Die Ratte des Warlords (German Edition)
herfallen. Kepler gab seine Zurückhaltung auf, er wollte wenigstens die letzte Nonne retten und rannte geradewegs auf die Milizen zu.
Es waren knapp dreißig Meter, die ersten fünfzehn schaffte Kepler ohne dass die Milizen ihn sahen. Dann, bevor der Kommandeur zuschlug, blickte sich e iner der Männer um, sah Kepler und machte den Mund auf. Kepler riss die Glock hoch und schoss ohne richtig zu zielen, die Banditen standen eng gruppiert zusammen, Kepler hoffte nur, dass keiner seiner Schüsse die Nonne traf. Vier, unter ihnen der Kommandeur, fielen sofort. Kepler hatte seine Schüsse nicht gezählt, deswegen kam er leicht aus dem Tritt, als der Verschluss der Glock in der Ladestellung einrastete. Er ließ das leere Magazin herausfallen, lud nach, griff nach dem nächsten Magazin und zwang sich zur Ruhe.
So kurz diese Pause gewesen war, sie hatte seinen Gegnern die Sekunde verschafft, die Kepler ihnen auf keinen Fall hatte geben wollen. Sie kamen zu sich, stoben auseinander, nach Waffen greifend und nach Deckung suchend. Zwei rannten in dieselbe Richtung und Kepler schoss ihnen nach. Beide gingen zu Boden, einer rappelte sich gleich wieder hoch und lief weiter, aber an seiner linken Seite bildete sich ein Blutfleck, der immer größer wurde.
Kepler hatte die Nonne fast erreicht, als er sah, dass der Komma ndeur noch lebte. Der Mann hob den Oberkörper vom Boden und zu Kepler. Er hob seine Pistole, aber anstatt auf ihn zu schießen, griente er und schoss auf die Nonne, die immer noch auf den Knien neben ihm stand. Er schaffte es, der Frau zwei Kugeln in die Brust zu jagen, bevor vier von Keplers Geschossen ihn trafen.
Die Nonne lebte noch, als Kepler sie erreichte. Ihre Augen waren offen, aus ihrem Mund sickerte Blut. Kepler knurrte ohnmächtig und lief weiter. Als er an dem liegenden Kommandeur vorbeilief, schoss er ihm in den Kopf.
Gleichzeitig vernahm er eine Bewegung am Rande seines Sichtfeldes. Ein M ilize kam um die Ecke der brennenden Mission gelaufen. Kepler drehte sich nach rechts und schoss. Vier Kugeln trafen den Mann in die Brust, dann war das zweite Magazin leer. Kepler schob gerade das dritte in die Waffe, als zwei Schläge gegen den Brustkorb ihm kurz die Atemluft nahmen. Er taumelte. Dann fiel er hin und rollte sich zur Seite, während er überlegte, woher die Schüsse gekommen waren, die er nicht gehört hatte. Im Augenwinkel sah er eine Gestalt hinter dem etwa dreißig Meter weiter stehendem Jeep. Er schoss dahin, um den Mann unten zu halten, und tastete seine Brust ab. Er sah kein Blut an seiner Hand, die Weste hatte gehalten. Es tat nicht weh, aber die Taubheit des Schlages hinderte ihn am Atmen. Dann ertastete er unter dem Stoff ein verbogenes Magazin. Er fluchte, siebzehn Schuss weniger.
Eine Kugel pfiff an seinem Kopf vorbei und er warf sich bäuchlings auf die Erde, während er nach dem G ewehr des Toten neben sich griff. Er riss es dem Mann von der Schulter, entsicherte und feuerte in Richtung des Jeeps. Nach drei Sekunden war das Magazin der AK leer. Kepler warf sie zur Seite, schnappte die Glock und sprang auf. Er lief gebeugt zum Jeep, die Waffe im Anschlag. Er musste den Mann getroffen haben, er sah ihn auf der Erde sitzen. Kepler lief um das Auto herum. Der Milize saß an den Wagen gelehnt, atmete schwer mit weit geöffnetem Mund und presste beide Hände gegen den Bauch. Als er Kepler sah, versuchte er etwas zu sagen. Bevor er es konnte, schoss Kepler ihm in den Kopf.
Neun. Noch drei, einer ist verletzt. Kepler drehte sich gerade um, als er den sah. Der Milize versuchte sich aus letzter Kraft in den Schutz eines Baums n eben dem Zaun um die Mission zu retten. Der Mann hatte sein Gewehr nicht bei sich, er war keine Gefahr mehr. Kepler war mit einem Satz bei ihm und tötete ihn mit einem Schuss in den Kopf.
Zehn. Kepler hielt kurz inne. Sie mussten mit zwei Autos geko mmen sein. Er rannte in Richtung der Zufahrt los.
Der zweite Jeep kam um die Ecke der brennenden Mission, brach durch den Zaun und raste auf die Straße zu. Kepler blieb stehen und feuerte. Die Entfe rnung war groß, aber es würde die beiden Männer im Jeep unter Druck setzten und Kepler konnte es sich nicht leisten, sie entkommen zu lassen. Der Fahrer riss so heftig am Lenkrad, dass sich die rechten Räder in die Luft hoben. Der Mann blieb am Gas, dann korrigierte er falsch und der Wagen kippte um und schlitterte noch einige Meter auf der Seite weiter. Kepler ging los. Er hielt die Glock auf den Jeep gerichtet,
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