Die pure Versuchung
sie. Noch nie hatte er sich so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt, nicht mal zu seiner früheren Verlobten. Daher musste er Shannon besser kennenlernen und sie davon überzeugen, dass eine Beziehung zwischen ihnen funktionieren könnte.
Wenigstens war Buddy jetzt auf seiner Seite. Und die geheimnisvolle Großmutter.
Also würde er sich einen Plan überlegen. In der Zwischenzeit würde er sich seiner Schwester stellen.
„Ich kann es nicht fassen“, sagte Mandy, als Dan das Haus betrat, das sie und Rafe sich auf der Ranch gebaut hatten. „Du hast dich entschlossen, wieder der menschlichen Rasse anzugehören.“
Mandy war drei Jahre jünger als er und Rafe, doch sie sah noch viel jünger aus. Sie machte nicht einmal den Eindruck, als sei sie schon alt genug, die Mutter ihres Adoptivsohnes Kelly zu sein, der das Wiedersehen von Bruder und Schwester grinsend verfolgte.
„Eigentlich nennt man das Urlaub machen. Soweit ich weiß, gehen Menschen auf der ganzen Welt mit alarmierender Regelmäßigkeit diesem Vergnügen nach.“
Sie lachte und schlang ihm die Arme um den Nacken. „Ich bin froh, dass du wieder zu Hause bist.“
Er drückte sie an sich. „Ich auch. Immerhin hören dadurch deine verdammten Anrufe auf.“
„Du wärst sehr enttäuscht gewesen, wenn niemand deine Abwesenheit zur Kenntnis genommen hätte“, konterte sie.
„Wie war es auf der Insel?“, erkundigte sich Kelly, schlenderte zu dem großen Tisch und lümmelte sich auf einen der Stühle. „Gab es dort hübsche Bikinimäuse?“
„Kelly“, warnte Mandy ihn. „Achte auf deine Ausdrucksweise.“
Er machte ein unschuldiges Gesicht. „Was habe ich denn gesagt?“
„Die sind mir nicht aufgefallen“, erwiderte Dan und setzte sich ebenfalls.
Mandy verdrehte die Augen. „Du bist in schlimmerer Verfassung, als ich dachte.“
Dan zwinkerte Kelly zu. „Übrigens, Mandy, ich bin erst vor Kurzem nach Hause gekommen. Hatte noch gar keine Gelegenheit einzukaufen. Daher habe ich mir überlegt, ob ich …“ Er ließ die Frage unausgesprochen im Raum stehen.
Sie schüttelte in gespielter Empörung den Kopf. „Ich hätte mir denken können, dass du nicht ohne Hintergedanken hier auftauchst. Zufälligerweise kocht Maria heute Abend drüben im
Cowboy’s Home
, und wir sind alle eingeladen.“
„Wie ich hörte, hast du neue Bewohner.“
„Das stimmt. Drei Betreuer und vier Kinder. Sie scheinen sich ganz gut einzugewöhnen.“
„Das freut mich.“
Mandy setzte sich zu ihnen an den Tisch, als Rafe hereinkam. „Sieh mal, wer endlich nach Hause gekommen ist“, sagte sie und hob ihm ihr Gesicht entgegen, damit er sie küssen konnte. Er nahm sich Zeit, sodass ihre Wangen leicht gerötet und sie ein wenig außer Atem war, als er sich wieder aufrichtete.
„Wie wäre es mit einem Bier?“, fragte er Dan und ging zum Kühlschrank.
„Klingt gut.“
„Wo steckt Angie?“, wollte Rafe wissen.
„Ob du es glaubst oder nicht, sie schläft endlich. Es hat ewig gedauert, sie ins Bett zu bringen.“ Sie warf einen Blick zur Küchenuhr. „Dafür wird sie uns dann wahrscheinlich die halbe Nacht wach halten.“
„Hast du Shannon erreicht?“, erkundigte sich Rafe, warf die Kühlschranktür mit der Hüfte zu und gab Dan eine der beiden Flaschen in seinen Händen. Dan passte es ganz und gar nicht, dass sein Schwager Shannon zur Sprache brachte. Er war noch nicht so weit, mit Mandy über sie zu reden.
„Shannon?“, wiederholte sie erstaunt. „Meinst du Shannon Doyle?“
„Ich wusste gar nicht, dass du sie kennst“, erwiderte Dan ausweichend.
Sie runzelte die Stirn. „Natürlich kenne ich sie. Wir sind schließlich zusammen zur Schule gegangen. Erinnerst du dich etwa nicht mehr an sie?“
„Nein, nur an ihren Bruder.“ Abwesend rieb er sich das Kinn. An Buddy würde er sich noch sehr lange erinnern.
„Aha.“ Mandy wollte noch etwas sagen, schwieg jedoch.
Rafe hob die Brauen und wartete darauf, dass Dan seine Frage beantwortete.
„Ja, sie kommt morgen um zehn zu einem Einstellungsgespräch.“
„Wir haben mehrere sehr vielversprechende Bewerbungen erhalten.“
„Gut.“ Dan trank einen Schluck Bier. „Vielleicht besetzen wir mehr als eine Stelle. Ich habe mir darüber schon ein paar Gedanken gemacht, denn ich will nicht mehr so viele Überstunden machen wie früher. Möglicherweise werde ich mehr Verantwortung aufteilen, als ich ursprünglich mit der Suche nach neuen Mitarbeitern beabsichtigte.“
„Das hört sich
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