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Die Rastlosen (German Edition)

Die Rastlosen (German Edition)

Titel: Die Rastlosen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippe Djian
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geboren worden. Eine seiner früheren Eroberungen, die eine Schwäche für Toiletten hatte, für den Geruch von Toiletten, kam ihm in den Sinn und dass ihm das wie der letzte Schrei sexueller Entfaltung vorgekommen war. Er gluckste innerlich.
    Was für ein bedauernswerter Mann war er bisher doch gewesen. Was für ein farbloses Leben hatte er geführt. Er zuckte leicht mit den Schultern und zündete sich eine Zigarette an. Fragte sie, ob sie eine wollte. Sie bejahte. Er sagte ihr, er würde sich freuen, sie auf einen Kaffee einzuladen. Sie nahm an. Er nickte.
    Sie kehrten in die Cafeteria zurück – er machte buchstäblich einen Satz, als sie nebeneinander her gingen und ihre Hände sich berührten, immerhin brachte sie das zum Lachen. Es wurde heller, bald würde die Sonne über den Gebirgskamm steigen. Die Studenten, denen sie begegneten, sahen noch verschlafen aus, das Gras war noch feucht, und die Nebelzunge, die über dem See ausfranste, schien von einer geheimnisvollen, weichen Mauser zu stammen, die über Nacht auf die Erde gefallen war.
    Gemeinsam betraten sie den Saal. Er kannte wirklich keine bessere Methode, um sich richtig in die Nesseln zu setzen. Das reinste Vergnügen.
    Richard Olso erläuterte ihm gleich am nächsten Morgen, wie wenig das etwas zu freundschaftliche Verhältnis geschätzt wurde, das ein gewisser Dozent mit der Stiefmutter dieser vermissten Studentin unterhielt, dieser armen Barbara, von der man immer noch nichts gehört hatte.
    Er hörte ihm wortlos zu und fragte sich, wie so etwas möglich war. Manchmal, wenn er sich Richard Olso so ansah, ihn von Kopf bis Fuß musterte, seine hässliche Fratze, sein lächerliches Bärtchen, so wie gerade jetzt, dann wurde ihm wieder bewusst, wie groß das Opfer war, das Marianne erbrachte. Die Arme. Die Arme. Allerdings hatte er nie etwas Derartiges von ihr verlangt. Er hätte sie niemals um so etwas bitten können. Niemand hatte das von ihr verlangt. Diese Last konnte er nicht auf sich nehmen. Außerdem war ihre Haltung alles andere als eindeutig. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen, wenn er die Frage aufs Tapet brachte. Sie hatte niemals ausdrücklich gesagt, dass ihr Richard nicht gefiel, nicht wirklich, nicht ein einziges Mal, und wie scheinheilig sie dreinschaute, wenn sie lebhaft den Kopf schüttelte und: nein, gar nicht, sagte, dabei war es offensichtlich, dabei war es glasklar, dass sie das Interesse, das er für sie zeigte, nicht kaltließ.
    Richard Olso bedauerte, dass er nicht auf ihn hörte. »Hören Sie, mein Lieber, ich weiß bald nicht mehr, wie ich es Ihnen noch beibringen soll. Marianne weiß das. Ich kann mich nicht ewig für Sie einsetzen. Was ist denn in Sie gefahren, dass Sie dieser Frau hinterherlaufen? Muss das sein? Sagen Sie mal, finden Sie keine andere oder was? Sind Sie sicher, dass Sie gründlich gesucht haben?« In dem schwarzen Loch, in das er durch seine Kündigung gefallen war, hatte er einen hellen Fleck wahrgenommen, einen Lichtschimmer, der von dem wiederentdeckten Freiheitsgefühl ausging – dass er keinerlei Unterdrückung mehr ausgesetzt war, egal welcher Art, wo auch immer sie herkommen mochte, dass niemand mehr über ihm war. Außer dem Allmächtigen. Leider hatte man ihn nicht gefeuert, und Richard Olso war immer noch sein Vorgesetzter.
    Wie auch immer, er hatte nicht die Absicht, ihre Beziehung an die große Glocke zu hängen. Mit dem Auftritt in der Cafeteria, dessen war er sich bewusst, hatte er kein besonders kluges und verantwortungsvolles Verhalten an den Tag gelegt. Dass er sich mit ihr in der Öffentlichkeit gezeigt hatte. Dass er praktisch Hand in Hand mit einer Frau hereingekommen war. Gerade er. In seiner Lage. Nicht dass er diese Provokation bereute, ganz bestimmt nicht, denn er hatte jeden Augenblick, jede einzelne Minute genossen, aber er konnte unmöglich seine Sicherheit aufs Spiel setzen, diesen Luxus konnte er sich nicht leisten.
    Er musste die Schutzschilde wieder hochfahren. »Nun gut, Richard, ich verspreche Ihnen, Sie werden nichts mehr von dieser Sache hören. Ich garantiere Ihnen absolute Diskretion. Keine Treffen auf dem Campus oder in der unmittelbaren Umgebung. Kein Aufsehen. Kein Wirbel. Was halten Sie davon?«
    »Ich bin nicht Ihr Feind, Marc, ist Ihnen das klar?«
    »Jeder, der meiner Schwester den Hof macht, ist mein Feind. Ich mache Witze.«
    »Sie und ich könnten eigentlich gut miteinander auskommen. Aber das scheint Ihnen noch gar nicht aufgefallen zu sein.«
    »Das

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