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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Überraschung für ihn, solche Fähigkeiten an ihm zu entdecken. Aber er war sicher, dass es noch eine weitere Erklärung für ihr Eindringen geben musste. Zumindest die Amalyse hätte sie doch aufhalten müssen.
    Wie konnte die Dritte Prinzessin von Leiland noch am Leben sein?
    Muhts Antwort darauf hatte den Herzog nur noch mehr erzürnt. Elea war von ihrer Geburt an im Verbotenen Wald behütet worden. So hatte sie dem Massaker an den Neugeborenen entrinnen können.
    Der Hexergeist war bei der Enthüllung, wer sich hinter der Maske verbarg, in schiere Raserei geraten, so sehr, dass die Burg davon in ihren Grundfesten erschüttert worden war. Die Höhlen stanken noch immer nach dem Feuer seines jüngsten Zornesausbruchs. Ibbak wusste, dass die Drei Feen das Spiel zu gewinnen drohten: Er war sich ebenfalls bewusst geworden, dass Prinz Andin in Elea verliebt war. Das Bündnis zwischen Pandema und Leiland war noch immer möglich, wenn die junge Prinzessin den Thron erbte. Das Königsmal, das im Nacken des Mädchens-mit-den-blauen-Augen zu sehen war, würde für das Volk immer ein unwiderlegbarer Beweis ihres Ranges bleiben. Wenn Eline tatsächlich Selbstmord beging und Elisa starb, dann würde das Volk jede beliebige andere Prinzessin einem Herzog vorziehen, und Korta würde sich mehr als bloßen Bauernaufständen stellen müssen.
    Der finstere Adlige konnte nicht zulassen, dass achtzehn Jahre der Intrigen und Winkelzüge zunichtegemacht wurden! Er durfte jetzt nicht unterliegen. Er musste Eline so schnell wie möglich heiraten, und sie musste auf dem Thron bleiben. Zumindest bis zum Ende der vierhundert Jahre, die die Macht der Hochgeister währte. Bis in sechsundzwanzig Tagen. Wenn Eline danach verschwand, konnte Korta immer noch Elisa aufwecken, um sie zu heiraten: Aber welche Argumente konnte er vorbringen, um das vor dem König durchzusetzen?
    Der König, der König! Dieser Hampelmann wurde zu einer immer größeren Belastung. Warum musste das Volk seinen Herrscher auch so verehren, ganz gleich, was er tat, nur, weil er ein Mal im Nacken trug? Als Symbol? Weil es der Wille der Feen war? Dieser bäuerliche Aberglaube erboste Korta. Nur der König konnte entscheiden, wer ihm nachfolgen sollte: Es konnte nicht jeder, der wollte, den Thron besteigen– zumindest würde er nicht lange darauf sitzen bleiben.
    Die Fackel, die Korta über seinen Kopf hielt, übergoss seine erhellten Gesichtszüge mit einer unbeständigen Marmorierung. Das warme, flackernde Licht betonte rings um ihn die braune Färbung des Felsgesteins. Es schien genüsslich an der blutroten Farbe seines Wamses aus Samt und Seide zu lecken.
    Zornig packte Korta die letzte Handvoll Opalinenfäden, die noch übrig waren, und warf sie in einen der tiefen Seen in den Grotten des Etelbergs. Von seinem Schnaufen ging so viel Hass aus, dass keine Gottheit davon wiedergeboren werden konnte. Eine Sylphe nach der anderen verschwand im Wasser und sank auf den dunklen Grund, fern jedes menschlichen Atems, fern jedes liebevollen Gefühls und jeder Hoffnung auf Leben.
    Muht, der es nicht wagte, im Angesicht seiner Gottheit von sich aus das Wort zu ergreifen, wartete die Fragen ab, bevor er darauf antwortete. Immer noch im Hintergrund, immer noch hingestreckt, spürte er, wie die Lust des Hexergeists auf Morde und Schlachten wuchs. Der Große Ibbak war sogar noch aufgeregter als Korta und sah aus seinen rauchigen Augenhöhlen zu, wie seine Feindinnen auf ihren Friedhof herabsanken.
    »Du bist dir bewusst, dass sie mit dem Füllhorn die Macht haben, Prinzessin Elea zu erwecken? Du hast weniger als einen Monat, um sie zu töten, sonst musst du ihr im Letzten Kampf gegenübertreten. Wenn sie denn tatsächlich deine Gegnerin ist.«
    Korta runzelte angesichts dieser letzten Überlegung die Stirn und wandte sich der roten Masse zu, die sich langsam einrollte.
    »Ja, Elea ist nicht deine eigentliche Feindin«, murmelte der Hexergeist und nahm wieder eine monströse Gestalt an. »Sie war nur ein Lockvogel, der uns ablenken sollte. Die Feen haben wieder einmal versucht, mich zu überlisten. Prinz Andin wird dein Gegner sein!«
    »Also wohnt seinem Schwert Macht inne!«, rief Korta aus.
    »Nein, du Dummkopf! Das habe ich dir doch schon gesagt. Such nicht nach Ausreden. Er ist genauso verwundbar wie jeder andere!«
    »Doch er ist Euch ebenso entkommen wie mir!«, gab Korta dreist zurück.
    »Willst du die gleichen Qualen wie die Maske durchleiden, dass du es wagst, in einem solchen

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