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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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kleine Tier wird uns zu ihr führen.«
    »Bist du dir sicher? Das Biest sieht eher angriffslustig und bösartig aus. Vielleicht hat Korta Elea die Kette gestohlen, um dich zu täuschen.«
    »Er hätte sie nicht einem derart monströsen Geschöpf umgelegt, um mich zu sich zu locken.«
    Eline ergriff den Arm ihrer Schwester. In einem neuerlichen rasenden Lauf zog sie sie hinter dem kleinen Dämon her. Die beiden Prinzessinnen sprangen der Katratte über den Steinweg nach. Sie rafften ihre zerfetzten und noch feuchten Röcke mit fürstlicher Eleganz. Eline hätte gern vor Glück gelacht. Ihre Freude übertrug sich auf Elisa, die am Ende den Schlamm und die Aale vergaß, sogar, als die Katratte zu große Sprünge zu machen begann, als dass sie ihr weiter von Stein zu Stein hätten folgen können. Das lauwarme, faulige Wasser erregte keine Übelkeit mehr in ihr. Die Gasbläschen hatten keine Wirkung mehr auf sie. Doch als die Nebel sich lichteten und mehrere Fackeln sichtbar wurden, hielt Elisa ihre Schwester einen Augenblick lang zurück.
    »Mach dich bereit, wieder loszulaufen, wenn es doch nicht Elea ist. Ich bezweifle, dass Korta uns ein weiteres Mal entkommen lassen würde.«
    Elines Herz klopfte bis zum Zerspringen. Sie konnte mehrere Schatten ausmachen. Hoffentlich war das keine Falle! Sie hörte eine Stimme nach sich rufen– zum Glück war es die einer Frau.
    »Sie ist es! Sie ist es!«
    Niemand hätte sie mehr aufhalten können. Sie stürmte aus der Furt der Fünf Flüsse hervor, um sich Elea in die Arme zu werfen.
    »Du bist am Leben!«
    Eline weinte vor Freude darüber. Die Flucht war zu Ende. Elisa blieb einen Augenblick lang im Hintergrund. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie kam sich schmutzig und erbärmlich vor.
    »Ich bin entzückt, dich auf den Beinen zu sehen, große Schwester«, sagte Elea einfach zu ihr.
    Große Schwester, jetzt schon. Elisa ließ sich von ihr in den Arm nehmen.
    Mehrere Bauern waren aus Neugier hinzugekommen. Sten hatte kräftig ins Horn gestoßen, um alle vor der Ankunft der Prinzessinnen zusammenzurufen. Die Bauern waren sehr verstört über die Ähnlichkeit, die der Fackelschein enthüllte.
    »Ich dachte, du wärst Vics Bruder!«, rief ein Izer an Ceban gewandt.
    »Ihr Milchbruder, ja, nicht ihr leiblicher Bruder«, gestand der junge Mann, während er die drei Prinzessinnen betrachtete.
    Die Neuigkeit machte großen Eindruck auf die Dorfbewohner. Das Mädchen-mit-den-blauen-Augen hatte Schwestern, und Ceban und Estelle waren nicht ihre echte Familie! Alle Augen musterten bewegt die jungen Frauen, die Victoria rasch ihren Freunden vorstellte. Warum verneigten diese sich so respektvoll vor kleinen Mägden in so erbärmlichem Zustand? In den Blicken Stens, Allans und Theons schien Bewunderung zu liegen; sie boten den Frauen ihre Pferde an. Ein Dörfler verstand alles, als er plötzlich an Elisas Finger den Ring sah. Beim Laufen waren sie so durchgeschüttelt worden, dass der Saphir sich umgedreht hatte. Die Prinzessin, die es gewohnt war, Ringe zu tragen, hatte gar nicht darauf geachtet.
    »Das ist Prinzessin Eline!«, schrie der Mann aus Ize. »Sie trägt den Ring der Königin!«
    Elisa versteckte sofort ihre Hand. Eline sah sie verblüfft an.
    »Ich konnte ihn nicht auf dem Tisch liegen lassen. Alle möglichen Leute hätten ihn dort an sich nehmen können«, bekannte die junge Prinzessin ganz verwirrt darüber, enttarnt zu sein.
    Elea lächelte ihren beiden Schwestern zu und drehte sich zu dem Dorfbewohner um. Nun bestand schließlich kein Grund mehr, das Geheimnis zu wahren.
    »Du hast beinahe Recht«, sagte sie. »Diejenige, die den Ring der Königin im Augenblick trägt, ist Prinzessin Elisa; Prinzessin Eline steht neben mir.«
    Die Dörfler waren wie vom Donner gerührt, erschrocken, aber zugleich höchst entzückt, die beiden Hoheiten des Königreichs vor sich zu haben. Die beiden? Aber sie hatten ja gerade erfahren, dass Victoria ihre Schwester war. War das denn die Möglichkeit? Das Tuscheln der Bauern breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Nun war nicht mehr der rechte Zeitpunkt für Verneigungen und Begrüßungen.
    »Habt keine Angst, ihre Gesichter zu sehen«, fuhr Elea fort. »Viele Leute haben sie heute schon gesehen, und meines kennt ihr seit Jahren.«
    Ein Name wurde von den Dörflern geraunt. Niemand hatte je versucht, ihn auszusprechen. Einige Mutige wagten es nun:
    »Elea! Du bist Prinzessin Elea!«
    Die junge Frau konnte nur nicken.
    »Ich glaube,

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