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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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irgendwann den richtigen Dreh gefunden, wie sie sich um die Stange zu winden und in ihrem Bikini mit dem Hintern zu wackeln hatte. Zum Glück hatte sie den eingedrehten Kick-up und andere Bewegungen für Fortgeschrittene, über die sie im Internet gestaunt hatten, nicht versucht. Es reichte wirklich, wenn eine von ihnen mit einem Verband herumhumpelte. Spätestens als Flick auf der erhöhten Tanzfläche nach vorn gekommen war, mit den Hüften gewackelt hatte und dann mit den Schenkeln auf Jacksons Augenhöhe gekommen war, schien sie ganz in ihrem Element gewesen zu sein. Dabei beschwerte sie sich immer, wie hoch aufgeschossen sie war, wie breit ihre Schultern und wie groß ihr Po. Doch Georgie hatte es aufgegeben, sie darauf hinzuweisen, dass ihre Größe in erster Linie mit ihren langen Beinen zusammenhing. Sie hatte Flick nie nackt gesehen – höchstens eine Sekunde lang, als sie sich einmal eine Umkleidekabine beim Shoppen teilten   –, doch im Nachtclub hatte Flick in ihrem knappen Bikini und der künstlichen Bräune einfach sensationell ausgesehen. Eine üppige Frau, sicher, doch mit wunderschönen Proportionen und zweifellos sehr sexy. Flicks kühle Art, die sie wie ein Schutzschild umgab, wirkte – ganz anders als im Alltag – eher provokant als reserviert, und die Männer im Publikum, nicht nur Jackson, hatten sie wie gebannt angestarrt. Flicks Gesichtsausdruck, der ganz kurz zu sehen war, wirktelasziv und selbstbewusst, auch wenn das der Wahrheit nicht annähernd entsprach.
    Georgie kniff die Augen zusammen, als sie auf den Bildschirm blickte. «Flick, meine Liebe», seufzte sie. «Ich kann es nicht anders sagen. Du siehst einfach umwerfend sexy aus. Sollten wir bei Domestic Angels jemals eine Flaute erleben, haben wir dank deiner Fähigkeiten eine weitere Einkommensquelle.»
    Flick verdrehte die Augen. «Bitte lass uns darüber nie wieder ein Wort verlieren. Und, Georgie, bitte denk daran, dass du der einzige Mensch auf der ganzen Welt bist, der von dieser Sache weiß. Wenn du irgendjemandem davon erzählst, muss ich dich leider umbringen.»
    Georgie lachte. Über die anonyme Hotmail-Adresse, die sie gestern eingerichtet hatten, machte sie sich daran, den Link an Jacksons Kollegen zu senden, deren E-Mail -Adressen seine Frau ihnen besorgt hatte. Was für ein wunderbarer Gesprächsstoff dieses Video in der Teeküche abgeben würde! Zehn Minuten später stand Georgie auf und belastete probeweise ihren Knöchel. «Er fühlt sich schon ein bisschen besser an», stellte sie fest. «Ich glaube, ich riskiere es und fahre auf dem Heimweg bei der Post vorbei. Wenn du dir sicher bist, dass du mich hier nicht mehr brauchst, würde ich den restlichen Tag gern freinehmen. Ich muss ein Päckchen abholen, für das ich unterschreiben muss. Wenn das wieder eine von diesen kostenlosen Dosierhilfen für Waschpulver ist, stopfe ich sie dem Postboten direkt in den Rachen.»
    «Bist du dir sicher, dass du selbst gehen möchtest? Wenn du willst, kann ich das für dich erledigen. Ich muss später sowieso in diese Richtung.»
    Georgie zog ihre Jacke an. «Nein danke. Das geht schon in Ordnung. Dann sehen wir uns heute Abend zur Operation Ben Houghton. Hast du alles vorbereitet?»
    «Äh, ja. Alles ist bereit, danke.»
     
    Nun, offenbar handelte es sich nicht um eine Dosierhilfe für Waschpulver. Es war ein großes, weiches Paket, das von einer Adresse in der Londoner Innenstadt an ihre Adresse geschickt worden war. Georgie warf es auf den Beifahrersitz und fuhr vorsichtig nach Hause, denn jedes Mal, wenn sie die Kupplung durchtrat, zuckte sie vor Schmerz zusammen.
    Im Haus war es still. Georgie humpelte in die Küche und füllte den Wasserkessel. Aus dem schneeweißen Küchenschrank, der ganz im Sinn des Designkonzepts versenkte Türgriffe besaß, nahm Georgie eine Teekanne mit Blumenmuster und den dazu passenden Becher, die sie von Flick geschenkt bekommen hatte. Sie hielt beides versteckt, um die sorgsam gestaltete Küche nicht zu verschandeln. Dann holte sie einen Beutel Tee aus ihrem Versteck, um ihrem heimlichen Laster zu frönen: schwarzer Tee mit Zucker und Milch, köstlich und stark. Sie hatte für den Rest ihres Lebens genug von Eds grünem Tee und seinem Lapsang Souchong. Wenn sie allein war, konnte sie machen, was sie wollte, Lifestyle hin oder her. Georgie nahm das Paket und öffnete es. Etwas Dunkles lag darin. Etwas Weiches. Etwas, das fremd roch. Sie zog den Inhalt heraus. Es war ein dunkelgrauer

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