Die Ratten
Öffentlichkeit! Und wenn diese kleine Episode vorüber ist, werden alle meinen Wert anerkennen. Tatsache ist, je mehr Macht man hat, desto leichter ist es, Lösungen für alle Probleme zu finden. Man umgibt sich nur mit den richtigen Leuten, den richtigen Köpfen - und sie finden die Lösungen, und man schmückt sich mit ihren Lorbeeren. Das Schwierigste ist es, diese Machtposition zu erlangen, aber wenn man sie erst einmal hat, ist der Rest einfach.
Nur noch einen Gin, dachte Foskins, und dann schaue ich vielleicht im Klub vorbei, sage den Jungs, daß alles prima läuft, mache ein paar Andeutungen über unseren Plan, nicht zuviel für den Fall, daß es nicht klappt, aber genug, um sie wissen zu lassen, daß der alte Foskins es wieder geschafft hat. Jetzt fühle ich mich besser, und es ist noch nicht nötig, in ein leeres Haus heimzugehen. Die Jungs werden sich bestimmt freuen, mich zu sehen.
Er trank sein Glas leer und ging hinaus in den immer noch strahlenden Sonnenschein.
Harris besuchte jeden Morgen um halb neun die täglichen Konferenzen im Rathaus. Er arbeitete mit Foskins und der Stadtverwaltung zehn Schlüsselpositionen aus, die als wahrscheinlich von Ratten verseucht betrachtet werden konnten. Am Ende der Woche hatten die Biochemiker das richtige Virus herausgefunden.
Sie lachten, als der Lehrer ihre Schnelligkeit bewunderte. »Das war nicht das Problem«, sagten sie ihm. »Wissen Sie, das Virus selbst hatten wir seit vielen Jahren. Offen gesagt, das erbten wir nach dem Krieg von den Deutschen. Sie hatten an einer Möglichkeit gearbeitet, unseren Viehbestand durch Infektionen zu töten, ohne der Bevölkerung körperlichen Schaden zuzufügen, und sie hatten die Lösung des Problems gefunden. Zu unserem Glück endete der Krieg, bevor sie Zeit hatten, das Virus einzusetzen, und seither war es zusammen mit einigen anderen ekelhaften Dingen ein gut gehütetes Geheimnis. Der schwierige Teil - und das hat die Zeit erfordert - war es, ein Gegenmittel zu finden, um das Virus unter Kontrolle zu halten. Schließlich wollen wir nicht alles tierische Leben im Land auslöschen. Nun, wir haben das Gegengift gefunden, und es wird einfach sein, es unseren Tieren zu geben, entweder durch Injektionen oder indem wir es ihrem Futter oder Wasser beimischen. Es ist bereits in Massen produziert, und nur zur Sicherheit arbeiten wir an einem anderen Serum, falls das erste versagt. Als reine Sicherheitsmaßnahme, müssen wir betonen. Wir sehen absolut keinen Grund, weshalb uns das erste Serum im Stich lassen sollte.«
Foskins gratulierte ihnen für ihre hervorragende Arbeit, und sie legten einen Termin für die Durchführung des Plans fest.
»Sehr gut, Gentlemen«, schloß Foskins dann. »Am Dienstagmorgen werden wir die ersten infizierten jungen Hunde einsetzen. Im Laufe des Morgens werden wir neun andere Stellen besetzen, alles Schlüsselpositionen, und die bedauernswerten, aber entbehrlichen Tiere ihrem Schicksal überlassen. Noch irgendwelche Fragen?«
»Ja«, sagte Harris und hob die Hand, ließ sie jedoch schnell sinken, als ihm klarwurde, daß er sich wie seine Schüler meldete. »Was passiert, wenn wir beim Aussetzen der jungen Hunde von den Ratten angegriffen werden?«
»Jeder trägt Schutzkleidung, Mr. Harris. Das ist bei jeder solchen Aktion üblich. Ich denke, Sie werden die Anzüge angemessen finden, wenn sie auch unbequem sind.« Foskins blickte in die Runde der Versammelten. »Noch weitere Fragen?«
»Ja«, sagte Harris.
»Mr. Harris?«
»Und wenn es nicht klappt?«
»Wenn was nicht klappt?«
»Der Plan.«
»Dann sei uns Gott gnädig, Mr. Harris.«
Es dämmerte. Nebel hing über dem alten Kanal. Nicht mal ein Vogelschrei störte die Stille des kalten Morgens. Das schmutzige Wasser bewegte sich gelegentlich in der leichten Brise, und die kleinen Wellen schwappten träge an die steinernen Ufer des von Menschenhand geschaffenen Wasserlaufs.
Plötzlich wurde die Stille durch ein gedämpftes Kläffen durchbrochen. Am Ufer tauchten fünf Männer auf, die wie Besucher von einem anderen Planeten aussahen. Sie waren von Kopf bis Fuß in dickes, plastikartiges Material eingehüllt und hatten Helme mit einem großen Visier. Zwei der Männer trugen einen großen Korb. Der Deckel hüpfte dann und wann, wenn die darin Gefangenen im Korb vergebens versuchten, freizukommen. Einer der Männer wies auf eine Stelle neben dem Kanal, und der Korb wurde abgestellt.
»Das sollte für den ersten Platz reichen«, sagte Harris,
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