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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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und blickte dabei wieder John an. »Ich kann Ihnen nicht mal zehn Tage fest versprechen, aber wir werden uns bemühen, länger durchzuhalten.«
    John sagte nichts.
    »Und falls die Merki durchbrechen, ehe wir es geschafft haben?«, fragte Casmar.
    »Die Prioritäten stehen«, flüsterte Andrew. »Im Zuge unserer Organisation reisen die Nichtkombattanten als Erstes, dann die Lebensmittel, wie sie an die Züge geliefert werden, und der Inhalt der zerlegten Fabriken, schließlich die Armee und alles weitere. Sollten die Merki vorher durchbrechen, erhalten die Armee und die Fabrikteile die höchste Priorität, und der Rest muss sich zu Fuß nach Kew durchschlagen.«
    Casmar nickte und schwieg.
    »Brennen wir die Städte ab«, schlug Emil vor.
    »Wie Moskau?«, fragte Andrew widerstrebend.
    Er blickte sich im Zimmer um.
    »Nein«, flüsterte er. »Städte sind nutzlos für die Merki. Vielleicht bleibt uns, wenn alles vorbei ist, etwas von dem erhalten, was wir geschaffen haben.«
    Er blickte sich in seinem Heim um und wurde sich zum ersten Mal richtig klar darüber, was er angeordnet hatte und wie es sich auf ihn selbst auswirkte. Die Uhr, die in der Ecke tickte; der von einem Rusbauern geschnitzte Schreibtisch, der eines Morgens an seiner Türschwelle gestanden hatte; die schlichten Teller in der Küche, sogar der Schmuckkasten, den er Kathleen vor so langer Zeit geschenkt hatte, als sie zum ersten Mal zusammen die Straßen von Suzdal entlangspazierten. All das würde nun zurückbleiben. Er rang einen Augenblick lang mit diesem Gedanken und blickte Kathleen an, und ihrer beider Hände berührten sich.
    »Emil, ich möchte, dass Sie morgen mit allen Verwundeten nach Kew abreisen. Bauen Sie dort ein Lazarett auf und organisieren Sie den Sanitärbereich. Fletcher, Sie begleiten ihn – Sie sind für die Lagerung und Verteilung der Lebensmittel zuständig. Wir müssen Lagerhäuser aufbauen, um alles unterzubringen.«
    Dieses eine Mal beschwerte sich der Doktor nicht.
    Andrew blickte wieder Kathleen an.
    »Maddie und ich gehen, sobald du auch gehst«, wisperte sie. Er sagte nichts und drückte ihre Hand.
    »Noch ein abschließender Punkt«, sagte Andrew. »Das alles muss geheim bleiben. Die Merki dürfen nichts davon erfahren, bis sie den Fluss überschreiten und hier einrücken.«
    »Ein verdammt schwer auszuführender Befehl, Andrew«, wandte Kai ein, »wenn man an diese verdammten Aerodampfer denkt, die über uns herumschwirren.«
    »Das muss bedacht werden«, sagte John. »Wir hatten Abwehrstellungen entlang der militärischen Bahnlinie zum Potomac hinunter, aber hinter der Abzweigung nach Nowrod haben wir auf Kilometer hinaus nichts. Sobald die Merki von der Sache Wind bekommen, können sie heranbrausen, einen Streckenabschnitt bombardieren und vielleicht sogar landen und das eine oder andere Gleisstück aufreißen. Eine solche Beschädigung würde die Strecke für einen Tag oder mehr unterbrechen.«
    Andrew blickte zu Chuck hinüber.
    »Sie haben vergangene Woche ein Luftschiff gefahren?«
    »Naja, Sir, Jack war der Pilot.«
    »Ich wusste die ganze Zeit, dass Sie selbst fliegen würden, ungeachtet meiner Befehle«, sagte Andrew mit einer Spur Tadel im Ton. »Ist der Aerodampfer kampfbereit?«
    »Wir sind noch dabei, ein paar geringfügige Probleme glattzubügeln.«
    »Ich möchte ihn in drei Tagen über Suzdal in der Luft haben. Und holen Sie die übrigen Schiffe nach, so schnell Sie können.«
    »Die Hangars oberhalb von Wasima sind noch kaum fertig, Sir. Außerdem hängt es vom Wind ab. Wir brauchen Nordostwind oder noch besser Ostwind, um hierherzufliegen.«
    »Bringen Sie diese Schiffe in die Luft, mein Sohn. Wir haben nicht genug Zeit, um eine ganze Flotte aufzubauen, mit der wir die Merki überraschen können, wie wir es ursprünglich geplant hatten, aber falls sie daraufkommen, was wir im Schilde führen, werden sie ungeachtet aller Verluste über den Neiper stürmen.
    Dieser Jubadi hat aus Muztas Fehlern gelernt. Er geht methodisch vor und schont seine Leute. Aber er wird sie nicht weiter schonen, falls er auf die Idee kommt, wir würden flüchten. Ich brauche eine Luftverteidigung.«
    Chuck lächelte vorsichtig.
    »Habe ich die Vollmacht, alles zu tun, was ich für nötig halte?«
    »Natürlich. Die entsprechenden Befehle werden ausgestellt sein, sobald Sie aufbrechen.«
    Chuck lehnte sich lächelnd zurück.
    »Was immer Sie wünschen, Sir.«
    John musterte Chuck argwöhnisch, denn er spürte, dass Andrew

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