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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Anstrengung, eine so lange Rede zu halten und auch noch einen Dank auszusprechen. Andin spürte das auch durchaus. Er wagte es nicht einmal mehr, Othal zu fragen, was er unter den »Utahnsaugen« verstand. Der Dorfälteste wirkte nicht gesprächig, und die Kinder hatten gelernt zu schweigen. Sogar die Kleine, die sich an ihn drückte, sagte mit ihren drei Jahren nichts. Sie beschränkte sich darauf, sich in Andins Arme zu schmiegen.
    Andin nahm diese Mauer des Schweigens hin. Was konnte er auch sonst tun? Es war das erste Mal, dass er eine derart vollkommene Gemeinschaft zwischen Leuten spürte. Er war nicht stark genug, um dagegen anzukommen.
    Ihre Ankunft wurde mit Erleichterung begrüßt. Zahlreiche Fackeln erwarteten sie. Die Kinder sprangen in die Arme ihrer Eltern, und als der Dorfälteste ihnen von der Kaltblütigkeit erzählt hatte, die Andin bei ihrer Rettung gezeigt hatte, wurde auch er mit offenen Armen empfangen. Der junge Mann glaubte gar nicht, eine Großtat vollbracht zu haben, aber allein die Tatsache, dass er sie vor dem Schuft Korta beschützt hatte, trug ihm die Dankbarkeit des ganzen Dorfes ein. Ophelia warf sich Andin an den Hals, und auch Askia zog ihn so kräftig an sich, dass er kaum noch Luft bekam. Sie dankte ihm dafür, ihre kleine Maja zurückgebracht zu haben. Ohne ihn loszulassen, versprach ihm die Wirtin, ihn kostenlos zu beherbergen und zu verpflegen, wann immer er nach Waldsaum kam.
    Andin wusste nicht um die unerhörte Wichtigkeit, die jedem Kind in Leiland beigemessen wurde. Daher konnte dieser Überschwang an Dankesbekundungen ihn nur erstaunen. Ahnungslos und ohne zu wissen, wie er sie zum Stillstand bringen sollte, wurde er davon mitgerissen. Alle begleiteten ihn sogar ins Gasthaus, um auf seine Gesundheit zu trinken. Die Dörfler spülten ihre Besorgnis mit Met und Wein herunter und schienen alle aus vollem Herzen zu lachen. Sogar die Zungen schienen sich zu lösen. Allerdings sprach niemand von den gefangenen Kindern aus Eade, von der Maske, von dem Schuft Korta oder von dem Mädchen-mit-den-blauen-Augen.
    Spät in der Nacht gelang es Andin, in sein Zimmer zurückzukehren. Er war noch ganz betäubt von dem langen Abend und hatte zu viel getrunken. Müde setzte er sich an den kleinen Tisch in der Nähe des Fensters und stellte seine Talgkerze darauf ab.
    Zwei weiße, bauchige Mondsicheln erhellten das endlich stille Dorf. Am Vorabend hatte der junge Mann sie fasziniert betrachtet. Dieses doppelte Mondlicht stand für die ganze Seltsamkeit Leilands. Es machte den Liedern und dem Wappen des Königreichs alle Ehre. Einer der Monde hatte scharf umrissene Konturen; die des anderen waren ein wenig verschwommen. Dennoch wirkte die Mischung aus Licht und Dunkel auf dem Mond, der einen Hof hatte, deutlicher. Es war schwierig herauszufinden, welches der beiden Gestirne echt und welches eine Illusion war!
    Andin legte sich den Umhang um die Schultern, nahm ein Blatt Papier aus seinem Gepäck und tauchte seine Gänsefeder in die Tinte. Seit seiner Kindheit verband ihn ein enges Vertrauensverhältnis mit dem Erbprinzen Cedric. Viele Male hatte er ihm schon von seinen Reisen geschrieben. Was Leiland betraf, hatte er versprochen, Cedric über alles, was er erfuhr, auf dem Laufenden zu halten.
    Prinz Cedric lebte nur dafür, eines Tages der Ersten Prinzessin von Leiland, Eline, zu begegnen. Die Drei Feen hatten ihm prophezeit, dass er sich auf den ersten Blick in Eline verlieben würde, und davon träumte er nun seit Jahren. Sein Bruder Philip dagegen glaubte nicht an die Liebe, die man ihm zu der Zweiten Prinzessin, Elisa, vorhergesagt hatte. Er setzte kein Vertrauen in diese Macht der Gottheiten. Denn er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand anders an seiner Stelle entscheiden und seinen Willen so weit beeinflussen könnte, dass man ihn kontrollierte. Trotzdem war keinem der beiden königlichen Erben das Schicksal gleichgültig, das die Feen dem blonden Jungen vorbehalten hatten, der sich an der Mehrzahl ihrer Kinderspiele beteiligt hatte. Sie hofften – jeder auf seine Weise – dass die Zukunft die Verheißungen der Vergangenheit vergessen würde.
    Prinz Cedric interessierte sich sehr für Leiland. Er wusste, dass er sich auf Andin verlassen konnte, falls er eines Tages jenes unbekannte Land regieren sollte. Voller Vertrauen hatte er ihn mit einem weißen Geckenstolz losreiten lassen, um die Verbindung zwischen ihnen zu halten.
    Der Geckenstolz hatte sich aufs Fensterbrett gesetzt: Die

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