollte ihr sagen, dass es für sie beide besser wäre, wenn sie Abstand hielten. Stattdessen hörte er sich sagen: “Wenn du willst.”
    Vielleicht hatte seine Stimme seine Befürchtung verraten, denn Maura flüsterte, während sie sich an ihn kuschelte: “Es ist nur wegen der Wärme, ehrlich! Dieser … Kuss … nachdem du mit Turgen gekämpft hast. Ich wollte damit nicht …”
    “Ich auch nicht!” Heftig schüttelte er den Kopf. “Ich kenne das. Wenn die Gefahr vorbei ist, fühlt man sich so erleichtert. Man ist wie verrückt. Einmal, als ich einer Patrouille der Han entkommen war, bin ich sogar von einem Wasserfall gesprungen.”
    “Tatsächlich?” Sie schien ihm nicht ganz zu glauben, doch sie entspannte sich und rückte näher an ihn heran.
    “Wirklich. Ich selbst hätte mir Schlimmeres antun können als die Han. Man ist für die Dummheiten, die man in solchen Momenten sagt oder tut, nicht verantwortlich. Du brauchst also keine Angst zu haben, ich könnte deinem Bräutigam etwas erzählen, wenn wir in Prum ankommen.”
    Was mag das wohl für ein Mann sein, den die Tante für sie ausgesucht hat, fragte sich Rath, während ihn eine wohlig warme Schläfrigkeit überkam. Jung? Alt? Arm? Reich? Ein Zauberer vielleicht oder ein Schüler der Alten Wege?
    Eines wusste er jetzt schon über diesen unbekannten Burschen. Er war ein beneidenswerter Mann.

13. KAPITEL
    “D u hast Glück gehabt. Es hätte schlimmer kommen können”, meinte Maura am nächsten Morgen, während sie Rath den Umschlag wechselte. “Wie geht es dir heute?”
    Rath betrachtete die hässlichen blauroten Flecken auf seinem Bauch. “Nicht so schlimm, wie es aussieht, glücklicherweise. Dass mein Magen leer ist, quält mich mindestens genauso. Ich wünschte, ich hätte daran gedacht, auch noch etwas zu essen mitgehen zu lassen.”
    Maura befestigte den Umschlag neu. “Ich mache uns noch einen Trank, bevor wir aufbrechen. Er sollte uns stärken, bis wir Gelegenheit haben, uns etwas Essbares zu kaufen.”
    “Wenn wir zügig reiten, dürften wir in

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