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Die Rache des glücklichen Mannes

Titel: Die Rache des glücklichen Mannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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eine Woche lang also arbeitete dieses besondere Talent am Entwurf des Denkmals für Zugführer Vornanen, und als der Sonntag kam, überreichte er Manssila das Er­ gebnis seiner Arbeit.
    Kasurinens Skulptur stellte einen sehnigen Männer­ arm dar, der sich aus der Erde erhob, die Hand war zu einer festen Faust geschlossen. Eine feierlicher Anblick schon auf dem Papier.
    Jaatinen berechnete die erforderliche Menge Beton und stellte Festigkeitsberechnungen an. Ein wirklich vortrefflicher Entwurf. Kasurinen hatte ein prachtvolles Kunstwerk entworfen, das sich außerdem bestens für einen anspruchsvollen Probeguss eignete. Es dauerte zwei Tage, bis Jaatinen zusammen mit Kasurinen die endgültigen Zeichnungen für das Denkmal fertig gestellt hatte. Dann bekam der Künstler sein Honorar ausbe­ zahlt, und er verließ das Dorf. Zur gleichen Zeit wurde auf dem Grundstück des Gewerkschaftshauses mitten im Kirchdorf eine tiefe Grube ausgehoben, der Boden wurde festgestampft und anschließend das erforderliche Fundament für die Skulptur eingepasst. Nach dem Guss könnte man dann das eigentliche Denkmal errichten.
    Nach einer Woche erhob sich im Zentrum von Kuus­ mäki ein mehr als sechs Meter hohes, mit Planen abge­ decktes dampfendes Gebilde. Die Einwohner wunderten sich, was da im Gange war, kaum jemand glaubte das Gerücht, dass Jaatinen ein Denkmal für Zugführer Vornanen errichtete. Aber nach einer weiteren Woche, am Sonntag, versammelten sich an der Stätte Kuusmä­ kis einfache Leute, hauptsächlich Arbeiter und Klein­ bauern. Wie viele sie waren! Eine stattliche Menge, mehrere hundert Personen, sie waren zahlreicher als die Herren im Dorf.
    Mit roten Fahnen kam der Ortsverband der Gewerk­ schaften anmarschiert. Ein Blasorchester spielte Arbei­ terlieder, so manchem Veteran standen Tränen in den Augen. Endlich war die Zeit gekommen, da man auch in Kuusmäki ohne Furcht zu einer Arbeiterveranstaltung gehen konnte.
    Manssila fuhr den Bagger neben das Denkmal, hob die Schaufel hoch in die Luft, angelte mit dem äußersten Reißzahn nach der Schnur der Plane, hob diese mittels der Hydraulik ab, schüttelte sie und ließ sie fallen. Die Plane klatschte auf die Erde, dass der Schnee aufwirbel­ te und für kurze Zeit das eben enthüllte Denkmal wieder verdeckte. Als sich die Schneewolke gelegt hatte, sah man endlich das Kunstwerk von Bildhauer Kasurinen.
    Prachtvoll war es, trutzig!
    Ein stämmiger Arm ragte hoch hinauf, die Faust war zum Himmel gereckt. In die Kupferplatte am Sockel war eingraviert worden: »Zum Gedenken an alle, die 1918 im Kampf vor Kuusmäki fielen und die in den Gefangenen­ lagern ihr Leben ließen. Ortsverband der Gewerkschaf­ ten von Kuusmäki.«
    Propst Roivas und Bauer Jäminki beobachteten das Ereignis am Giebelfenster des Pfarrhauses.
    Roivas: »Aus meiner Sicht ist die Errichtung dieses Denkmals kein gottgefälliges Werk.«
    Jäminki: »Ich kenne keinen schlimmeren Plagegeist als diesen verfluchten Jaatinen.«
    18
    Kaum war eine Woche nach der Denkmalsenthüllung vergangen, da nahm Jaatinen auch schon eiligst die Gründung einer Betonfabrik auf seinem Flugplatz in Angriff. Der Sand hatte sich beim Gießen der Skulptur als wirklich gut erwiesen: Er war fest und ergab einen zähen Beton. Jaatinen hatte die Festigkeit bei den Säu­ len und Winden des Denkmals geprüft und konstatiert, dass die Konstruktion im Verhältnis zu ihrer Masse außerordentlich großem Druck standhielt, die Druckfes­ tigkeit war Spitzenklasse.
    Jaatinen entwarf selbst die Fabrikgebäude und plante den Maschinenbestand. Zusätzlich nahm er die Dienste zweier Beraterfirmen aus Helsinki in Anspruch, sie klärten schnell die Marktsituation ab und erstellten auch eine vorläufige Kostenrechnung. Zwecks Ankauf der Maschinen musste Jaatinen Verhandlungen in Schweden und in Leningrad führen. Ein paar kleine Reisen zu Frühjahrsbeginn kamen ihm gerade recht.
    Bei seinem Besuch in der Sowjetunion bestellte er dort einige große Betonmischanlagen und Kräne, in Schweden erwarb er eine große Betonpumpe. Die För­ derbänder bekam er in Finnland günstig aus zweiter Hand.
    Das Wasser- und Abwassernetz von Kuusmäki wurde Anfang April fertig. Die Gemeinde bezahlte Jaatinen die vereinbarte Summe, die Kassensituation der Nordischen Beton und Lehm AG war zu jener Zeit außerordentlich gut. Allerdings war der Bau des Klärwerkes noch nicht abgeschlossen, und vor seiner Fertigstellung lohnte es nicht, mit dem Bau der neuen

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