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Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sauer
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Abendmahlzeit zuzubereiten, auch wenn wahrscheinlich niemand sehr hungrig sein würde. Adela ließ Robin in der Küche zurück, um ihre Näharbeit zu holen. Vom nahen Bach her stieg Nebel auf. Ein Knecht zündete am Wohnhaus und an den Stallungen Fackeln an. Ein anderer fütterte die Schweine in ihrem Pferch hinter der Küche.
    Sie lief mit dem Nähzeug im Korb am Arm wieder zum Wohnhaus zurück, als ihr Marian im Garten entgegenkam.
    »Adela«, die alte Frau legte ihr tröstend den Arm um die Schulter, »ich weiß, wie Euch zu Mute ist. Ich bin ja selbst ganz außer mir vor Sorge. Aber Luce wird zu Euch zurückkehren.«
    Francis ist nicht zu mir zurückgekehrt , dachte Adela und biss sich auf die Lippen. »Yvain …«, sagte sie zögernd, »… er und alle anderen riskieren so viel für mich …«
    »Wegen Yvain müsst Ihr kein schlechtes Gewissen haben.« Marian lächelte ein wenig. »Zum einen würde er jeden verteidigen, der zu seinem Haushalt gehört und angegriffen wird. Sogar mich, die er manchmal am liebsten zum Teufel schicken würde. Und zum anderen bedeutet Ihr ihm – auch wenn er sich das nicht wirklich eingestehen will – sehr viel.«
    »Ihr meint …?«, fragte Adela ein wenig atemlos.
    »Ja …« Marian nickte und musterte sie dann mit leicht schief gelegtem Kopf. »Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass er Euch als seine Frau aus Barking zurückbringen würde. Denn Euch – oder sollte ich mich da täuschen – ist er doch auch nicht gleichgültig?«
    »Nein …«, flüsterte Adela. »Das ist er ganz und gar nicht.« Ein jähes Glücksgefühl stieg in ihr auf, das sie für einen Moment ihre Angst vergessen ließ. Diese Angst kehrte sofort zurück, als der Knecht, der eben die Fackeln angezündet hatte, über die Wiese auf sie und Marian zustürzte. »Herrin …«, keuchte er, »Adela … Am Tor steht ein Mann. Er hat den Jungen … Luce … in seiner Gewalt. Er sagt, er wird ihn umbringen, wenn Ihr nicht sofort zu ihm kommt.«
    »O Gott, Adela …«, schrie Marian auf.
    Sie hatte es immer gewusst, dass sie William de Thorigny noch einmal begegnen würde … Für einen Moment schlug das Entsetzen über Adela zusammen und drohte, sie zu überwältigen. Doch dann verebbte es, und sie fühlte sich plötzlich ganz ruhig.
    »Sagt Robin, dass ich sie liebe.« Sie umarmte Marian. »Und sagt Yvain, dass ich ihn auch liebe.«
    »Adela …« Marian versuchte, sie festzuhalten. Aber Adela wehrte sie ab. »Ich muss ihm gehorchen«, flüsterte sie. »Ich habe keine andere Wahl.«
    Im Hof hinter dem Tor hatten sich die Mägde und die wenigen Knechte versammelt, die Yvain nicht in den Kampf begleitet hatten. Sie wirkten hilflos und verschreckt. Robin riss sich von der Hand der Köchin los und rannte auf ihre Mutter zu. Adela hob sie hoch und küsste sie.
    »Adela, beeil dich. Ich warte nicht mehr lange. Dann werde ich deinem Jungen die Kehle aufschlitzen«, hörte sie nun William de Thorigny brüllen.
    Adela begann zu zittern und reichte das Kind Marian, die es weinend in ihre Arme schloss. Als Adela das Tor erreicht hatte, stellte sie den Korb mit der Näharbeit, den sie immer noch an ihrem Arm trug, langsam und sorgfältig auf dem Boden ab. Sie war bereit.
    »Öffnet das Tor!«, befahl sie dann dem Knecht, der daneben Wache hielt, rau. Er befolgte ihren Befehl und schob den schweren Holzriegel zurück. Nachdem er einen der beiden Flügel aufgestoßen hatte, stockte Adela, obwohl sie auf das Schlimmste gefasst war, der Atem.
    Luce hing leblos in William de Thorignys Arm mit der Eisenkralle. In seiner Linken hielt er ein Messer, das er gegen die Kehle ihres Sohnes drückte. Der Schein einer Fackel spiegelte sich im Metall und irrlichterte über de Thorignys lächelndes Gesicht, ließ es fratzenhaft wie das eines bösen Dämons wirken.
    »Du hast dir viel Zeit gelassen«, bemerkte er so ruhig, als würde er eine höfische Unterhaltung führen. »Aber es war klug von dir, dass du die Bediensteten deines edlen Ritters nicht veranlasst hast, mich anzugreifen.« Er stieß mit der Spitze des Messers zu. Luce stöhnte auf, sein Körper zuckte, und ein Blutstropfen rann an seinem Hals hinab.
    Er lebte noch, er war nur bewusstlos … »Nein, nicht. Lasst ihn«, schrie Adela auf. »Ich tue alles, was Ihr von mir verlangt.«
    »Dann komm zu mir.« Wieder lächelte er sie an. Schwarze Schatten zuckten rings um ihn über die Wiese.
    Gott, lass nicht zu, dass er Luce doch noch tötet , betete Adela, während sie über das Gras

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