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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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nicht mein Problem ist», meinte sie und fuhr wieder mit der Hand in die Tasche. Dieses Mal fand sie wie durch ein Wunder auf Anhieb ihre Schlüssel. Mit erneuter Kraft, die von ihrer Panik gespeist war, zog sie kräftig an dem Ring und spürte, wie der eingeklemmte Faden riss. «Außer dem sollten Sie vielleicht mal mit Ihrer ach so dämlichen Frau darüber sprechen, warum Sie überhaupt gefilmt wurden.»
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da wusste sie auch schon, dass sie sie nicht hätte sagen sollen. In vier oder fünf langen Schritten war er bei ihr. «Verarsch mich nicht!», brüllte er und hob den Baseballschläger über den Kopf. Flickzuckte, als er ihn auf die Frontscheibe ihres Wagens niedersausen ließ und sie zertrümmerte. «Ich habe meinen Job verloren–», wieder schlug er zu, «und jeglichen Respekt der anderen!» Jetzt war ein Seitenfenster an der Reihe, das in tausend Stücke zerbarst, die sich auf dem Fahrersitz verteilten. «Du hast ja keine Ahnung, was du angerichtet hast, du miese Schlampe.» Sein Gesicht war nun stark gerötet, und seine Augen traten hervor. Spucke lief ihm über das Kinn, als er die Worte hervorzischte. «Du hast deine Titten geschwungen und gedacht, du hättest die Lacher auf deiner Seite.»
    Flick konnte nichts sagen, selbst wenn sie gewollt hätte, denn er war auf sie zugetreten und hatte ihr das Ende des Baseballschlägers unter das Kinn geschoben, was ihren Kopf schmerzhaft nach oben zwang. «Willst du wissen, wie das ist, wenn man einen reingewürgt bekommt?», fragte er und schubste sie, bis sie mit dem Rücken an ihrem Wagen stand. «Bettelst du etwa darum mit diesen Stiefeln, die du da trägst? Steht dein Freund auf so was? Bist du deswegen nie zu Hause?»
    Nun spürte sie seine andere Hand an ihrem Oberschenkel.
    «Aufhören», sagte sie und schluckte mühsam. «Fassen Sie mich nicht an.»
    «Zu ihm sagst du das bestimmt nicht.» Jetzt glitt seine Hand unter ihren Rock und zog an ihrer Strumpfhose und zerriss sie. «Besorgt er es dir so?» Die Berührung seiner Hand auf ihrer Haut rüttelte sie wach. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, zog sie das Knie hoch und rammte es ihm zwischen die Beine. Sie hörte ihn vor Schmerz aufjaulen, während im gleichen Augenblick ein Wagen mit quietschenden Reifen und angeschalteten Scheinwerfern die Rampe hinaufkam.
    Einen schrecklichen Augenblick lang befürchtete sie, dass Jackson jemanden hierherbestellt hatte, um sie in den Wagen zu drängen, aber dann erkannte sie den blauen BMW.
    Ben war in Sekundenschnelle vom Fahrersitz bei Jackson, als hätte er sich gar nicht bewegt, doch der kräftige Schlag, mit dem er ihn seitlich am Kopf traf, ließ den untersetzten Mann gegen die Wand taumeln. Ben stand vor ihm, als er sich wieder gefangen hatte.
    «Was denkst du eigentlich, was du hier treibst?» Flick hörte Bens Stimme, nicht laut, aber bestimmt. Die beiden Männer standen sich nun Auge in Auge gegenüber. Obwohl ungefähr gleich groß, war Jackson breiter und kräftiger gebaut, und Flick befürchtete, dass ein Hieb von ihm Ben k.   o. schlagen würde.
    «Geht dich ’nen Scheißdreck an.»
    «Falsch geraten, Vollidiot. Ich kann Leute nicht ausstehen, die andere verfolgen, ihnen Angst einjagen und am helllichten Tag bei ihnen einbrechen. Nur Feiglinge machen so etwas.»
    Jackson richtete sich zu seiner vollen Größe auf, und Flick zog sich hinter ihr Auto zurück, während sie sich auf dem leeren Parkdeck nach Hilfe umsah. Durch die Gitter in der Wand sah sie, dass sich der Himmel dunkelviolett verfärbt hatte und Regen hämmernd auf die Straße niederprasselte. Ihr Herz pochte wie verrückt, und ihr war übel vor Panik.
    «Aber diese Schlampe da darf ihre Titten anderen Leuten ins Gesicht halten, und alle Welt soll zugucken. Das ist wohl okay, was?» Er machte einen Satz auf Ben zu.
«Wie?»
    Ben blieb ungerührt stehen, und noch bevor Jackson etwas sagen konnte, hatte er ihm den Baseballschläger abgenommen. «Wenn ein Idiot wie du es verdient hat, klar», erwiderte er und ging auf Flick zu. «Also, was ist?», rief er Jackson zu. «Ziehst du jetzt Leine und schwörst, nie wieder in ihre Nähe zu kommen, oder sollen wir dich wegen Sachbeschädigung, versuchter Vergewaltigung und Einbruch anzeigen?»
    «Ben!», konnte Flick gerade noch rechtzeitig rufen, als Jackson schon Bens Rücken ansprang und ihn fast umgestoßen hätte. Ben warf sich so reflexartig herum, dass seinAngreifer auf den Boden knallte. Dann

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