Die Ratte des Warlords (German Edition)
schneller desto be sser", bekräftigte Kepler.
"Ich kümmere mich umgehend darum", versprach der General. "Morgen kö nnen Sie sich erstmal ausruhen, dann sehen wir weiter."
"Danke", sagte Kepler. "Für beides."
Abudi schloss die Augen und lehnte sich zurück. Kepler tat es ihm gleich.
42. Jahrelang hatte Katrin neben einer vielbefahrenen Straße gewohnt, eigentlich ihr ganzes Leben lang. In einem abgelegenen afrikanischen Dorf war das Geräusch eines Autos jedoch etwas völlig Ungewöhnliches, nachts erst recht. Katrin hatte sich daran gewöhnt, in der Dunkelheit nur die Insekten zu hören und hin und wieder weit weg ein Tier – oder Schüsse. Deswegen riss das Auto, das neben der Hütte anhielt, sie aus dem Schlaf. Katrin musste erst zu sich kommen, um zu begreifen, was sie geweckt hatte. Sie hörte das Auto wieder wegfahren und sah kurz das Licht der Scheinwerfer im Fenster. Dann hörte sie Schritte in Richtung der Tür. Katrin spannte sich an. Kepler hatte einen Riegel für die Tür, einen stabilen langen Holzscheit, der in den Wänden festgekeilt wurde. Katrin legte den Riegel jede Nacht an die Tür, aber wirklich sicher fühlte sie sich nur, wenn Kepler da war. Sie hielt den Atem an, als die Schritte vor der Tür aufhörten und die Tür von außen betastet wurde. Katrins Herz fing an wie wild zu schlagen. Zum einen empfand sie Angst, es könnte jemand fremdes sein, zum anderen die Hoffnung, dass es Kepler war. Das tastende Geräusch hörte auf. Katrin sah im schwachen Mondschein, der durch das Fenster fiel, mit angehaltenem Atem, wie sich der Riegel bewegte. Er wurde vorsichtig an einer Seite hochgeschoben, bis die Enden aus der Wand waren. Das Glöckchen an dem Riegel hatte nur unmerklich gebimmelt, es hörte sich wie verschlafenes Wimmern eines Kindes an. Die Tür ging langsam auf und Kepler trat ein. Er griff mit der linken Hand um die Tür und fasste den Riegel an. Als er die rechte Hand zurückzog, sah Katrin, wie er den Riegel bewegt hatte. Er hatte sein Messer dazu benutzt, das er durch die Spalte zwischen den Brettern der Tür durchgesteckt hatte. Er steckte das Messer ein, schloss die Tür und machte das Holz wieder davor. Katrin wartete ab, was er tun würde. Er warf nur einen kurzen Blick auf sie, ging zu seinem Bett und entledigte sich des Anzuges, nahm ein Tuch und ging leise auftretend in die Dusche. Katrin stand auf und ging hinterher.
Kepler hatte sich gerade ausgezogen, als ihn zwei weiche Hände von hinten umarmten. Er verharrte in der Bewegung. Er spürte Katrins Hände an seinem Bauch, ihre Brüste an seinem Rücken. Er drehte sich um. Ka trin drängte sich sofort an ihn, er konnte ihre glitzernden Augen nur kurz sehen, bevor sie ihn küsste. Kepler drückte sie so fest an sich, dass sie leise aufstöhnte. Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, ihren Hals, ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Beine. Katrin schrie leise auf und presste seinen Kopf mit beiden Händen an sich.
In der Nacht und den ganzen nächsten Tag berauschten sie sich aneinander.
Erst am Abend holte Kepler das vor der Tür stehende Essen. Es war kalt, aber er und Katrin waren verhungert und verschlangen es.
Danach gingen sie hinaus.
"Da ist der Sirius", sagte Katrin. "Wollen wir ein bisschen draußen sitzen?"
Kepler lächelte in sich hinein. Sie war erst so zurückhaltend gew esen, aber jetzt, vor allem im Dunkeln, war sie es nicht mehr.
"Gern", antwortete er. "Haben wir noch Bier?"
"Ja."
Katrin machte es sich auf Keplers Schoss bequem. Sie saßen da und blickten in den Sternenhimmel, das Bier hatten sie ganz vergessen.
Kepler spürte Katrins Hand unter seinem Shirt und wollte an nichts anderes denken. Das federleichte Streicheln ihrer Finger jagte einen Schauder über seine Haut. Er hielt es nicht lange aus. Er zog Katrins Bluse aus der Jeans und schob seine Hand drunter. Katrin zuckte zusammen, seine Hand war kalt. Kepler streichelte über ihren Bauch, dann schob er die Hand höher. Katrin drehte sich, damit er ihre Brüste berühren konnte.
Am nächsten Morgen, als Kepler von der Kantine nach Hause wollte, kam e iner von Abudis Leibgardisten herein, sah ihn und ging zu ihm.
"Der General möchte Sie sofort seh en, Sir."
Kepler ließ das Essen stehen und ging zum Stab. Abudi sah ihn mit einem L ächeln an, als er hereinkam. Er konnte seinen Missmut wohl deutlich sehen.
" Nicht so mürrisch, Mister", sagte er in einem betont heiteren Ton, "ich habe gute Nachrichten für Sie." Er grinste. "Wirklich, glotzen Sie
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