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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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sie finster an. „Entschuldige. Als Mr. Kouros ankam.“
    Hastig zog Cécile sich zurück, was Kallie nur noch mehr verärgerte. Eine weitere Frau, die ihm zu Füßen lag! War denn niemand immun gegen den Charme dieses Mannes? Sie riss den Umschlag auf, und ein Stapel Papiere fiel ihr entgegen. Der Ehevertrag. Wie betäubt blätterte sie die Seiten um. Im Wesentlichen besagte der Vertrag, dass ihr im Falle einer Scheidung nichts zustand, was sie nicht überraschte. Hingegen war die Großzügigkeit des Kredits für ihren Onkel sehr wohl eine Überraschung. Seine Rache war also allein auf sie konzentriert. Aber das störte sie nicht. Sie wollte sowieso keinen Cent seines Vermögens.
    Ohne nachzudenken, unterzeichnete sie die Vereinbarung und schob die Seiten zurück in den Umschlag. Gerade als sie nach Cécile rufen wollte, erschien ein Schatten vor ihrer Bürotür. Einen Moment glaubte sie, Alexandros sei zurückgekommen, doch dann erkannte sie in dem Fremden seinen Leibwächter. Sie übergab ihm den Umschlag. Der Mann nahm ihn und ging.
    Von nun an war sie, solange es Alexandros gefiel, sein Eigentum. In guten wie in schlechten Zeiten.

6. KAPITEL
    „In guten wie in schlechten Zeiten …“
    Wie benommen nahm Kallie die Bedeutung dieser Worte nur bruchstückhaft wahr. Sie befand sich im Standesamt, Alexandros neben ihr. Alles erschien ihr so unwirklich, seit sie an Alexeis Seite den Raum betreten und Alexandros dort erblickt hatte. Er trug einen stahlgrauen Anzug und wirkte so unglaublich groß und geheimnisvoll und attraktiv.
    Hinter ihnen saßen ihre Familienangehörigen. Sie konzentrierte sich auf einen Punkt in der Ferne und bemerkte erst im letzten Moment, dass Alexandros sich zu ihr umwandte, um sie, seine Frau, zu küssen.
    Seine Frau …
    Hilflos blickte Kallie ihn an. Wortlos versuchte sie, mit ihm zu kommunizieren und ihn wenigstens zu einem leichten Lächeln zu bewegen. Nur für einen Moment, damit sie etwas im Inneren des Menschen berühren konnte, den sie einst gekannt hatte. Aber seine Züge entspannten sich nicht. Der Mensch von damals war fort. Als er das zweite Mal in zwei Tagen den Kopf zum Kuss neigte, erwachte jede verräterische Zelle in ihrem Körper zum Leben und prickelte vor Sehnsucht nach seinen Lippen.
    Er umfasste ihren Kopf mit beiden Händen. Warum musste er das tun? Warum konnte er sie nicht einfach küssen, kurz und schmerzlos? Mit den Daumen streichelte er langsam über ihre Wangen. Ihre Körpertemperatur stieg. Kallie war sich sicher, ihr Herz würde jeden Moment in tausend Stücke zerspringen.
    Langsam und umgeben von dem geflüsterten Gemurmel im Raum, senkte er den Kopf. Kallie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Erst als das Gefühl zu ertrinken übermächtig wurde, schloss sie die Augen. Und dann küsste er sie. Ihre Lippen schienen perfekt zueinanderzupassen. Ihre Knie wurden weich, und sie musste eine Hand um seine Taille legen, um sich aufrecht zu halten. Sein Duft berauschte sie, die Wärme seines Körpers hüllte sie ein. Es war wie gestern … er spielte auf ihr wie auf einem Instrument.
    Geplant hatte Alexandros einen flüchtigen Kuss. Sosehr er Kallie auch begehrte, entsprach es doch nicht seiner Absicht, sich, umgeben von Hochzeitsgästen, im Zauber ihrer Lippen zu verlieren. Und ganz bestimmt nicht so! Ein Feuer hatte sich in seinem Körper entzündet, kaum dass sein Mund den ihren berührte. Licht explodierte hinter seinen geschlossenen Augen. Und als er ihre Wimpern an seiner Wange fühlte, regte sich eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten …
    Als er den Schauer spürte, der ihren Körper durchlief, und sie dann auch noch die Hände ausstreckte, um sich an seiner Taille festzuhalten, konnte er nicht anders. Schließlich war auch er nur ein Mensch. Er legte eine Hand auf ihren Rücken und zog sie noch enger an sich. Die Gäste, die Zeugen waren vergessen, die Welt reduziert auf diesen Moment, diese Frau, diese Lippen, die sich gerade unter seinem sanften Ansturm öffneten und ihm Einlass gewährten, vollkommen und süß. Und er war verloren in einem Mahlstrom der Empfindungen. Er zitterte vor Anstrengung, sich nicht gleich hier und jetzt auf Entdeckungsreise zu begeben, welche Geheimnisse sie ihm noch offenbaren mochte.
    Der Schrei eines Kindes durchdrang endlich Alexandros’ Bewusstsein. Trotz der heftigsten Proteste seines Körpers gelang es ihm, sich zurückzuziehen. Als er die Augen öffnete, blickte er auf Kallies volle gerötete Lippen. Ihr Atem

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