Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
Vom Netzwerk:
Alekant liebe.«
    Sie reichte ihm das Schreiben zurück.
    »Wenn Euer Herz nicht für Euch spricht, warum seid Ihr dann zu mir gekommen, um mich zu fragen, wie mein Bruder ist?«
    »Ich weiß es nicht … Weibliche Neugier. Aber Euer Brief beweist nichts«, antwortete sie und schöpfte neuen Mut. »Ihr seid meiner zweiten Schwester bestimmt, wenn ich Eure Worte recht verstanden habe. Sie ist schon lange tot – und doch freut sich Euer Bruder zu erfahren, dass Ihr eine Frau liebt.«
    »Das heißt noch nicht, dass ich von ihr wiedergeliebt werde«, erklärte Andin kalt.
    »Ich habe nie gesagt, dass der Herzog mich liebt.«
    »Warum wollt Ihr ihn dann heiraten? Cedric liebt Euch.«
    »Er liebt einen Traum, dem ich ganz bestimmt nicht entspreche. «
    »Dann erklärt Euch doch bereit, ihn zu treffen. So werdet Ihr beide Eure jeweiligen Fehler erkennen.«
    Eline schwieg einen Moment lang, dann gab sie nach: »Einverstanden. Ich glaube nicht, dass Korta bis dahin die Maske getötet haben wird.«
    Andin fuhr bei dem Vornamen beinahe auf. Da sein Verstand sich in Gedanken an die Liebe und seine Brüder verloren hatte, hatte er im »Herzog von Alekant« nicht »den Schuft Korta« erkannt. Die Enthüllung war erschütternd, aber er hielt es für besser, sich nichts anmerken zu lassen. Es war nicht seine Aufgabe, Kortas wahre Taten und die der Maske zu offenbaren. Er hätte gar nicht so viel über die beiden Personen wissen sollen. Deshalb hielt er sein Erstaunen zurück und setzte das Gespräch fort, als sei nichts gewesen. Eline war zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um etwas zu bemerken.
    »Ich bin diesem Mann noch nicht vorgestellt worden, aber ich bin sicher, dass Cedric die Maske vor ihm niederzwingen wird.«
    Eline zuckte mit den Schultern, genau wie ihr Vater, und ließ einen Augenblick in Schweigen vergehen, um ihren Gedanken nachzuhängen.
    »Prinz Cedric spricht in seinem Brief vom Mädchen-mit-den-blauen-Augen. Liebt Ihr sie?«
    »Ja«, antwortete Andin offen.
    »Ich hätte mir so sehr gewünscht, ihr eines Tages zu begegnen. Man sagt, dass sie alle Krankheiten heilt. Vielleicht hätte sie die Macht, Elisa zu retten? Habt Ihr sie seitdem schon wiedergesehen? «
    »Ja. Aber ich habe sie abermals verloren.«
    Er ließ sich von seinen eigenen Worten ablenken. Den Blick starr auf die Klippe des Verbotenen Waldes gerichtet hoffte er, Victoria erscheinen zu sehen.
    Eline lehnte sich ebenfalls in das in den dicken Stein geschlagene Fenster und betrachtete die Landschaft. Sie hatte ihre Todessehnsucht nicht verloren, aber die Tatsache, dass es eine Person gab, die vielleicht ihre Schwester und damit sie selbst retten konnte, linderte ihre Verzweiflung. Das Mädchen-mit-den-blauen-Augen existierte wirklich. Man musste nur Andins Blick sehen, um daran zu glauben. Eine Hoffnung war geboren, und ihr Herz stellte sich dieselbe Frage wie der junge Mann: Wo ist sie ?
     
    Elea setzte sich hin und legte den Kopf in den Nacken. Die wenigen Haare, die nicht von ihrem dicken Zopf gehalten wurden, klebten ihr an der Haut. Ihr war heiß. Der Drill hatte sich als recht schmerzhaft erwiesen. Sie reckte sich; ihr leichtes Oberteil glitt ihr von der linken Schulter.
    »Halte dich aufrecht, wie es deines Ranges würdig ist!«, verbesserte Joran sie.
    Er setzte sich gegenüber von ihr in einem kleinen, abgeschiedenen Raum an einer Seite des Großen Baums hin. Elea richtete sich auf, führte die Füße und die Beine, die von Amalysen umschlungen waren, zusammen, zog ihr Oberteil zurecht, zupfte leicht an ihrem Rock, damit er so nahe wie möglich an ihre Knie reichte, und lächelte Joran unschuldig an. Er hatte keine Lust zu lachen. Was hatte er ihr also so Ernstes zu sagen?
    »Ich habe deine Identität nicht vor dir verheimlicht, weil das Risiko zu groß war, dass du zufällig vor einem Unbekannten die Haare hochstreichen würdest«, begann er. »Du weißt, dass die Gesichter deiner Schwestern verschleiert sind, denn das Gesetz kann einem nicht verborgen bleiben. Aber ich möchte dir heute Abend einige Einzelheiten enthüllen, die ich dir mitzuteilen versäumt habe. Angesichts deines morgigen Zieles musst du sie erfahren.«
    Elea blieb aufmerksam. In ihrem Innersten spürte sie eine gewisse Besorgnis. Was wird er mir enthüllen?
    »Ich habe es bis heute immer wieder aufgeschoben und weiß immer noch nicht, wie ich es dir sagen soll«, murmelte Joran.
    Er wollte die Hand der jungen Frau mit seinen knochigen Fingern umschließen,

Weitere Kostenlose Bücher