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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Zärtlich ließ er die Haare zwischen den Fingern hindurchgleiten, wie er es schon seit ihrer Kindheit gern tat. Elea schmiegte sich an seine Haut, um in der beginnenden Abendkühle nicht zu frieren.
    »Du bist so schnell erwachsen geworden, Ceban«, stellte sie fast flüsternd fest.
    »Ich bin drei Tage älter als du, das muss man doch merken!«
    »Ophelias Anwesenheit hat ihr Gutes«, sagte sie und streichelte ihm die bartlose Wange. »Sie ist noch keine Frau, genauso wenig wie du ein Mann bist, aber zusammen wird es euch gelingen, einander erwachsen zu machen.«
    »Wenigstens lassen meine Liebschaften mich nicht den Kopf verlieren«, neckte er sie, froh, dass die dicke Zorneswolke sich aus ihrem Verstand verzogen hatte. »Ich kenne da jemand anderen, der sich ein Beispiel daran nehmen sollte!«
    Die junge Frau hatte ihr Lächeln wiedergefunden und wollte ihm einen Schlag in den Magen versetzen, aber er hielt ihre Faust mit der Hand auf.
    »Sachte!«, lachte er. »So benimmt sich doch eine Prinzessin nicht! Was das betrifft, hat Joran bei deiner Erziehung versagt!«
    Elea stürzte sich auf ihn. Ihre Röcke und Haare wirbelten in alle Richtungen, während sie sich in Gras und Klee wälzten. Beide versuchten, den anderen zu bezwingen, aber das Lachen nahm ihnen die Kraft und die Geschmeidigkeit, die nötig gewesen wären, um die Oberhand zu gewinnen. Sie kannten die Schwächen des anderen und wussten, wo er kitzelig war, doch keiner von beiden wollte nachgeben: Es hagelte sanfte Tritte und Fausthiebe, während sie versuchten, sich voneinander loszumachen.
    Ihr kindliches Spiel endete als Kampf ohne Sieger. Leicht erschöpft sackte Elea in Cebans Armen zusammen. Das Austoben und Lachen hatten ihr gutgetan, und sie küsste ihn auf die lächelnde Wange. Sie steckten immer noch unter einer Decke wie bei ihren ersten Spielen, und das half ihnen, wie schon früher, sich dem Leben zu stellen.
    »Du wirst eine sehr schöne Prinzessin sein«, verkündete Ceban ganz bewundernd. »Und deine ganze Königlichkeit wird vor einem kleinen Boten vom Lande dahinschmelzen.«
    Elea träumte. Das Graugrün der Augen ihres Bruders rief ihr den meergrünen Blick des jungen Mannes ins Gedächtnis. Joran hatte ihr verraten, dass Andin auf dem Burghof ohne Folgen Muht Dabashir begegnet war. Er hatte es nicht gesagt, um sie zu beruhigen, sondern eher, um sie zum Nachdenken über diese seltsame Unverwundbarkeit zu bringen. Sie hatte Jorans Feindseligkeit ignoriert.
    »Seine Arme fehlen mir. Ich werde Andin sicher nie wiedersehen. «
    »Vielleicht ist er noch auf der Burg. Dann erlebst du morgen eine Überraschung!«
    »Mir wäre es lieber, ihn irgendwo anders als dort zu sehen! Aber das Risiko besteht nicht – der König wird keinen kleinen reitenden Boten zum Geburtstag seiner Tochter einladen«, schloss sie und streckte Ceban die Zunge heraus.
    Sie glitt zu Boden und robbte direkt zur Klippe. Ceban stieß auf dieselbe Weise zu ihr. Sie lagen im hohen Gras verborgen – ihrem bevorzugten Versteck. Von hier aus konnten sie alle Türme der Burg sehen. Die ersten Lichter erleuchteten die Fenster.
    Ceban bemerkte den sorgenvollen Blick seiner Schwester. »Mach dir keine Sorgen – sie haben den Kindern schon nichts angetan, und Tanin wird ihnen Mut zusprechen. Sie warten auf dich. Denk lieber an Eline, ihr werdet ihr den Geburtstag verderben!«
    »Wir werden nur für ein bisschen Stimmung sorgen«, verbesserte sie ihn schelmisch. »An ihrer Stelle hätte ich nichts dagegen. «
    Schon im Voraus feixend krochen sie auf dem Bauch bis zum Felsen zurück.
    »Dann bleibt uns nur noch zu hoffen, dass die Sarikeln die Amalysen nicht riechen werden und dass Korta wirklich in die Ungewöhnlichen Lande aufbricht«, schloss Elea, als sie aufstand.
    »Erwan ist ein Genie. Er hat dafür gesorgt, dass die Utahnsaugen nicht so bald zurückkehren werden!«
    »Das hoffe ich«, antwortete sie in düsterem Ton.
    »Die Sarikeln werden keinen Mucks tun. Dagegen gefallen mir die Ränke nicht, die Korta mit diesen Wahnsinnigen aus dem Norden schmiedet. Ich verstehe nicht, welches Interesse er daran hat, sich an diesem Krieg zu beteiligen. An seiner Stelle hätte ich Angst, dass die Ungewöhnlichen Lande mich danach verraten und über die Strände der Salzebene angreifen.«
    »Er hat sicher die Absicht, sie vorher zu überlisten.«
    »Das ist unmöglich! Erwan und Selene sagen, dass die Scylen seine Pläne mit ihren Kräften entdecken würden«, rief Ceban

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