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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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schaute ihr in die Augen. Es dauerte lange, bis sie es über sich brachte, die Worte zu wiederholen, und sie mußte ihren ganzen Mut aufbieten. Ihr Herz hämmerte wie rasend, und ihr Magen krampfte sich zusammen.
    Hätte er nicht geholfen, wäre sie unfähig gewesen, das Geständnis noch einmal abzulegen. Sein liebevolles Lächeln nahm ihr die Angst, und das Grübchen in seiner Wange war ein zusätzlicher Ansporn. »Ich liebe dich«, schluchzte sie.
    »War es denn so schwierig, mir das zu sagen?« Zärtlich küßte er ihre Tränen weg.
    »Ich bin es nicht gewöhnt, auszusprechen, was ich empfinde. Und es gefällt mir kein bißchen.«
    Caine hätte gelacht, wäre sie ihm nicht so verletzlich erschienen. »Beim ersten Mal hat’s dir auch nicht gefallen, mit mir zu schlafen«, erinnerte er sie und preßte seine Lippen auf ihre.
    Caine wollte sie hochheben und zum Bett tragen, doch da wurden sie von Sir Richard’s durchdringendem Ruf gestört. Seufzend ließen sie einander los.
    »Komm, meine Süße, es ist an der Zeit.« Caine nahm Jade bei der Hand und zog sie zur Tür.

17
     
    Lyon und Richards warteten in der Halle. Schweigend gingen sie alle zum Wald, wo Matthew und Jimbo die Pferde bereithielten.
    Caine ritt voraus, gefolgt von Jade, der Lyon den Rücken deckte, und Sir Richards bildete die Nachhut.
    Die Vorsichtsmaßnahmen, die Caine ergriff, kamen Jade keineswegs übertrieben vor. Zweimal machte er kehrt, um sich zu vergewissern, daß sie nicht verfolgt wurden. Die damit verbundenen Unannehmlichkeiten nahm sie gern in Kauf. Wenn er zurückritt, blieb Lyon an ihrer Seite. Dabei sprach er jedesmal von seiner Akte, die sie gelesen hatte. Offenbar sorgte er sich, sie könnte noch jemand anderem in die Hände fallen. Schließlich schlug sie ihm vor, das Dossier zu entwenden, damit er seinen Seelenfrieden wiederfände. Doch er schüttelte den Kopf und versuchte, nicht zu lächeln, während er erklärte, daß wäre unmoralisch. Und sollte einmal irgendwer Lyons Aktivitäten in Frage stellen, würde die Akte seine ehrenhafte Handlungsweise belegen. Die Wahrheit war sein Schutz.
    Jade widersprach ihm nicht, dachte jedoch, das Dossier wäre in seinem Haus besser aufgehoben als im Kriegsministerium.
     
    Sie beschloß, sich darum zu kümmern.
    Als sie den Stadtrand von London erreichten, sank die Sonne. Der lange Ritt hatte Jade ermüdet, Caine nahm sie für den letzten Teil des Weges auf seinen Schoß, und sie protestierte nicht. Dankbar schmiegte sie sich an seine Brust. Was für ein freundlicher, zuverlässiger Mann er war … Bei ihm konnte sich eine Frau sicher fühlen.
    Beinahe wäre sie eingeschlafen, doch da hielten sie vor seinem Stadthaus. Er ging hinein, schickte die Dienstboten ins Bett und führte Jade in die Bibliothek. Der Rauchgeruch hing immer noch in der Luft, und die meisten Wände waren von Ruß geschwärzt. Doch das Personal hatte gute Arbeit geleistet und einen Großteil der Schäden behoben.
    Auch Lyon und Richards kamen in die Bibliothek, und der ältere Mann erklärte: »Sobald es dunkel ist, brechen wir auf.«
    »Es ist besser, bis Mitternacht zu warten«, erwiderte Jade. »Denn vorher haben zwei Wachposten Dienst.«
    »Und was geschieht um Mitternacht?«
    »Von da an hält nur einer Wache – Peter Kently, der stets betrunken ist, wenn seine Schicht beginnt. Wenn wir uns bis halb eins gedulden, wird er seine Flasche geleert haben und schlafen.«
    Sir Richards starrte sie entgeistert an. »Wieso wissen Sie …«
    »Sir, wenn man solche Unternehmungen erfolgreich durchführen will, muß man bestens vorbereitet sein.«
    Während Sir Richards über die mangelnde Arbeitsmoral der Regierungsbediensteten schimpfte, erkundigte sich Lyon nach den Schlössern, und Jade antwortete:
    »Die Hintertür läßt sich nur mühsam öffnen.«
    Richards atmete auf. »Wenigstens ein kleiner Lichtblick!«
    Mitleidig schaute sie ihn an. »Mühsam – aber nicht unmöglich, Sir. Wie Sie sich vermutlich entsinnen, konnte ich dieses Problem lösen.« Er stöhnte so betrübt, daß sie hastig hinzufügte: »Aber bei jenem ersten Mal habe ich sehr lange gebraucht. Diese doppelten Schlösser sind äußerst kompliziert.«
    »Wie lange hat es gedauert, Jade?« fragte Lyon.
    »Oh, fünf bis sechs Minuten.« Richards schlug die Hände vors Gesicht, und sie versuchte, ihn zu trösten.
    »So schlimm ist es doch gar nicht. Es kostete mich last eine Stunde, in den Raum zu gelangen, wo die Akten unter Verschluß liegen.«
    Er sah

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