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Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Titel: Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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überlegst, aber dort feststeckst?«
    »Du meinst, so wie ich hier in East Rochester festsitze?«, sagte Alice und trank einen großen Schluck Kakao.
    Zach hielt es für besser, von diesem Thema abzulenken. »Und du, Poppy, würdest du ein Geist sein wollen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Rumhängen und an Leuten vorbeisausen, die mich nicht sehen können? Es ist unheimlich, sich vorzustellen, man hat keinen Einfluss mehr darauf, was um einen herum passiert. Ich muss immer wieder an diesen Traum denken. Es war wirklich, als wäre ich Eleanor – ich bin über die Schieferziegel auf dem Dach dieses riesigen Hauses geklettert und habe mich von den Fenstern ferngehalten, während ich darauf wartete, dass mein Vater nach Hause kam. Ich musste ihm etwas sehr Wichtiges erzählen. Dort oben konnte ich meilenweit schauen – ich habe den Fluss gesehen und die Boote und den Wagen des Eismanns vor einem Haus in unserer Straße –, aber es war rutschig und ich musste mich immer wieder an den kupfernen Regenrinnen festhalten. Und hinter mir hörte ich die Stimme dieser Frau, die auf mich einflüsterte und mir sagte, ich solle gefälligst wieder ins Haus kommen, sonst würde sie dafür sorgen, dass ich es bereue. Sie stand mit einem Besen am Fenster und hieb damit nach mir.«
    Zach dachte an seinen eigenen Traum von der spitznasigen Frau und dem großen viktorianischen Haus mit den mangelhaften Porzellansachen. Er wollte ihr von dem Traum erzählen, doch gleichzeitig kam er sich dumm vor. Beim Aufwachen war er so überzeugt gewesen, dass der Traum der Wahrheit entsprach und Eleanors Geist ihn gesandt hatte.
    Doch jetzt in diesem Donutladen, nachdem Alice behauptet hatte, dass es keine Geister gab, war er sich nicht mehr sicher.
    »Glaubst du, das ist wirklich passiert?«, fragte Poppy und beugte sich so eifrig vor, als erwarte sie eine unzweifelhafte Antwort. »Glaubst du, sie versucht zu erzählen, wie sie gestorben ist? Stellt euch bloß vor, dass sie die ganze Zeit in der Vitrine nur darauf gewartet hat, endlich herausgeholt zu werden.«
    Zach setzte schon an, Poppy und Alice von seinem Traum zu berichten, doch die Tatsache, dass er ihnen die Sache mit seinen Actionfiguren verschwiegen hatte und warum er nicht mehr mitspielen wollte, erschwerte es, sie überhaupt ins Vertrauen zu ziehen. Als stünde das unüberbrückbar zwischen ihnen.
    Der Mann hinter dem Tresen leerte ein Blech frisch gebackener Pfirsich-Muffins in einen mit Stoff ausgekleideten Korb. »Kein Problem«, rief er ihnen zu.
    »Was?«, fragte Zach verwirrt.
    »Eure blonde Freundin hört sich ziemlich hungrig an«, sagte er und kam mit einem rosafarbenen Donut auf einem Teller hinter dem Tresen hervor. »Bitte schön, geht aufs Haus. Kamillentee-Geschmack. Wir probieren noch aus, ob er auf der Speisekarte landen soll.«
    Als der Mann wieder in die Küche ging, konnte Zach ihm nur nachstarren. »Hat er … «, flüsterte er.
    »Das war ein Witz«, erwiderte Alice rasch, doch sie wirkte nervös. »Einfach so, weil wir eine Puppe dabeihaben. Er hat so getan, als wäre sie lebendig.«
    »Warum sollte er das tun?«, fragte Poppy.
    »Weil er sich für einen coolen Erwachsenen hält.« Alice trank noch einen Schluck Kakao und schob ihn dann weg, als hätte sie sich die Zunge verbrannt. Sie erschauerte. Zach fühlte sich unangenehm an Leo erinnert und an seine Worte neulich auf dem Heimweg von der Schule. Ist dir jemand übers Grab gelaufen?
    Eure blonde Freundin. Irgendwas kam ihm daran vertraut vor, es nagte an ihm. »Moment«, sagte Zach. »Tinshoe. Das hat er im Bus auch gesagt – mit der Blonden rede ich lieber nicht . Es missfiel ihm angeblich, wie sie ihn angesehen hat. Wisst ihr noch?«
    »Ja«, sagte Alice. Poppy nickte.
    »Meint ihr, er hat auch die Puppe gemeint?« Zach fröstelte und das Essen rumorte in seinem Bauch. Er hatte sich gewünscht, dass der Geist echt war, doch je lebendiger Eleanor wirkte, umso mehr Furcht jagte sie ihm ein. Er wollte die Königin nicht ansehen. Er wollte nicht darüber nachdenken, was es bedeuten könnte, dass sie sich hungrig anhörte. Er wollte nicht bemerken, dass ihre Wangen heute ein wenig rosiger aussahen, als würde sie sich von etwas anderem als Donuts ernähren.
    Sie mussten sie begraben, und zwar rasch.
    »So … «, sagte Alice, prüfte das Display ihres Handys und holte die Landkarte heraus. Sie hatte in der Mitte einen Riss, doch sie strich sie auf dem Tisch glatt, bis alle Straßen wieder zu erkennen

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