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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Waffen", lachte die Frau auf. "Aber Sie selbst benutzen Glock34, oder?"
    "Richtig. Aber ich bin der Kommandant und muss mich irgendwie abh eben."
    "Ich würde Ihnen gern die P99 zeigen, sie hat auch DAO-Abzug", schlug die Frau vor. "Sie ist rundlich und leicht zu ziehen, wenn man sie ve rdeckt trägt."
    "Meine Männer haben sie. Ich behalte die Glock, sie gefällt mi r optisch einfach besser", erwiderte Kepler. "Außerdem habe ich ein Halfter, und wenn ich was Rundliches haben will, Lady, denke ich dabei bestimmt nicht an eine Knarre."
    "Mensch, dann trinken wir halt einen zusammen", meinte die Frau en tgeistert.
    "Wieso sagen Sie das nicht gleich?", erkundigte Kepler sich wehleidig. "Holen Sie mich ab."
    "Gern", erwiderte die Frau nach kurzem Zögern. "Wo?"
    "Sie haben mir eben sieben teure Gewehre geschickt", erwiderte Kepler. "Sie wissen ganz genau wo, denke ich."
    "Ich meinte, wann", korrigierte die Frau sich sofort.
    "Wann immer Sie Durst haben. Ich bin zu Hause."
    Es war die Brünette gewesen. Sie musste geradezu austrocknen, denn sie war nicht einmal vierzig Minuten später bei Kepler. Sie fu hren mit ihrem G-Modell ins Grand Hotel und setzten sich an die Bar. Sie hielten sich dort so lange auf, bis Kepler für die neuen Sturmgewehre NSA80-Nachtsichtaufsätze zum Vorzugspreis ausgehandelt hatte. Die G36 hatten Reflexionsvisiere, die es mithilfe eines in die Optik eingespiegelten Punktes erlaubten, mit beiden offenen Augen präzise zu schießen. Nun konnten Keplers Männer es auch nachts tun.
    Anschließend gingen Kepler und die Waffenhändlerin auf ihr Zimmer.
    Am nächsten Morgen nutzte Kepler s einen obligatorischen Lauf für die Rückkehr nach Hause. Am Nachmittag klingelte sein Handy.
    "Ich habe dich mit der Weißen gesehen", warf Jasmin ihm vom Fleck weg vor.
    "Und?"
    "Warst du mit ihr im Bett?"
    "Ja."
    "Ich dachte, wir wären zusammen ."
    Jasmin hörte sich beinahe verletzt an.
    "Wir schlafen miteinander, Blümchen", korrigierte Kepler ruhig, aber nachdrücklich. "Liiert sind wir deswegen noch lange nicht. Ich mache, was ich will, und du tust es auch, also was regst du dich auf?"
    "Du weißt es?", Jasmin klang jetzt verwundert. "Woher?"
    "Geraten."
    "Und dir macht es nichts aus?"
    "Dir etwa?"
    Eine Pause folgte.
    "Und nun?" , interessierte Jasmin sich, nunmehr ohne gespielte Pikiertheit.
    "Wir können weitermachen, wir können aufhören", erwiderte Kepler tr ocken.
    Eine weitere undef inierbare Pause folgte.
    "Melde dich, wenn du Zeit hast", bat Jasmin schließlich. "Ich will dich bitten, mit jemandem zu reden."
    "Und zwar?"
    "Jemand will mein Geschäft beschützen."
    "Vor wem?"
    "Wahrscheinlich vor seinem Kumpel."
    "Ich komme morgen um fünf in den L aden. Bestell ihn hin."
    Jasmin dankte, verabschiedete sich und legte auf.
    Seit Abudi in Dschanub Kurdufan eine stabile Zone geschaffen und Qurdud zur Hauptstadt seines Reiches gemacht hatte, steckte er viel Geld in den Ausbau der Stadt. Das zog auch Geld von Außerhalb an. Abudi war clever genug, auf diesen Effekt zu setzten. Seine Investit ionen bekam er mehrfach als Steuergelder zurück. Auch Jasmin hatte die Gunst der Stunde ausgenutzt, ihren Laden etabliert, und war mittlerweile die erfolgreichste Geschäftsfrau der Stadt. Ihre Beziehung zu Kepler, obwohl keiner von ihnen sie an die große Glocke hängte, weil sie nicht viel mehr als körperlicher Zeitvertrieb war, nutzte ihr wohl auch.
    Als Kepler am nächsten Abend in Jasmins Laden kam, traf er dort auf einen jungen Araber mit einem überheblichen Gesicht, der in e iner lässigen Pose auf dem Sofa saß. Seine Überheblichkeit verpuffte in demselben Augenblick, als er Kepler sah, seine Lässigkeit wich dem Schreck. Jasmin warf einen triumphierenden Blick auf ihn, ging zu Kepler und gab ihm einen Kuss. Ab da war dem Typ deutlich der Wunsch anzusehen, ganz wo anders zu sein. Er erhob sich und sah sehnsüchtig zur Tür. Kepler wusste, dass er eigentlich nichts zu sagen brauchte, aber Dramatik machte oft einiges noch deutlicher. Er ging wortlos zu dem Mann, schlug ihm brutal in die Brust und schickte ihn mit einem Kinnhaken zu Boden. Dann zog er die Glock und richtete sie auf ihn.
    "Du siehst nicht ganz aus, als ob du Damenunterwäsche tragen würdest", meinte Kepler. "Oder etwa doch?", fragte er misstrauisch.
    Der Kleingangster schüttelte den Kopf.
    "Dann komm nie wieder in diesen Laden", schlug Kepler vor. "Es sei denn, zum Einkaufen, mit deiner Freundin. Klar?"
    Der Ganove nickte. Kepler steckte die

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