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Die Quelle

Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Cosentino
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den anderen befohlen, zu Fuß weiterzugehen. Diese
Entscheidung war ihm als Nomadenkrieger nicht leicht gefallen, denn Nomaden
kämpften lieber zu Pferd, doch der Weg, den Mehana ihnen beschrieben
hatte, führte auf immer rutschigeres Gestein. Er hatte anscheinend seine
Befehle keinen Augenblick zu früh erteilt, denn ihr Vorankommen schien in
eine Kletterpartie auszuarten. Falls die Hexerin sich nicht geirrt hatte,
mussten sie sich beeilen, wenn sie nicht nur ein Lager voller Leichen finden
wollten.
    Als sie nur wenig später an der angekündigten
Weggabelung ankamen, musste Drassil entsetzt feststellen, dass das frisch
gelöste Geröll eindeutig verriet, sie waren zu spät. Sie hatten
die Soldaten verpasst. Er spitzte die Ohren und ein leises Echo
bestätigte, was er befürchtet hatte. Die Kämpfe waren schon im
Gange.
    Er trieb seine Männer dennoch nicht noch schneller
voran. Der Weg war noch weit und was würde es nutzen, wenn sie
erschöpft auf dem Schlachtfeld eintreffen würden?

Kapitel 21
    Fast die gesamten Krieger von Ker-Deijas waren im Wald
der Quelle postiert. Esseldan musste auf Männer und Frauen vertrauen, die
zwar ihr gesamtes Leben der Kampfkunst gewidmet hatten, dennoch allesamt ohne wahre
Kampferfahrung geblieben waren.
    Nun stand Esseldan hinter Anthalions Armee, begleitet von
fünfzig Männern und Frauen, die allesamt nur hoffen konnten,
angesichts eines echten Kampfes nicht zu versagen. In den Bäumen lauerte
ein weiterer Teil seiner Leute, um sie mit Pfeil und Bogen zu
unterstützen. Galtiria wartete mit weiteren fünfzig Kriegern vor dem
See der Quelle auf seinen Befehl, um der heranrückenden Armee den Weg
abzuschneiden.
    Für gewöhnlich verboten die Gesetze von
Ker-Deijas, dass eine Frau, die noch keine Kinder geboren hatte, Kriegertruppen
anführte, doch Esseldan hatte mit dem Einverständnis des Rates dieses
Gesetz vorerst aufgehoben. Er brauchte Galtirias magische Fähigkeiten, um
die Quelle zu schützen und ihre Intelligenz, um ihn zu ersetzen, falls er
fallen sollte. Nun sollte sie mit ihm zusammen den ersten Schlag
ausführen, so dass Anthalions Armee von allen Seiten gleichzeitig
angegriffen werden würde. Der Augenblick war gekommen und Esseldan
erteilte seinen knappen telepathischen Befehl.
    ‚Jetzt’.
    So nah an dem See der Quelle war es ein leichtes, die
Macht aufzurufen und der Angriff erfolgte schnell genug, um den
Überraschungseffekt halbwegs zu wahren. Natürlich war beiden bewusst,
dass zumindest Anthalion das Anrufen ihrer Macht hören konnte.
    Fast gleichzeitig schlugen Esseldan und Galtiria ihre
Schwerter in den Boden und ließen ihre Macht einen breiten Spalt in die
Erde aufreißen. Die Soldaten Anthalions fielen hinein, während
Pfeile auf sie niederprasselten.
    Zeitgleich verdunkelte sich der Himmel weiter, als wolle
er selbst in den Kampf einschreiten.
    Anthalions Priester holten rasch zum Gegenschlag aus.
Magische Klänge erfüllten den Wald, als die Energiewelle, die
Kegalsik ihnen zuteil werden ließ, auf die von Esseldan und Galtiria
traf. Der gespaltene Boden schloss sich wieder und die Soldaten, die die erste
Angriffswelle überlebt hatten, sprangen kampfbereit auf. Während
einige der Priester sich der magischen Abwehr widmeten, bemühten sich die
anderen die Bäume zu Fall zu bringen, auf denen sich die
Bogenschützen von Ker-Deijas versteckten. Das Chaos wurde bald perfekt und
kaum jemand schaffte es, einen Überblick zwischen herabfallenden
Bäumen, bebender Erde und magischen Blitzen zu behalten. Einige Krieger
vom Volk der Wächter ließen ihre Bogen fallen und bemühten
sich, die zerstörerischen Energiewellen der Priester zu kontern, anstatt
Pfeile abzuschießen. Es gelang ihnen schließlich inmitten des
unübersichtlichen Schlachtfeldes, die Macht der Priester zunichte zu
machen. Die verbleibenden Bogenschützen vollbrachten den Rest. Kaum ein
Priester war mehr am Leben, als Esseldan plötzlich erschrocken innehielt
und telepathisch Kontakt zu seinen Kriegern suchte. Er hatte das Wichtigste
außer Acht gelassen.
    ‚Wo ist Anthalion?’
    *
    Galtiria wusste die Antwort. Sie hatte sich noch vor
Esseldan diese Frage gestellt, denn schließlich war Anthalions Ziel der
See der Quelle, dessen Schutz ihr oblag. Es waren ihre magischen Kräfte,
auf die sich nun alle verließen.
    Sie sollte Anthalion aufhalten, bis entweder Leathan oder
gar ihr König ihr zur Hilfe eilen würde. Mehanas Visionen hatten
offenbart, beide würden da sein und jetzt, da Galtiria

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