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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Sobi waren sie zwölf gewesen, jetzt insgesamt zehn. Kepler behielt diese Mannstärke bei. Zum einen , um die Männer besser trainieren zu können.
    Aber hauptsächlich , um sie zu schützen. Wenn die Einheit klein war, würde sie kaum in eine Schlacht geschickt werden.
    Kepler strukturierte die Einheit in zwei kleine autonome bewegliche Teams aus jeweils vier Mann inklusive des Führers um. Sich selbst erklärte er zum König des Vereins, Kobi blieb sein Einweiser. Er rüstete jeden Mann mit einem Walkie-Talkie aus und bewaffnete jedes Team mit je einem RPK-MG und einer SWD. Die beiden Teamführer Massa und Abib waren die stärksten und bekamen die Maschinengewehre, Budi und Dud hatten am besten ein Probeschießen gemeistert und wurden Scharfschützen. Die restlichen vier Männer wurden jeweilige Nummern Zwei der MG- und SWD-Schützen, außerdem waren sie Fahrer. Nicht alle Männer waren mit den ihnen zugewiesenen Aufgaben zufrieden, aber das änderte sich, sobald sie sich daran gewöhnt hatten.
    Die Einheit zog nach Khomo und trainierte unentwegt und hart rund um die Uhr. Zwei Mal mussten sie während dieser Zeit ausrücken, um andere Verbände zu unterstützen. Sie wurden wirklich gebraucht, aber Kepler machte es mit, damit seine Männer die Möglichkeit hatten, das Gelernte praktisch anzuwenden. Sie übernahmen die Aufklärung und leisteten Unterstützung in Gefechten.
    Kepler machte seine Arbeit, mischte sich nirgends ein und hielt sich mö glichst bedeckt. Jetzt ließ Abudi ihm völlig freie Hand bei der Ausübung seiner Aufgabe und schickte ihn nur raus, wenn es nicht anders ging. Der General wollte unbedingt seine Spezialeinheit haben, die fähig war, schnelle und präzise Eingriffe durchzuführen, und zwar vor allem hinter und abseits der Front. Abudi war jedoch clever genug, diesmal auf Kepler zu hören, dass er diese Fähigkeiten nicht von jetzt auf gleich bekommen konnte, egal wer die Einheit kommandierte. Der General wollte es zwar möglichst schnell, aber vor allem gut haben.
    Nachdem Abudi und die anderen Milizen sich aufgrund der erfolgreichen Einsätze vergewissert hatten, dass Kepler der richtige für diese Aufgabe war, räumte der General ihm nicht nur große Ressourcen, sondern auch sehr viel Selbständigkeit ein, mehr als Sobi sie je gehabt hatte, sogar mehr als jeder andere Kommandeur seiner Miliz sie besaß. Was Abudi dafür – und insgesamt – verlangte, waren Können und absolute Loyalität und Gehorsam ihm persönlich gegenüber.
    Mindestens einmal pro Woche berichtete Kepler ihm über den Fortschritt der Ausbildung, und wie früher sprachen er und der General über die allgemeine militärische Situation, über Probleme und Lösungen. Abudi war zufrieden und wartete mehr oder minder geduldig, bis Kepler seine Einheit für einsatzbereit erklärte. Einmal wollte er wissen, mit welchen Waffen Kepler die Einheit gern ausrüsten würde, und schrieb die Wünsche penibel genau auf. Danach meinte er, dass, wenn sein Plan in einem halben Jahr aufging, Kepler jede der gewünschten Waffen zur Verfügung haben würde. Kepler gewann den Eindruck, dass Abudi sich methodisch auf eine großangelegte Aktion vorbereitete. Der General wollte sich und seine Miliz dafür gerüstet wissen, deswegen machte er es sehr gründlich, und er nahm sich für die jeweilige Teilaufgabe seines Planes genügend Zeit, damit nachher alles möglichst reibungslos funktionierte. Kepler bewunderte dieses Können, er selbst hatte so etwas nicht drauf.
    Als er nach di eser Besprechung von den Untergebenen des Waffenmeisters seinen Jeep volltanken ließ, der Alte war für sämtliche Ausrüstung verantwortlich, kam Kepler der Gedanke, dass Abudi anscheinend schon lange auch einen bis ins Detail durchdachten Plan verfolgte, der auch ihn persönlich betraf. Abudis Miliz war mittlerweile riesig, aber er war der einzige Leutnant, der einen Wagen zu seiner persönlichen Verfügung hatte. Sonst genossen nur die Ränge ab Major dieses Privileg. Kepler konnte mit dieser Entwicklung gut leben. Ihm war es nur wichtig, dass er seine Männer gut ausbilden konnte und dass seine Grundregel nicht verletzt wurde. Aber Abudi schien in diese Richtung nicht einmal ansatzweise denken zu wollen, er wollte einfach eine Schweinemenge Geld verdienen. In Sudan ging es momentan halt am besten mit Waffengewalt.
    Nach Wochen des Trainings hatte Kepler das Gefühl, dass seine Männer nichts mehr aufnehmen konnten. Er hatte die Grundlage geschaffen, den Rest

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