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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Drogen stand. Er war nicht Herr seiner Taten und erinnert sich noch nicht einmal mehr an das, was geschehen ist. Er ist sozusagen zur selben Zeit wie deine Mutter gestorben. Ich habe dich nicht belogen – ich habe es nur nicht für nötig gehalten, es dir später zu sagen.«
    » Du hast es nicht für nötig gehalten «, wiederholte sie. »Du hast es nicht für nötig gehalten, mir zu sagen, dass ich eine Tote abgöttisch liebte und eine bloße Marionette hasste! Du hältst es nicht für ratsam, ein Mittel zu suchen, um Elisa vor dem Tod zu retten. Und es ist auch nicht notwendig, Eline zu helfen, sich einer abscheulichen Heirat zu entziehen!«
    »Vic, ich befehle dir, dich sofort zu beruhigen!«, begann Joran zu rufen. Er spürte, dass er die Kontrolle über die Situation verlor.
    »Alles andere als das! Du bist nichts als ein Verräter, der auf eigene Rechnung handelt!«
    Das Unwetter, das er so fürchtete, brach los – Elea war nicht mehr zu bezähmen. Die junge Frau schwor seit frühester Jugend nur auf ihn, glaubte nur seine Worte und sah nur mit seinen Augen. Diesmal war er zu weit gegangen.
    Er begann seinerseits zu brüllen, aber das Kind hatte schon lange keine Angst mehr vor seinem Lehrmeister! Die Reißzähne, Krallen und blutunterlaufenen Augen hatten ihre Autorität verloren. Elea wusste ganz genau, dass Joran sie nicht anrühren konnte: Sie war seine einzige Chance, seine menschliche Gestalt zurückzugewinnen.
    Ein Wort ergab das andere; der Verbotene Wald wurde ein Raub der Flammen des Zorns. Die gesamte kleine Familie war angelaufen gekommen, um den Ursprung des Spektakels zu ergründen, aber niemand konnte und wollte sich in den Streit einmischen. Joran hatte einen Stuhl zertrümmert, Elea hatte seine Gewalttätigkeit beantwortet, indem sie den Tisch umgestoßen hatte. Ein weiteres Möbelstück lag am Boden, zerschmettert von dem Ungeheuer, das hart an sich halten musste, um die zur Furie gewordene junge Frau nicht zu schlagen. Sie bot ihm mit dem ganzen Zorn ihrer Worte die Stirn, furchtlos angesichts der Zerstörungen, die Joran anrichtete.
    Plötzlich sahen die Gefährten das junge Mädchen aus dem Raum hervorstürzen. Alle wichen rasch zurück.
    »Vic, komm sofort zurück! Vic!«
    »Elea!«, schrie sie mit Nachdruck. »Elea! Hör auf mit deinen Lügen! Nenn mich Elea!«
    »Sei still!«, befahl er und kam ins Freie gestürmt. »Sei still!«
    Sie begann bis zum Steilufer des Sees zu laufen und wandte sich auf dem überhängenden Hügel dem gigantischen Baum und seinen Bewohnern zu.
    »Elea! Ich bin Elea vom Etelberg! Dritte Prinzessin von Leiland! Und du, du bist bloß ein Ungeheuer! Du bedienst dich meiner seit meiner Kindheit! Selbst, wenn du einst deine menschliche Gestalt zurückerlangst, wirst du ein Ungeheuer bleiben! Ich verabscheue dich!«
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie die Einzige war, die schrie. Die drei Personen, die über ihre Identität Bescheid wussten, hatten sich nicht gerührt: Joran, Ceban und Estelle waren stumm vor Staunen, aber die anderen verneigten sich respektvoll. Keiner von ihnen hatte an ihren Worten gezweifelt, so als hätten ihre Herzen es schon immer gewusst.
    Angesichts dieser Szene spürte Elea, wie ihr heftig die Tränen in die Augen schossen. An all diesem Wahnsinn war nur die Verzögerung schuld. Sie brauchte sie so sehr! Ihr Körper wurde von Schluchzern geschüttelt, als sie davonrannte.
    Estelle und Ceban sahen einander an; sie waren besorgt um ihre Adoptivschwester und hatten Mitleid mit ihr. Nachdem sie sich mit Blicken abgestimmt hatten, lief der junge Mann Elea nach. Er fand sie kurz vor einer baumlosen Fläche an einem Felsen zusammengesunken. Obwohl sie immer noch schrie und ihren ganzen Zorn und ihre Verzweiflung herausweinte, hatte die Vernunft sie daran gehindert, den Verbotenen Wald zu verlassen.
    Sie befand sich nur einige Schritte von der Klippe entfernt, die den Gärten der Burg zugewandt war.
    Ceban beugte ein Knie zur Erde und legte Elea die Hände auf die Schultern. Sie wandte sich um und warf sich ihrem Bruder in die nackten Arme, als sie ihn erkannte. Er drückte sie ganz fest an sich und streichelte ihr die Haare. Sie war in Tränen aufgelöst, und die Küsse, die er ihr auf die Stirn gab, vermochten sie nicht zu beruhigen. Ihre Welt war von dem Geschöpf, das sie am meisten liebte, zerstört worden. Ceban wusste sehr gut, dass sie mehr aufgrund des Vertrauensbruchs als wegen Jorans Enthüllungen weinte.
    Er hielt sie weiter in den

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