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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Reinigungskräfte, häusliche Pflegekräfte und unsere Datenbank mit qualitätsgeprüften Dienstleistern zurückzugreifen.» Es herrschte Schweigen.
    «Der Name meiner Freundin ist Caroline Knightly. Vielleicht erinnern Sie sich an sie?»
    Langsam begann es Flick zu dämmern. «Oh.» In diesem Moment schob Georgie, zwei Pappbecher mit heißer Schokolade in den Händen, mit der Schulter die Tür zum Büro auf. Als sie Flicks Gesichtsausdruck sah, zog sie fragend eine Augenbraue hoch. Doch Flick antwortete ihr nur mit einem unwissenden Blick. «Verstehe. Und   …»
    «Nun», fuhr die Anruferin höflich und mit kultivierter Stimme fort. «Wie sie mir bestätigte, haben Sie ihren Auftrag einwandfrei erledigt. Sehr gründlich.» Sie hielt inne, und ein sanftes Glucksen war am anderen Ende der Leitung zu hören. «Sie sagte, dass Ihre Arbeit wahre Wunder bewirkt habe und ihr Mann heute wieder äußerst aufmerksam sei.»
    «Ja, offenbar konnten wir Ihrer Freundin ein wenig helfen.» Flick lächelte in sich hinein.
    Georgie stellte einen der Becher auf Flicks Schreibtisch und versuchte zu lesen, was Flick auf den Block vor sich gekritzelt hatte: Freundin von Caroline Knightly.
    «Die Sache ist die: Ich frage mich, ob Sie mir auf die gleiche Weise behilflich sein könnten. Mein Mann ist geschäftlich sehr häufig unterwegs, wenn Sie verstehen, was ich meine. Er ist beruflich viel in Osteuropa, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich dort nicht nur darum kümmert, dass sein eigenes Gewerbe floriert.»
    Einen Augenblick lang überkamen Flick moralische Zweifel. Was, wenn der arme Kerl unschuldig war und in Ljubljana oder wo auch immer nur seinem Job nachging? «Haben Sie denn Beweise, dass er Sie betrügt?»
    «O ja, eindeutiger geht es nicht. Sogar so etwas Klischeehaftes wie Lippenstiftspuren an seinem Hemdkragen. Eines der kleinen Flittchen ist sogar mal ans Telefon gegangen, als ich ihn im Hotel anrief. Er behauptete, sie sei das Zimmermädchen gewesen.» Ihre Stimme behielt den sanften Ton bei, als unterhielten sie sich über das Wetter. «Ich will keine große Sache. Nur einen Schuss vor den Bug. Ich überlasse alles Ihnen. Verstehen Sie mich richtig: Ich habe nicht vor, alles, wofür ich in meiner Ehe so hart gearbeitet habe, an irgendein billiges Flittchen zu verlieren, das ein Auge auf seine Kreditkarten geworfen hat. Das ist nachvollziehbar, oder?»
    «Ja, das ist es. Und ich bin mir sicher, dass wir Ihnen behilflich sein können. Allerdings akzeptieren wir nur Barzahlung.» Flick schüttelte eine Summe aus dem Ärmel, nachdem sie zuvor einen Blick auf den Stapel Rechnungen geworfen und ein paar Hunderter draufgeschlagen hatte. Sie sah, wie Georgie die Augenbrauen nach oben riss.
    «Kein Problem. Die Hälfte bei Auftragserteilung, dieandere Hälfte, wenn Sie Ihre Mission erfüllt haben. Einverstanden?»
    «Gut, verbleiben wir so. Vielleicht können Sie uns einfach die erste Hälfte im Umschlag vorbeibringen?» Flick gab ihr die Büroadresse und legte auf. Georgie stand wie angewurzelt vor ihr, die Augenbrauen noch immer nach oben gezogen.
    «Wir haben also noch einen Racheauftrag? Sollten wir so was wirklich annehmen?»
    Flick wedelte mit dem Schreiben des Vermieters vor ihrer Nase herum. «Schon passiert, meine Liebe. Außerdem klingt es, als sei ihr Mann ein echtes Arschloch. Domestic Angels? Jetzt sind wir die Racheengel!» Und plötzlich fühlte sie sich besser.
     
    Caroline Knightly war also bei ihrem Lunchzirkel wunderbar indiskret gewesen und hatte den Damen von dem Racheauftrag erzählt. Während der nächsten Tage fragte sich Flick, ob die Freude, die ihr diese Aufgabe bereitete, daher kam, dass sie in ihrem letzten Leben ein schlechter Mensch gewesen war – oder ob sie darauf hinwies, dass sich auch in diesem nichts daran geändert hatte. Georgie benahm sich hingegen weitaus zurückhaltender, was den Auftrag betraf. «Ich war in solchen Dingen schon immer schlecht», stöhnte sie entschuldigend. Es war sieben Uhr dreißig, sie saßen in ihrer ultramodernen Küche und leerten eine Flasche Sauvignon Blanc. «Ich habe noch nicht einmal die Schule geschwänzt, weil ich solche Angst hatte, dass ich erwischt werde. Ich bin eine echte Streberin.» Georgie saß auf einem Barhocker und spielte am Stiel ihres Weinglases herum.
    «Du bist einfach zu gut erzogen, das ist dein Problem. Du hättest eben auch von einer von Geburt an radikal eingestellten Mutter herumgeschleppt werden müssen wie ich.»
    Georgie

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