Die Ratte des Warlords (German Edition)
imstande, Kepler von oben herab zu behandeln.
Kepler presste die Zähne zusammen. Die anderen Milizen konnten ihn hier immer noch sehen. Er drehte sich wieder um und lief rege lrecht los.
Neben den Büschen an der Biegung des Weges strauchelte er plöt zlich und fiel fast hin. Als er sich abfing und aufrichtete, war der Milize neben ihm. Kepler drehte sich in der Aufwärtsbewegung blitzschnell um, sprang zum Milizen und schlug mit einer Hand den Gewehrlauf nach oben. Der Mann, obwohl sich seine Augen vor Überraschung geweitet hatten, schaffte es nicht zu schreien, bevor Kepler ihm das Messer in den Hals stieß. Der Milize sah ihn maßlos verwundert an, als er ihn unter den Achseln auffing, ihm die Hand auf den Mund presste und ihn in die Büsche zerrte. Der Milize röchelte immer noch, als Kepler das Messer aus seinem Hals zog. Er ließ den Mann verbluten und lief los.
Die Wache am Jeep sah ihn misstrauisch an. Kepler bedachte sie mit einem wütenden Blick, es brachte nichts, wenn er Theater spielte. Der Milize musterte ihn, dann ging er zur Seite und machte ihm den Einstieg frei.
Als Kepler den Mann passierte, schlug er ihm unvermittelt ins Gesicht. Er war kein Sadist, er versuchte immer, schnell und schmerzlos zu töten. Aber nicht bei den Typen hier. Bevor der Milize zu sich kam, drehte Kepler ihn um, riss von hinten seine Schultern nach hinten und schlug ihm gleichzeitig mit einem Knie ins Rückrat. Es brach. Die AK rutschte aus den Händen des Milizen, er fiel hin und sah Kepler verstört an, während er langsam zu sterben begann. So hatten die
Mongolen unter Dschingis Khan auch eigene Soldaten, die sich etwas zu Schulden kommen lassen hatten, hingerichtet. Kepler trat die AK mit dem Fuß zur Seite. Ihm war es egal, dass die Wache noch lebte.
Er holte den Schalldämpfer heraus und schraubte ihn an die Pistole. Die Taschen seiner Weste waren so angebracht, dass er die Ersatzmagazine schnell herausziehen konnte. Er klemmte eines trotzdem zwischen den Mittel- und den Ringfinger seiner linken Hand.
Er war bereit und jetzt hatte er keine Zeit mehr zu verlieren. Als er am sterbenden Milizen vorbeiging, warf er einen Blick auf ihn und schoss ihm in den Kopf.
Zwei, noch zehn. Während Kepler zurück zur Mission lief, verwandelte er se ine Wut in eine ebenso kalte, grimmige Entschlossenheit. Er steigerte seinen Puls auf einhundertsiebzig Schläge pro Minute, um mit kontrollierter Aggression sein Vorhaben auszuführen. Vor langer Zeit, in einem wie es schien anderen Leben, hatte man es ihm so beigebracht. Seine Sinne schärften sich, als ob er immer weiter mit elektrischem Strom aufgeladen wurde. Seine Wahrnehmung wurde, je mehr Adrenalin in seinen Kreislauf gelang, immer schärfer. Jahrelange Übung ließ ihn alles automatisch ausführen, sein Denken war ruhig und präzise. Er lief leicht geduckt, ohne die Milizen aus den Augen zu lassen, angespannt und bereit. Seine Arme waren ausgestreckt, er hielt die Glock mit dem Lauf halb nach unten gerichtet, sodass die ihn beim Laufen nicht behinderte, und bereit, sie jeden Augenblick hochzureißen.
Es waren jetzt sieben Milizen bei den Frauen. Als Kepler die ersten ei nhundert Meter geschafft hatte und in Richtung der ersten brennenden Scheune lief, erschossen sie die zweite Nonne. Kepler hörte, wie sie lachten, grob und hässlich, als die Frau umfiel. Kepler bewegte sich schneller. Der Kommandeur wiederholte den Kopfschuss wie beim ersten Mal. Kepler war jetzt nah und konnte sehen, wie der Kommandeur erwartungsvoll auf die noch lebenden Nonnen herabsah. Aber die Frauen hatten die Augen geschlossen, ihre Lippen bewegten sich lautlos. Als der Kommandeur sah, dass die Exekution nicht die gewünschte Wirkung erzielt hatte, schoss er wütend der ihm am nächsten knienden Frau in den Kopf. Seine Meute grölte begeistert und er feixte etwas zufriedener. Ein übereifriger Milize riss plötzlich seine AK von der Schulter und feuerte eine Salve auf die nächste Nonne ab. Ihr Kopf explodierte durch die Wucht der Geschosse. Das Grölen der Milizen verstummte abrupt, als der Kommandeur an sich heruntersah, er war von Kopf bis Fuß blutbespritzt. Er trat wütend an seinen Untergebenen und holte aus. Der Schütze duckte sich in Erwartung des Schlages.
Kepler fluchte halblaut. Nur noch eine Frau war am Leben, und das auch nur für Sekunden. Der Schütze hatte dem Kommandeur dessen Spielchen versaut, jetzt würden sie die letzte Nonne gleich erschießen oder wütend über sie
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