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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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ging Kepler mit Rosa und einigen Arbeitern den Scania entladen. Beim Näherkommen sah Kepler einen riesigen Mann auf der Trittstufe des Führerhauses sitzen. Der Typ hatte Oberarme wie andere Oberschenkel und trotz der Zigarette im Mund die weißesten Zähne, die Kepler je gesehen hatte.
    "Hi ." Der Mann erhob sich als sie am Laster ankamen und stütze sich an einem etwa anderthalb Meter langen Stock ab. "Dein Laster?", fragte er auf Englisch.
    "Ja", bestätigte Kepler.
    Dass die Arbeiter weiter entfernt stehenblieben, hatte er auch b emerkt.
    "Ich will ihn haben", meinte der Riese. "Wir tauschen, du kriegst meinen. Gib mir den Schlü ssel."
    Kepler fühlte sich plötzlich wie Dreck, der solche Dinge wie die Fliegen anzog, dabei war er gerade erst angekommen. Er sah den Mann an. Kräftig ohne Ende, aber nur Masse. Kepler blickte auf den Stock. Durchmesser von etwa drei Zentimetern, in etwa so stark wie ein Knochen, schätzte er.
    "Schlüssel, Mann", erinnerte ihn der Riese und sah schief grinsend auf Rosa, die schweigend und kreidebleich dastand.
    Kepler machte einen Schritt zu ihm und zeigte auf den Stock.
    "Stell dir vor, es wäre dein Arm", sagte er.
    Er schlug mit dem Handballen der rechten Hand gegen den Stock. Er hatte kaum ausgeholt, bei Dianxue war die Technik entscheidend, nicht die Kraft. Der Stock brach. Kepler ließ ihn los, machte einen Schritt zurück und schlug dem Mann in einer Drehung mit dem Fuß die Zigarette aus dem Mund. Er stand wieder auf beiden Füßen, als der Riese seine Pranken perplex an sein Gesicht hob.
    "Wenn du immer noch den Schlüssel willst, töte ich dich", sagte Kepler ruhig.
    "Eh, eh!" Ein Afrikaner im weißen Hemd lief zu ihnen. "Was ist hier los?"
    " Ist alles fest", gab Kepler zurück. "Wir sind alle hier, um Menschen in Not zu helfen, oder?" Er sah den Großen an. "Oder willst du weitermachen?"
    "Nein, alles gut", gab der Riese widerwillig kund.
    "Na entzückend."
    Der Riese entfernte sich zusammen mit seinem kaputten Stock. Nach ein igen Metern drehte er sich um und blickte zurück. Kepler sah ihn ruhig an.
    "Was war?", fragte der Afrikaner im weißen Hemd.
    "Nichts", antwortete Kepler. "Lasst uns entladen."
    "Miss Sörensson", wandte sich der Mann an Rosa , "komm bitte, du wirst schon sehnlichst erwartet."
    Ein Arbeiter erzählt e Kepler beim Entladen, dass der Riese für seine Streitlust berühmt-berüchtigt war und er beschloss, im Scania zu übernachten. Er bereute, nur den Stock und nicht den Arm des Typen gebrochen zu haben.
    Rosa sah er erst am Abend wieder. Die Schwedin wollte bei ihm bleiben, z umal ihre Sachen noch im Führerhaus waren. Sie erzählte, sie werde bald weiterreisen, zu dem Dorf, wo sie als Lehrerin arbeiten würde. Übermorgen sollte ein LKW mit Nahrungsmitteln dahin entsandt werden, mit dem würde sie mitfahren.
    Kepler suchte am nächsten Morgen den für die Routen Verantwortlichen. Es war derselbe Mann, der Rosa abg eholt hatte. Kepler bat ihn, dass er Rosa in ihr Dorf bringen dürfte. Er erklärte, sie wären ein Paar. Der Mann war einverstanden, stellte nur die Bedingung, dass Kepler einen erfahrenen Mitarbeiter mitnahm, der ihm den Weg zeigen und bei Schwierigkeiten helfen würde. Kepler stimmte zu, anders würde er es auch nicht haben wollen, vorerst zumindest.
    Nach dem Gespräch belud er seinen LKW mit den für das Dorf bestimmten Dingen. Er fluchte dabei, einige der Säcke, die sie gestern entladen hatten, durfte er heute wieder aufladen. Dazu kamen andere Lebensmittel, Kartons mit Medizin und Kisten mit Landwirtschaftsgeräten.
    Momo, der erfahrene Mitarbeiter, der am Nachmittag kam um ihn kennenzulernen, entpuppte sich als schmächtiger schwarzer Junge von etwa achtzehn Jahren, ein schüchterner Kerl, der von Rosa sofort zutiefst beeindruckt war. Er legte die Abfahrt auf die Zeit gleich nach dem Frühstück fest, und ging wieder.
    Kepler hatte am Morgen beim Laufen eine Senke hinter dem Flughafen en tdeckt. Er ging dahin und trainierte dort bis zum Sonnenuntergang.
    Danach machten er und Rosa sich in der Schlafkabine klein. Die Schw edin, die in den letzten sechs Tagen sogar abgenommen hatte, dafür aber zuversichtlicher geworden war, nahm Kepler das Versprechen ab, dass er sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit besuchen würde. Er gab es gern.
    Am nächsten Morgen fuhren sie los, den schüchternen Momo zw ischen sich in der Kabine. Das Dorf lag nur eine Tagesreise entfernt. Sie fuhren nach Westen, in Richtung der Provinz Gharb Kurdufan,

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