Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
Vom Netzwerk:
denen sie gefangen saß. Das kleine Tier hatte nur dass Pech, dass Joran zu hoch flog, als dass es hätte hinunterspringen können. Der kleine Dämon presste sich flach auf die Gurte, die das Geschirr des gewaltigen Vogels bildeten, klammerte sich mit den Krallen daran fest und hatte die Ohren angelegt: Sie hatten das Tierchen wirklich in Angst und Schrecken versetzt.
    »Die Katratte ist aus den Säcken entkommen, Joran!«
    »Das habe ich gespürt! Aber dieser Giftzwerg ist trotzdem nicht frei. Halt dich fest!«
    Joran ließ sich von den Luftströmungen nach unten tragen. Mehrere Fackeln erhellten das Dorf. Eleas Gefährten warteten schon auf sie. Der Vogel strich über Sten hinweg.
    »Trefft uns an der Furt der Fünf Flüsse!«
    Der Riese gab die Nachricht weiter und sprang aufs Pferd. Am vereinbarten Ort fand er Joran vor, der äußerst zornig auf das kleine Ungeheuer zu sein schien. Er hatte es am Nackenfell gepackt und schüttelte es wie einen Lumpen.
    »Beiß mich noch einmal, dann mache ich dich zum Krüppel!«
    Die Katratte hatte das Maul aufgerissen; sie war gelähmt, sowohl von Jorans Griff als auch vor Furcht. Joran hatte ja vielleicht weniger Reißzähne als sie, aber seine waren fraglos eindrucksvoller! Der kleine Dämon gab auf. Er ließ sich eine Rubinhalskette umhängen. Aber seine Ohren blieben angelegt und er sah weiter hinterhältig und böse drein.
    »Ceban hat mehrere Trupps von Kortas Soldaten bemerkt. Sie haben sich größtenteils am östlichen Rand der Furt zwei Meilen von hier zusammengeschart«, verkündete Sten und musterte das kleine Tier argwöhnisch.
    »Sie wagen sich nicht zu weit in die Große Ebene vor«, setzte der Akaler hinzu, der neben ihm stand. »Aber es gibt dennoch Truppenbewegungen. Allan und Theon haben gesehen, wie Soldaten plötzlich in die Furt eingedrungen sind. Sie sind noch nicht wieder herausgekommen. Wir können nur hoffen, dass die Prinzessinnen ihnen entkommen sind. Aber alle sind kampfbereit, nur für den Fall…«
    »Gut, dann bist du jetzt am Zuge«, sagte Joran und wandte sich wieder der Katratte zu. »Du hörst mir jetzt gut zu, kleiner Giftzwerg! In diesen Nebeln befinden sich zwei Prinzessinnen, die sich verlaufen haben, du wirst sie für mich finden und sie hierher bringen. Aber pass auf: Wenn du ihnen etwas zuleide tust, lasse ich deinen Schädel explodieren, und dann kannst du den Dunklen Wäldern Lebewohl sagen. Verstanden?«
    Der kleine Dämon fauchte vor Zorn und entblößte seine drei Zahnreihen.
    »Ich werte das als Zustimmung«, verkündete Joran und setzte die Katratte auf den Boden.
    Sie rührte sich nicht; ihr Blick blieb rachsüchtig und verschlagen.
    »Los jetzt!«
    Widerwillig brach die Katratte in den Nebel auf; bei jedem Sprung kratzten ihre Rattenpfoten über die weißen Steine. Doch die Furt der Fünf Flüsse war sehr ausgedehnt und gehörte nicht zum Revier der Katratte. Das kleine Tier– halb Ratte, halb Katze– richtete sich mehr als einmal auf die Hinterbeine auf, um besser sehen zu können. Hier war alles undurchsichtig und hässlich. Die Katratte war versucht, sich einen Aal zu fischen, aber da sie eigentlich nicht gern nass werden wollte, gehorchte sie lieber dem großen, angriffslustigen Ungeheuer, das sie entführt hatte. Nach einer langen Suche fand sie die Prinzessinnen, die aneinandergeschmiegt auf einem Felsen saßen. Eine von beiden bemerkte das Tier.
    »Eline, da sitzt ein widerliches Tier auf einem Stein«, sagte sie in gepresstem Tonfall. »Ich glaube, ich schreie gleich!«
    Ihre Schwester drehte sich zu der Katratte um und sprang auf.
    »Gottheiten! Was ist das?«
    Sie suchte mit Blicken nach irgendetwas, das als Waffe dienen konnte, um das monströse kleine Wesen auf Distanz zu halten. Bis auf ein paar vereinzelte Binsen gab es um sie herum nichts.
    Der Froschfresser!, dachte Elisa und wich zurück.
    Der kleine Dämon kam noch näher, froh, nun seinerseits jemandem Angst einzuflößen. Er richtete sich zu voller Größe auf, während seine Augen wie Rubine funkelten. Die Steine, die er am Hals trug, spiegelten ihr Feuer wider.
    »Elisa! Sieh doch, was es um den Hals trägt! Das ist meine Kette!«, rief Eline und verlor jegliche Furcht. »Elea schickt uns das Tier!«
    »Elea? Aber du hast mir doch erzählt, dass Korta sie gefangen genommen und getötet hätte?«
    »Er hat mich angelogen! Ich war mir so sicher! Ich wusste, dass sie unter dem Schutz der Feen steht! Ihre Freunde müssen sie gerettet haben! Komm, dieses

Weitere Kostenlose Bücher