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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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der bereits unter den Bedingungen des Ernstfalls erfolgte, und falls etwas schiefging, dann war es sein eigenes Leben, das auf dem Spiel stand.
    Das Luftschiff mit der Eisenbahn bis nach Wasima zu schleppen, das hatte einfach genug geklungen, solange man an einem Konferenztisch saß. Man besorge einen Zug, mache die Taue daran fest, und schon geht es auf die Reise.
    Jetzt wurde es Wirklichkeit. Dreißig Meter unter Jack zischte die Lokomotive und spie gelegentlich Funken aus dem Schornstein; ein leichter Wind kam von Norden und drückte das Luftschiff auf die Südseite der Bahnstrecke. Fjodor brachte das Triebwerk auf eine etwas höhere Drehzahl, und Jack kippte das Ruder, um den Aerodampfer in stabiler Lage zu halten.
    Die hundert Männer der Bodenmannschaft standen auf den offenen Güterwagen und blickten besorgt nach oben. Die gesamte Ausrüstung für den Betrieb der Flying Cloud- Fässer mit Treibstoff, Fallbodenwagen voller Zink, ein mit Blei ausgekleideter Tank voller Schwefelsäure für die Herstellung von Wasserstoff: all das hatte man verladen und zur Hauptstrecke der MFL&S-Eisenbahn gebracht.
    Jack blickte nach Norden. Fast die ganze Einwohnerschaft von Hispania schien für diese Aufführung hervorgekommen zu sein. Endlich lag das Geheimnis offen, was in den Wäldern nördlich der Stadt vorgegangen war.
    »Wir warten auf Sie, Sir!«, schrie der Lokführer durch einen Schalltrichter.
    Jack blickte über die Schulter auf Fjodor.
    »Alles ist so weit, Käpten.«
    Jack schluckte schwer, zog eine grüne Signalflagge unter seinem Sitz hervor und schwenkte sie.
    Der Lokführer verschwand in seinem Führerstand. Eine Rauchfahne stieg empor, und Jack zuckte zusammen.
    Der Zug ruckte langsam an.
    Die Taue spannten sich; der Aerodampfer stemmte sich gegen den Zug und sank leicht ab.
    Jack blickte erneut über die Schulter auf den langen Schatten, den die untergehende Sonne hinter ihm warf und der gerade über den Wasserturm hinter dem Bahnhof hinwegglitt.
    Die Dampfstöße von dort unten erfolgten jetzt in kürzeren Abständen.
    Die Messinganzeige, die nach Jacks Empfehlungen gestaltet war, um den Gegenwind zu messen, setzte sich in Bewegung; der Zeiger stieg auf über acht Stundenkilometer.
    Als die Lok schneller wurde, senkte sich der Ballon weiter zum Boden ab.
    »Gib etwas mehr Gas!«, rief Jack.
    Fjodor reagierte, und der bedächtig klickende Propeller stieg stotternd auf eine Geschwindigkeit, bei der er nur noch verschwommen sichtbar war.
    Der Ballon stieg wieder höher.
    Jack schwenkte weiter die grüne Signalflagge. Die Lokomotive beschleunigte.
    »Fünfundzwanzig Stundenkilometer.«
    Telegrafenmasten, durch schieres Glück an der Nordseite der Trasse aufgestellt, trieben vorüber. Das Rattern des Zuges klang herauf.
    Das Luftschiff zitterte, und ein Windstoß drückte es nach Süden. Jack reagierte mit einer Gegenbewegung des Ruders, bis der Aerodampfer sich wieder nach achtern gegen die Zugtaue stemmte. Jack zog eine gelbe Signalflagge und schwenkte sie.
    Die Lokomotive wahrte eine Geschwindigkeit von etwas über dreißig Stundenkilometern.
    Es versprach eine verdammt lange Fahrt zu werden, und Jack versuchte, es sich auf seinem Sitz bequem zu machen und den von einem flauen Gefühl begleiteten Spannungsknoten im Bauch loszulassen.
    Chuck stand neben der Bahnlinie und verfolgte, wie das erste Schiff seiner Aerodampferflotte im Westen verschwand und damit Kurs auf die Front nahm, von der er zurückgekehrt war.
    »Denken Sie, dass es klappt?«, fragte Vincent, der mit verschränkten Armen neben ihm stand.
    »Es muss. Wir haben sie hier draußen gebaut, wo sie in Sicherheit waren. Hätten die Merkischiffe entdeckt, was wir tun, ehe wir selbst in die Luft kommen, dann wären wir untergegangen, bevor wir auch nur starten konnten. Ein riskantes Manöver ist das allerdings – zu viel Zugkraft, und das Luftschiff zerreißt womöglich, oder der Zug entgleist. Wäre es aber aus eigener Kraft geflogen, hätte das wie verrückt an der Betriebsdauer des Triebwerks gefressen und vielleicht nicht mal bis ans Ziel gereicht.
    Diese verdammten Merki-Aerodampfer können mit ihren Triebwerken praktisch unbegrenzt in der Luft bleiben, wo immer zum Teufel sie die Dinger auch herhaben. Nur zu gern würde ich eines in die Finger bekommen und auseinander nehmen.«
    »Sie kennen die Befehle«, sagte Vincent leise. »Da drin steckt irgendein Gift. Wir müssen sie vergraben.«
    »Verdammt, ich weiß!«
    »Die erste Schlacht zwischen

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