Die Ratte des Warlords (German Edition)
Bewaffnung. Die 5,56-mm-Munition war leichter als die Standard-NATO, erzeugte im G36 kaum Rückstoß und erlaubte eine höhere Trefferdichte. Kepler ersetzte das HK21 durch ein G36 in der Standardversion mit langem Lauf. Die Nachteile in Reichweite und Durchschlagskraft des Sturmgewehrs gegenüber einem Maschinengewehr glich Kepler halbwegs mit dem zusätzlich an Massas G36 montierten AG36-Granatwerfer. Hinzu kamen ein Zweibein und monströse Einhundertschusst-Tommelmagazinen. Damit hatte das Team eine relativ starke Unterstützungswaffe und musste noch eine Patronensorte weniger mitschleppen.
Kepler änderte die Doktrin der Einheit dahingehend, dass er mit Kobi und die anderen vier sowohl im Verbund als auch autonom voneinander fungieren konnten. Dabei sicherte das Team Kepler, wenn er mit dem AWSM Eliminierungen übernahm. Bei Sabotageakten sicherte er das Team, bei anderen Aufgaben übernahm er die Führung der gesamten Einheit.
Bei den meisten Szenarien fungierte Budi s MSG als der Dreh- und Angelpunkt des Teams. Sahi und Ngabe waren seine Einweiser und seine Deckung, Massa sicherte das ganze Team und befehligte es.
Weriang war schon total zerstört und wurde Keplers Ansprüchen nicht mehr gerecht, deswegen verlegte er die Übungen in ein nahezu verlassenes Stadtviertel von Qurdud. Nachdem seine Einheit dort einen Tag verweilt hatte, war das Viertel gänzlich verlassen.
Kepler schaffte ganze fünf Tage intensiven Trainings nachdem Kobi zurück war, dann mussten sie wieder ausrücken.
Zwei Monate zuvor hatten e inige frühere Offiziere aus Bacis Miliz und einige einflussreiche Familien auf ethnischer Schiene – Araber gegen Afrikaner – einen Bürgerkrieg im ehemaligen Gebiet von Baci angezettelt. Die Aufständischen beanspruchten nur ein relativ kleines Gebiet, Abudi war jedoch der Meinung, dass er so etwas weder durchgehen noch ausarten lassen konnte.
Aber der Feldzug zog sich in die Länge. Abudi hatte die Blitzkrieg-Taktik der Wehrmacht übernommen und im passenden Gelände, und wenn die Hinds flugklar waren und es für die gepanzerten Fahrzeuge genug Sprit gab, erzielte er schnelle Erfolge. Unter anderen Rahmenbedingungen musste der Kampf auf die althergebrachte afrikanische Art geführt werden. Zudem imitierten diesmal die Gegner die Taktik des Generals und versuchten sich in asymmetrischem Kampf.
Kepler und seine Männer kamen höchstens für die Aufklärung in die Nähe der Frontlinie, um Abudis Truppen zu unterstützen. Ansonsten schlichen sie durch das Hinterland der Aufständischen und fielen ihnen in den Rücken, sobald Abudis Milizen ihnen einen Kampf aufzwingen konnten. Durch dieses Vorgehen wurde die Führung des Feindes ausgeblutet.
Die Einheit kehrte jedes Mal erfolgreich und vollzählig aus dem Kampf zurück und nach wenigen Wochen war der Widerstand der Aufständischen gebrochen.
Aber dann begannen die restlichen, auf dem Rückzug verbrannte Erde zu hinterlassen. Das zerstörte nicht nur die so kaum schon vorhandene Infrastruktur, die Abudi dringend für den Wiederaufbau benötigte, es brachte auch die Bevölkerung gegen ihn auf, weil er nicht mit Bacis Leuten fertig wurde.
Deswegen wünschte der General sich eine Atombombe, um den Krieg nach amerikanischem Vorbild mit einem Schlag zu beenden. So etwas wie Hiroshima wollte er nicht verursachen, aber er hatte auch keine Bombe. Allerdings hatte er Kepler und mittlerweile einen gut platzierten Spitzel in Bacis ehemaligem Kabinett. Er verband die Information über ein Treffen der Klanführer mit den Fähigkeiten der Ratcompany und hatte so seine kriegsentscheidende Wirkung.
Kepler reiste mit seinen Männern umgehend in das Städtchen , wo das Treffen stattfand. Tags zuvor hatte er sich den Stadtplan und die Informationen des Spitzels genau eingeprägt. Deswegen war es kein nennenswertes Problem, im Schutz der Dunkelheit die Häuser der Beteiligten aufzusuchen. Kepler ging dabei sehr schnell und sehr brutal vor. Auf seiner Liste standen Namen von sieben Klanführern und Kepler suchte sie nacheinander auf.
Er ging immer auf dieselbe Art und Weise vor. Nachdem der Hauseingang g esichert war, ließ er zwei Männer dort und ging mit den anderen hinein. Sie trieben die Familienangehörigen in einem Zimmer zusammen, knebelten und fesselten sie. Dann führten sie denjenigen, dessen Name auf der Liste stand, in ein anderes Zimmer und erschossen ihn. Kepler hatte noch andere töten müssen, ein paar Bodyguards und zwei wütende Söhne, die Rache
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