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Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristian Schlüter
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Alexander und dachte nach. »Ich weiß nicht … Moment. Ja!« Sein Gesicht hellte sich auf, er strahlte richtig. Wahrscheinlich dachte er, wenn er jetzt die richtigen Antworten hatte und der Polizei half, dann war er aus dem Schneider. »Das ist aber richtig lange her. Da haben wir mal Party gemacht, und Huynh hatte seinen Kumpel Max dabei. Den habe ich danach aber nie wiedergesehen. Es ist bestimmt so ein, zwei Jahre her.«
    »Und Sie erinnern sich dennoch an ihn, obwohl es so lange her ist?«, fragte Wallner genervt nach.
    »Ich habe ein sehr gutes Personengedächtnis.«
    Schönlieb fragte sich, ob alle Juristen das von sich behaupteten. Bei Alexander schien es im Gegensatz zu Professor Meininger jedoch zu stimmen. Er hatte die Augen geschlossen und beschrieb, was er in seinen Erinnerungen fand.
    »So ein großer schlaksiger Typ, braune Haare, bisschen Öko, nicht so, wie man sich einen Mediziner vorstellen würde.«
    »Mediziner!«, rief Schönlieb und wäre fast aufgesprungen vor Begeisterung.
    »Ja, der hat Medizin studiert. Das weiß ich noch ganz genau.« Alexander lächelte schief.
    »Ganz genau? Wieso weißt du das noch so genau?«, fragte Schönlieb nach. Er hatte Alexanders Lächeln bemerkt. Alexander schaute kurz zu seinem Anwalt, der steif und regungslos neben ihm saß. Schönlieb kam es so vor, als wenn der Anwalt ein Roboter wäre, der nur auf bestimmte Schlüsselwörter reagierte und sich ansonsten im Stand-by-Modus befand. Würde Alexander jetzt etwas sagen, was ihn belasten könnte, würde der Roboter blitzschnell erwachen und ihm den Mund zuhalten.
    »Ich weiß nicht, ob ich das hier so erzählen kann«, zögerte Alexander.
    »Dann schweige lieber, Alexander.« Der Roboter erwachte.
    »Der hatte so Zeugs mit, was wir uns durch die Nase gezogen haben«, sagte Alexander, und der Anwalt verdrehte die Augen.
    »Da haben wir richtig wild gefeiert«, fuhr Alexander fort. »Es war aber kein Koks!«
    Schönlieb hatte eine Vermutung, was es gewesen war. Auch er hatte sich wohl das gleiche Pulver in die Nase gezogen. Aber das behielt er lieber für sich.
    »War es Ritalin?«, fragte er nur.
    »Ja genau. Woher weißt du das?« Alexander sah ihn erstaunt an.
    »Wir wissen, dass Huynh in der Uni Ritalin verkauft hat«, sagte Schönlieb.
    Alexander machte große Augen. Ihm schien soeben der Zusammenhang zwischen Huynh und der Frage nach Max klar zu werden. Vielleicht ärgerte er sich aber auch nur, dass er nicht von alleine darauf gekommen war, dass es Max war, der Huynh das Ritalin besorgt hatte. Dann hätte er ebenfalls Zugang zu der Quelle gehabt.
    »Sie wissen doch, dass Huynh Ritalin in der Uni verkaufte?«, fragte Wallner. Alexander nickte leicht. »Und Sie haben auch regelmäßig Ritalin bei Huynh gekauft?« Alexander stockte kurz und schaute wieder zu seinem Anwalt. Der Anwalt räusperte sich kurz und setzte sich auf.
    »Wenn mein Mandant, um bei Ihren Ermittlungen bezüglich des Mordfalls zu helfen, weiter aussagen soll, dann gehe ich davon aus, dass er dies frei und ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen, tun kann.«
    »Ja, ja, wir werden das nicht weiterverfolgen und auch nicht weitergeben, wenn er Ritalin gekauft hat oder konsumierte«, sagte Wallner genervt und wedelte dabei mit der Hand, als wenn er eine Fliege verscheuchte.
    »Wir wollen nur mehr über den Ritalinhandel von Huynh erfahren«, beruhigte Schönlieb Alexander. Der Anwalt nickte. Auch Alexander nickte.
    »Ich hab das mal gemacht, ja.«
    »Was weißt du von Huynhs und Johanns Geschäften?«
    »Eigentlich so gut wie nichts. Nur, dass man bei denen was bekommen konnte.«
    »Johann hat uns erzählt, dass eigentlich alle in ihrer Clique irgendwann so weit waren, dass sie regelmäßig vor Prüfungen Ritalin oder andere sogenannte Neuro-Enhancer eingenommen haben.«
    »Die meisten, ja.«
    »Hat es keinen von Ihnen gestört, dass Huynh und Johann damit ordentlich Geld verdient haben und Sie ausgenommen haben, obwohl Sie doch Freunde waren?«, fragte Wallner.
    »Ne, die hatten doch auch das ganze Risiko, aber … wenn Sie es so genau wissen wollen … Jo, also, ich meine Johann, der hat mal erzählt, dass er zwar auch das Risiko hat, aber weniger vom Kuchen abbekommt. Das fand er scheiße. Der hat sich ja auch immer als Huynhs bester Kollege gesehen, und Huynh hat ihn zwar verkaufen lassen, aber ihm weniger vom Geld abgeben.«
    Sieh einer an, der gute Johann , dachte Schönlieb bei sich.
    Der Anwalt legte kurz seine Hand auf

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