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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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fortzufahren.
    »Reneau meint, daß das Problem sehr früh, in der Familie, beginnt. Wegen der Energiekämpfe dort ist niemand von uns in der Lage gewesen, einen sehr wichtigen psychologischen Prozeß zum Abschluß zu bringen. Es war uns nicht möglich, unser anderes Geschlecht zu integrieren.«
    »Unser was?«
    »In meinem Fall«, fuhr sie fort, »war ich unfähig, meine männliche Seite zu integrieren. Und Sie waren nicht in der Lage, Ihre weibliche Seite anzunehmen, Der Grund für unsere Abhängigkeit von Angehörigen des anderen Geschlechtes besteht in unserem
    Unvermögen, die sexuelle Energie des anderen Geschlechts in uns selbst zu entwickeln. Schließlich und endlich wird es gelingen, uns dieser Erfahrung zu öffnen, doch wenn wir erst am Anfang des Prozesses der Bewußtseinsveränderung stehen, müssen wir sehr vorsichtig damit umgehen. Die Integration braucht vor allem Zeit. Wenn wir uns vorzeitig mit einer menschlichen Quelle weiblicher oder männlicher Energie verbinden, blockieren wir die universelle Zufuhr.«
    Ich erklärte, daß ich sie nicht verstehe.
    »Überlegen Sie, wie so eine Integration innerhalb einer Familie im Idealfall verlaufen könnte. Vielleicht verstehen Sie dann, was ich meine. In jeder Familie muß das Kind zunächst einmal Energie von den Eltern bekommen. Sich mit der Energie des gleichen
    Geschlechtes zu identifizieren und diese in sich aufzunehmen ist gewöhnlich nicht mit großen
    Schwierigkeiten verbunden. Energie von dem ande ren Elternteil zu erhalten kann sich dagegen weitaus schwieriger gestalten.
    Nehmen wir als Beispiel ein weibliches Kind. Alle kleinen Mädchen wissen, daß ihr erster Integrations-versuch männlicher Energie in der starken Empfindung für den Vater besteht. Das Mädchen möchte, daß er möglichst nah und möglichst oft bei ihr ist. Das Manuskript erklärt diesen Wunsch vor allem
    mit einem Verlangen nach männlicher Energie, denn diese komplettiert ihre weibliche Seite. Aus der männlichen Energie bezieht sie Hochgefühle und ein erstes Empfinden der Vollständigkeit. Fälschlicher-weise nimmt sie an, daß der einzige Weg zu dieser Energie über ihre Sexualität verläuft, und sie versucht den Vater zu besitzen und dafür zu sorgen daß er dauernd körperlich anwesend ist.
    Interessanterweise begreift sie intuitiv, daß die männliche Energie in Wirklichkeit ihre eigene sein sollte, über die sie nach Belieben verfügen kann denn sie möchte den Vater dirigieren, als sei er Teil ihrer selbst. Sie hält ihn für ein zauberhaftes Wesen, das in der Lage ist, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. In einer nicht idealen Familiensituation wird die ses Verhalten für einen Machtkampf zwischen dem kleinen
    Mädchen und ihrem Vater sorgen. Die Ausbildung von Dramen beginnt, sowie sie lernt, sich in Szene zu setzen, um ihn zu manipulieren und sich die
    gewünschte Energie zu verschaffen.
    In einer idealen Familiensituation würde der Vater sich nicht auf diesen Machtkampf einlassen. Er würde fortfahren, sich ernsthaft mit dem Kind
    auseinanderzusetzen, und genügend Energie auf-bringen, um sie bedingungslos zu versorgen, obwohl er natürlich nicht alles tun kann, was sie verlangt. Der wichtige Punkt bei diesem Idealbeispiel besteht darin, daß der Vater offen bleibt und zur Kommunikation bereit ist. Sie hält ihn für ideal und zauberhaft, doch wenn er ihr ehrlich erklärt, wer er wirklich ist und aus welchem Grund er wie handelt, wird das kleine Mädchen in der Lage sein, sein Wesen und seine Fähigkeiten aufzunehmen und ihr unrealistisches Bild vom Vater aufzugeben. Am Ende wird sie ihn als einen besonderen Menschen erfahren, einen
    Menschen mit Schwächen und Stärken. Hat sie
    dies einmal verinnerlicht, gelingt dem Kind meistens ein einfacher Übergang: Es empfängt die sexuelle Energie des anderen Geschlechtes nicht länger durch den Vater, sondern begreift sie als Teil einer umfas-senderen, überall vorhandenen universellen Energie.
    Das Problem besteht nur darin, daß die meisten Eltern mit ihren Kindern um Energie wetteifern.
    Wegen dieses Wettstreites hat es bisher keiner von uns wirklich geschafft, die Energie des anderen Geschlechts zu integrieren. Wir stecken alle in einem Stadium, in dem wir immer noch außerhalb nach dieser Energie suchen, in einer Person, die wir für ideal und zauberhaft halten und die wir sexuell besitzen können. Verstehen Sie die Problematik?«
    »Ja«, sagte ich. »Ich denke, schon.«
    »Da wir uns von unserer Anlage her

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