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Die pure Versuchung

Die pure Versuchung

Titel: Die pure Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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den er anfangs gar nicht um sich haben wollte? An jemanden, der die meiste Zeit eine echte Plage war? Er hatte keine Ahnung, aber genau das war geschehen.
    Jetzt konnte er ebenso gut wieder an die Arbeit gehen. Hier nur herumzusitzen würde ihm auf keinen Fall mehr reichen. Er leerte seinen Drink, stand auf und ging an die Bar. „Tut mir leid, dass ich neulich so rasch verschwunden bin“, entschuldigte er sich bei Laramie. „Was schulde ich dir?“
    Laramie lachte und zeigte ihm die Summe auf seinem Bierdeckel. „Ich kann es dir kaum verübeln, dass du alles bis auf deine neue Freundin vergessen hast.“
    „Sie ist nicht neu. Wir kennen uns schon seit Jahren.“ Nur weil er sich nicht an sie erinnern konnte, war das noch lange keine Lüge.
    „Du Glücklicher.“
    „Ja.“ Dan steckte sein Wechselgeld ein und ging hinaus. „Ich Glücklicher.“
    Am Nachmittag des nächsten Tages blieb Dan am Tor der C-Bar-C-Ranch stehen, tippte den Zahlencode ein, der ihm das Tor öffnete, und kehrte in sein altes Leben zurück.
    Die asphaltierte Straße schlängelte sich durch die Hügel, auf denen jahrhundertealte Eichen standen. Auf einigen Weiden, an denen sie vorbeiführte, grasten Kühe, auf anderen Schafe und Ziegen.
    Das Rad einer Windmühle, die Wasser in einen Tank pumpte, drehte sich träge im Wind.
    Caleb Crenshaw hatte sich hier vor mehr als fünfzig Jahren niedergelassen. Dan fragte sich, ob sein Großvater geglaubt hätte, dass sie die Ranch so lange würden führen können.
    Ohne Hilfe hätte Dan es allerdings nicht geschafft. Bevor sein Vater starb, hatte er Tom Parker eingestellt, der die Ranch leitete. Tom war das Beste, was der Ranch hatte passieren können. Er war selbst auf einer Ranch aufgewachsen und hatte gedacht, er würde die Familienranch übernehmen. Doch seine Familie war gezwungen gewesen, sie zu verkaufen, noch bevor Tom das College absolviert hatte.
    Eine Zeit lang hatte Dan geglaubt, Tom würde Familienmitglied werden. Toms Interesse an Mandy war offensichtlich gewesen. Doch dann tauchte Rafe plötzlich wieder in ihrem Leben auf, und Mandys Liebe zu ihm hatte sie für jeden anderen blind gemacht.
    Dan hielt am Tor des Zaunes, der das Ranchhaus und die verschiedenen Ställe und Nebengebäude umgab, um die Tiere fernzuhalten. Er stieg aus, öffnete das Tor, fuhr hindurch und schloss es hinter sich wieder. Dann fuhr er den Weg zum Haupthaus hinauf.
    Kaum hatte er den Wagen vor der niedrigen Steinmauer gestoppt, die den Rasen vor dem Haus begrenzte, sah Dan Tom vom Stalltor aus Ausschau nach dem Ankömmling halten. Tom grinste breit, als er ihn erkannte, und seine weißen Zähne blitzten in dem gebräunten Gesicht auf. Er kam auf den Wagen zugelaufen.
    „Na sieh mal an!“, rief er und klopfte Dan auf die Schulter. „Schön, dass du wieder zu Hause bist, Boss.“
    Dan streckte sich und rieb sich den Rücken, während er sich umschaute. „Wie läuft es hier?“
    „Kann nicht klagen. Und bei dir? Ich hätte dich fast nicht erkannt, so braun bist du. Dein Urlaub ist dir anscheinend bekommen.“
    Dan griff hinter den Sitz und nahm seine Tasche aus dem Wagen. „Muss wohl. Heute Morgen wachte ich auf und war zu unruhig, um weiter am Strand herumzusitzen. Ich fand, es war an der Zeit, nach Hause zurückzukehren.“
    „Rafe wird sich freuen, deine hässliche Visage wiederzusehen“, sagte Tom mit einem schiefen Grinsen.
    „Meinst du?“
    „Oh ja. Er hatte alle Hände voll mit der Firma zu tun und damit, Mandy davon abzuhalten, sich selbst auf den Weg zu machen, um nach dir zu sehen.“
    Dan schüttelte den Kopf. „Man sollte meinen, sie hätte mit Kelly und Angie genug um die Ohren.“
    „In den letzten zehn Tagen hatten sie vier Neuankünfte, die Mandy und Maria von morgens bis abends auf Trab hielten.“
    „Zum Glück hilft Rafes Mutter ehrenamtlich bei unserem Pflegeelternprogramm. Wie alt sind die Kinder?“
    „Mal überlegen. Einer ist ungefähr in Kellys Alter, also vierzehn. Zwei sind Brüder, acht und zehn Jahre alt, und das kleine Mädchen ist sechs.“
    Dan lachte. „Und jetzt bringen sie einer Sechsjährigen bei, wie man auf einer Ranch arbeitet? Das muss ich mir ansehen.“
    „Ja, sie hat beim Füttern der jungen Lämmer geholfen. Damit war ihr Herz sofort gewonnen.“
    Dan hob seine Tasche an und sagte: „Ich muss ein paar Anrufe erledigen, also gehe ich besser. Wir sehen uns morgen früh und besprechen die Probleme, die in den letzten Wochen eventuell entstanden

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