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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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und sie war glücklich. Nur der Augenblick zählte, nicht die Sorge um die Zukunft. »Offen gestanden, Fast Food – irgendwas, das man im Medikamentenschrank verwahrt und rasch in den Mund stopft, bevor man zum nächsten Patienten läuft.«
    »Widerlich! Damit ist jetzt Schluss. In Zukunft wirst du nur mehr Gourmet-Mahlzeiten genießen. Vielleicht sollte ich einen Partyservice gründen … Nein, das geht nicht – ich werde ganztags in deiner Klinik arbeiten.« Darauf freute er sich sehr, nicht zuletzt auch, weil er Zoe auf diese Weise im Auge behalten und aufpassen konnte, das sie sich nicht überanstrengte. »Da fällt mir ein – wir brauchen einen neuen Aushilfsarzt. Manchmal können wir einander vertreten, aber wir müssen auch ein bisschen Zeit für uns erübrigen. Ich kenne einen netten Kollegen – und eine Aidsspezialistin, die im General angestellt ist. Noch ziemlich jung, aber sehr tüchtig. Sicher wirst du sie mögen.«
    »Ist sie hübsch?«, fragte Zoe misstrauisch, und Sam lachte.
    »Deshalb musst du dir keine Sorgen machen. Ich wusste gar nicht, dass du eifersüchtig bist.« Wie verrückt und wundervoll das alles war …
    »Bin ich nicht, nur klug und vorsichtig.«
    »Okay, wir suchen einen Arzt oder eine hässliche Ärztin … Zoe, ich liebe dich«, beteuerte er wieder einmal, und der zärtliche Klang seiner Stimme trieb ihr die Tränen in die Augen.
    »O Sam, ich liebe dich auch.«
    Am späteren Nachmittag würde er noch einmal anrufen, versprach er. »Nach der Sprechstunde. Jetzt rennen mir deine Patienten schon fast die Tür ein. Ruh dich inzwischen aus.«
    »Vielleicht gehe ich heute Abend zum Dinner.«
    »Übernimm dich nicht. Wenn du zurückkommst, führe ich dich ganz groß aus. In Clement gibt's ein neues Restaurant, das ich ausprobieren will.« Seine Worte hörten sich so selbstverständlich an, so hoffnungsvoll.
    Etwas später kam Dr. Kroner zu ihr und erkannte sofort, dass sie sich besser fühlte. Nach der starken Entwässerung infolge des Durchfalls brauchte sie immer noch viel Flüssigkeit, sah aber schon wieder wie ein neuer Mensch aus. Er wusste, dass sie viele solche Glücksmomente erleben würde – abwechselnd mit Phasen großer Verzweiflung. Schließlich würden die schlechten Zeiten überwiegen, doch das konnte noch lange dauern.
    »Wird Ihre Vertretung auch nächste Woche für Sie einspringen?«, fragte er, nachdem er sie untersucht hatte.
    »O ja. Von jetzt an will dieser Arzt sogar ganztags in meiner Klinik arbeiten.«
    »Großartig«, meinte Dr. Kroner und wunderte sich, da sie vor Freude strahlte. Höchst ungewöhnlich, wenn man bedachte, wie krank sie war …»Ich hoffe, Sie übertragen ihm möglichst viel von ihrer Verantwortung.«
    »Darauf besteht er«, antwortete sie lächelnd. »Und – er möchte mich heiraten.« Ob sie Sams Wunsch erfüllen würde, wusste sie noch nicht, aber allein schon sein Antrag bewegte ihr Herz. Die Hochzeit wäre nur die Glasur auf dem Kuchen. Viel wichtiger erschien ihr seine Bereitschaft, immer für sie da zu sein, an guten und schlechten Tagen.
    Dr. Kroner gratulierte ihr sichtlich erfreut. Offenbar konnte sie optimistisch in die unmittelbare Zukunft blicken, und das würde sich günstig auf den Verlauf ihrer Krankheit auswirken. Sie hatte ihm erzählt, seit einem klärenden, von heftigen Emotionen begleiteten Gespräch wüssten auch die beiden Freundinnen Bescheid. Und sie sei zutiefst dankbar, weil ihr die Menschen, die ihr am meisten bedeuteten, beistehen würden.
    »Davon hängt sehr viel ab«, betonte er, und eindringlich fügte er hinzu, sie dürfe sich keiner seelischen Verletzung aussetzen, indem sie die falschen Leute in ihr Geheimnis einweihte, die nicht mit der schweren Krankheit umgehen konnten und entsetzt vor HIV-Infizierten zurückweichen würden. Zum Glück hatten die meisten Aidspatienten ein paar treue, unerschütterliche Freunde.
    Eine Zeit lang sprachen sie über Zoes Pläne, und Dr. Kroner warnte sie vor zu starken Belastungen. Sie versprach, sich zu schonen, aber er glaubte ihr nicht. »Wahrscheinlich haben Sie Recht«, gab sie lachend zu, denn sie konnte es kaum erwarten, ihre Patienten wieder zu sehen. Trotzdem wollte sie die restlichen Urlaubstage genießen und auch die Magie der prachtvollen Berge.
    Und dann bat er sie um einen Gefallen, der sie verblüffte und rührte. Er fragte, ob sie sich seine Patienten ansehen wollte, ein halbes Dutzend. Auf Grund ihrer großen Erfahrung würde sie ihm sicher wertvolle

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