Die Ratte des Warlords (German Edition)
Glock ein und machte einen Wink. Der Kerl hastete zur Tür. Als Kepler ihn rief, verharrte er sofort ohne ihn anzusehen.
"Kennst du Leute, die mit Drogen handeln?"
"Nein."
"Nein – Sir", korrigierte Kepler.
"Nein, Sir!", kam es zackig zurück.
"Wenn du mal was mitkriegst, sag es. Du hättest dann einen gut bei mir."
"Ja, Sir."
"Schönen Abend", wünschte Kepler.
Als sich die Tür hinter dem Gangster schloss, drehte er sich zu Jasmin, um sich zu verabschieden. Sie küsste ihn auf die Wange, bevor er etwas sagen konnte.
" Danke dir." Sie sah ihn an. "Willst du jetzt zu der Weißen gehen?"
"Ich kann gern hier bleiben", meinte Kepler. "Paar Beweise sichern und so."
"Die musst du erst finden", lächelte Jasmin.
"Nö. Ich weiß ganz genau, wo sie sind."
58. Wen auch immer Jasmin als Gönner hatte, der Mann musste in Sachen Kapital einiges zu sagen haben. Auf jeden Fall schwirrte er wohl ziemlich nah an Abudi, der General hatte Kenntnis von Keplers einseitiger Auseinandersetzung mit der Unterwelt bekommen. Er war begeistert davon. Und etwas in Not.
Aus demselben Grund , warum Jasmins Geschäft blühte, war die Kriminalität in Qurdud mittlerweile stark angestiegen, sodass die zum großen Teil korrumpierte Polizei mit der Verbrechensbekämpfung nicht mehr zurechtkam. Außerdem, die Kriminellen waren sturer oder begriffsstutziger als Warlords, oder sie wähnten sich in trügerischer Sicherheit, Abudi würde sich für Verbrechensstatistiken nicht interessieren. Er tat es aber, und zwar so gründlich wie er sich mit jeder anderen Angelegenheit befasste.
Er ließ Kepler kommen, erläuterte ihm das Problem und wollte nachhaltig wirkende Abhilfe, um das Verbrechen auf ein erträgliches Niveau zu drücken.
Nach dem Gespräch mit dem General dachte Ke pler an den Junggangster, der Jasmin bedroht hatte. Er suchte den Mann, fand ihn und fragte ihn aus. Nach dem ersten Schuss ins Knie erzählte der Typ ihm alles, was er wissen wollte.
Kepler verbrachte zwei Tage mit der Planung, dann schlugen er und seine Männer in der Nacht zu und hoben einige Nester und Unterschlüpfe der Kriminellen aus. Sie gingen gnadenlos vor. Jeder, der eine Waffe in der Hand hatte, und sei es ein Küchenmesser, wurde auf der Stelle erschossen. Die mit Drogen in den Händen erschossen sie sofort, ohne nachzusehen, ob eine Waffe da war.
Bei diesen Schießereien verlor Kepler Sakah, die ehemalige Nummer Zwei von Abib. Sakah wurde von einem dämlichen Querschläger in den Hals getroffen und verblutete auf dem Weg ins Krankenhaus, und Keplers Kenntnisse in der Versorgung von Verletzten hatten nicht ausgereicht, um ihn zu retten.
An dieser Stelle drehte Kepler durch und setzte die Säuberung br utal bis in den Tag hinein fort. Er hörte erst auf, als ein verängstigter Major ihn in Abudis Namen bat, der Stadt das öffentliche Leben wieder zu ermöglichen.
Der General lobte ihn für die Arbeit, mit dem Abstrich, dass er wenigstens e inige hätte festnehmen können, um sie zu verhören. Dann bekundete der General sein Beileid über Sakahs Tod und gab Kepler Geld für dessen Witwe.
Kepler dankte, versprach, nie wieder Polizeiarbeit zu übernehmen, verlangte Zeit, um die Einheit ein weiteres Mal restrukturieren zu können, und ging.
Er war immer noch wütend, auf das Schicksal und auf sich selbst.
Unter Sobi hatte er die Männer beschützen können, aber seit er die Einheit selbst kommandierte, starben sie um ihn herum und er war machtlos dagegen.
Fünf Mä nner, Baris und das komplette Team eins, waren gefallen, und das war nur seine Schuld. Baris war zu wenig ausgebildet worden, Dud nicht nachdrücklich genug, Sakah würde vielleicht noch leben, wenn er daran gedacht hätte, dass alle, auch er selbst, ein wenig mehr Medizin gelernt hätten. Dass Abib und Musi einfach nur Pech gehabt hatten, dass Sobi mehr Männer als er verloren hatte, dass die Männer unter ihm länger und bei sehr viel schwierigeren Einsätzen überlebt hatten, dass es Berufsrisiko, Zufall und sonst was war, das alles ließ Kepler nicht gelten und schwor sich selbst, nie wieder einen Mann zu verlieren.
Zu Hause versammelte er seine stark dezimierte Einheit. Kobi war nur Einwe iser und Funker, deswegen bekam er eine Aufgabe dazu. Kepler machte ihn zum Sanitäter der Einheit. Drei Tage verbrachten sie alle zusammen im Krankenhaus, danach ließ Kepler Kobi dort und trainierte eine Woche lang mit den anderen.
Damit die Einheit beweglicher wurde, änderte Kepler Massas
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