Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
die sie für sich selbst einzunehmen gedacht hatten. Der Hund war verschwunden.
    Khorghakh zögerte, als er an Bord war, seine Masse verbarg die Teile der Reling und der Decksklappen, und er neigte fragend den Kopf.
    Irgendwo auf dem Chaos-Schiff konnte Elric Gaynors Stimme begeistert und voll ungewöhnlicher Aufregung ausrufen hören.
    »Jetzt, Kröte! Jetzt, mein Liebling, jetzt kannst du fressen!«
     
    Als später das, was von den Jägern noch übriggeblieben war, und ihr Schiff brennend auf der Schweren See zurückgelassen worden waren und Khorghakh mit riesigen Händen auf seinem geschwollenen Bauch in seinem Käfig schnarchte und Charion im Schneidersitz neben ihm saß, als ob sie durch die enorme Macht der Bestie getröstet würde, schritt Elric langsam über das Deck und suchte nach seinem Schwert.
    Er hatte keinen Augenblick geglaubt, daß er die Klinge eingebüßt hatte, als er sie mit ihrem Opfer losgelassen hatte. Wenn er früher versucht hatte, sich Sturmbringers zu entledigen, war sie stets zu ihm zurückgekommen. Nim bedauerte er seine Torheit. Wahrscheinlich würde er sein Schwert noch benötigen. Aufgeregt setzte er seine Suche fort und fragte sich, ob die Klinge nicht durch einen übernatürlichen Einfluß gestohlen worden sein könnte.
    In den Schatten des Schiffes suchte er weiter. Er wußte, daß die Klinge sich weigerte, von ihm getrennt zu sein. Er hatte in aller Gewißheit auf ihre Rückkehr gewartet. Aber auch die Scheide war verschwunden, und das legte einen Diebstahl nahe. Auch sah er sich nach dem Hund um, der ihm beigestanden hatte und ebenso plötzlich, wie er aufgetaucht war, wieder verschwunden war. Wem an Bord hatte ein solcher Hund gehört? Oder hatte er zu den Jägern gehört und sich wie die Kröte an seinen Unterdrückern gerächt?
    Als er an der Kabine unter dem Vordeck vorbeiging, hörte er einen vertrauten Laut. Er kam aus Gaynors Kajüte - ein eigenartiges leises Stöhnen. Er war überrascht und zudem erneut beunruhigt wegen des Umfanges der Macht, die dem Prinzen der Verdammten zu Gebote stand. Kein Sterblicher hätte das nackte Schwert ungeschoren aufnehmen können, besonders wenn es erst vor kurzem so gewaltige psychische Energien in sich aufgenommen hatte!
    Leise huschte Elric zu Gaynors Tür. Auf der anderen Seite herrschte nur noch Schweigen.
    Die Tür war nicht verschlossen. Gaynor mißachtete jedwede Gefahr eines todbringenden Angriffs auf sein Leben oder seine Person.
    Elric hielt eine Sekunde lang inne, bevor er die Tür aufstieß und sich einem Ausbruch von heulendem Licht, einem Kreischen und einem Zischen gegenübersah, und dann stand Gaynor vor ihm, rückte seinen Helm mit einer gepanzerten Hand zurecht und hielt das Runenschwert in der anderen. Die Runen auf der Klinge bebten und flüsterten, als ob das Schwert selbst begriff, daß das Unmögliche eingetreten war. Dennoch bemerkte Elric, daß Gaynor zitterte und daß er seine andere Hand auf das Heft des Runenschwertes legen mußte, um es ruhigzuhalten, obgleich seine Haltung scheinbar gelassen blieb.
    Elric streckte die offene Hand nach der Klinge aus.
    »Selbst Ihr, Prinz der Verdammten, könntet mein Runenschwert nicht ohne Folgen schwingen. Versteht Ihr nicht, daß die Klinge und ich eins sind? Wißt Ihr nicht, daß wir Brüder sind, dieses Schwert und ich? Und daß wir andere Verwandte haben, die wir nötigenfalls zu unserem Beistand herbeirufen können? Wißt Ihr nichts von den Eigenschaften der Schlachtklinge, Prinz?«
    »Nur das, was ich in Legenden vernommen habe«, seufzte Gaynor in seinem Helm. »Ich würde sie gerne ausprobieren. Werdet Ihr mir Euer Schwert leihen, Prinz Elric?«
    »Ich könnte Euch leichter eine meiner Gliedmaßen überlassen.« Der Albino machte erneut eine Geste, mit der er das Schwert zurückverlangte.
    Prinz Gaynor zeigte sich widerwillig. Er betrachtete die Runen, er prüfte die Ausgewogenheit der Klinge. Und dann nahm er die Klinge wieder in seine gepanzerten Hände. »Ich befürchte nicht, daß Euer Schwert mich töten wird, Elric.«
    »Ich bezweifle, daß es die Macht hat, Euch zu töten, Gaynor. Ist es das, was Ihr Euch davon versprecht? Es mag Eure Seele nehmen. Es mag Euch verklären. Allerdings bezweifle ich, daß es Euch Euren Wunsch erfüllt.«
    Bevor er sie weitergab, legte Gaynor einen metallbekleideten Finger auf die Klinge. »Ist dies die Macht des Anti-Gleichgewichtes, frage ich mich?«
    »Von solch einer Macht habe ich noch nichts gehört«, sagte Elric. Er

Weitere Kostenlose Bücher