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Die Rebellin

Die Rebellin

Titel: Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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unterbrach ihn Mando. »Das war doch in ihrem eigenen Interesse! Danken finde ich ein großes Wort! Außerdem sind unsere Handelsschiffe alle mit nur zehn bis 20 Kanonen pro Zweimaster ausgestattet – kleines Kaliber!«
    »Während den Türken mindestens zehn mittlere Kriegsschiffe mit je 70 Kanonen zur Verfügung stehen«, nickte Marcus.
    Er berichtete ihr, dass Dimitri Ypsilanti, der jüngere Bruder des in Österreich inhaftierten Alexander Ypsilanti, in Kalamata eine Armee aufgestellt hatte, die aus Rebellen und Ausländern bestand.
    »Dass die Philhellenen so weit gehen, sogar die Waffe gegen unseren Erzfeind zu erheben!«, rief Mando. »Es sind eben nicht alles nur Romantiker! Stimmt es, dass sogar Lord Byron, dieser großartige Dichter, mit einem eigenen Schiff zu Hilfe kommen will?«
    Marcus hatte davon auch gehört, aber er mahnte Mando nicht zu viele Hoffnungen auf einen Dichter zu setzen.
    »Inzwischen gibt es übrigens schon drei lokale Regierungen in Griechenland«, konnte er melden, »die Senate von Messenien, von West- und Ostgriechenland, und wir haben auch wieder den Areopag, also ein oberstes Gericht. Das ist doch schon ein Anfang!«
    Ein heftiger Windstoß ließ die Tür der Steinhütte zuschlagen, sodass der Blick aufs Meer und auf Naxos versperrt wurde. Mando fröstelte und schlug vor, Feuer im Kamin zu machen.
    »Dann können wir gleich sehen, ob der Abzug funktioniert«, meinte sie, »sonst müssen wir im Winter eine neue Unterkunft suchen.«
    »Im Winter wird es hier auch mit dem Kamin zu ungemütlich werden«, meinte Marcus, nachdem er ein Feuer entfacht und zufrieden festgestellt hatte, dass er als Kaminbauer tauglich wäre. Langsam begann er sie auszuziehen. Reglos wie eine Puppe ließ sie es sich gefallen, dass Marcus die vielen Lagen ihrer Kleidung entfernte. Als seine Hände ihre nackte Haut berührten, zitterte sie leicht.
    »Nicht weil ich friere«, flüsterte sie. »Ich freue mich nur so …«
    Nach so langer Zeit kam es ihnen beinahe vor, als hätten sie einander neu entdeckt. Hinterher brachte Marcus wieder das Gespräch auf den bevorstehenden Winter.
    »Wir müssen uns einen anderen Unterschlupf einfallen lassen und ich glaube, mir ist da eine gute, aber ziemlich verwegene Idee gekommen.«
    Mando wartete, aber Marcus sprach nicht weiter.
    »Mach es nicht so spannend!«, bat sie, aber so sehr sie auch in ihn drang, er wollte ihr nicht mehr verraten.
    »Wenn es so weit ist, wirst du es erfahren«, versprach er, »sag mir nur noch eins: Wie stehst du zu deiner Mutter? Unverändert?«
    »Schlimmer denn je«, gestand Mando, »dauernd liegt sie mir in den Ohren Griechenland zu verlassen. Sie hat sogar Jakinthos angestiftet mich zu überzeugen.«
    Marcus' Augen verdunkelten sich. »Hoffentlich hast du gleich die Gelegenheit genutzt seinen Antrag ein und für allemal abzulehnen.«
    Er sah seinen Fehler sofort ein. Er hätte wissen müssen, dass niemand, nicht einmal er, sich das Recht herausnehmen durfte Mando zu sagen, was sie zu tun hätte.
    »Mein lieber Cousin«, sagte sie langsam, »wer bist du, dass du mich daran hindern willst, ein Leben als Ehefrau zu führen? Glaubst du denn nicht, dass ich wie jede Frau gern Kinder hätte – und zwar solche, die nicht wie der arme kleine Jorgo in Lakka aussehen?« Sie griff nach ihrer Bluse, zog sie mit aufreizend langsamen Bewegungen wieder an und begann sie zuzuknöpfen.
    Die Farbe war in ihr Gesicht zurückgekehrt und auch die Wangen schienen wieder voller zu sein.
    »Mando«, sagte er ernst, »wir wussten beide, worauf wir uns eingelassen haben. Tut es dir jetzt Leid? Willst du wirklich lieber in Jakinthos' Armen liegen als in meinen?«
    Ihre Augen blitzten.
    »Wer spricht von Jakinthos?«, meinte sie. »Es gibt auch noch andere Männer und einen von ihnen werde ich wohl irgendwann heiraten.«
    »Was wird dann aus mir?«, fragte er so leise, dass sie ihn kaum hören konnte. Sie sah ihn an, diesen schönen, starken Palikari mit den schwarzen ungewöhnlich glatten langen Haaren, der sonnengebräunten Brust und den kräftigen Muskeln, die seit der Arbeit am Bau der Steinhütte noch prominenter hervortraten.
    »Dich wird es immer geben«, erwiderte sie, wieder versöhnt, »mit oder ohne Ehemann, das habe ich dir versprochen und so wird es sein.«
    »Zieh die Bluse wieder aus«, bat er. »Lass mich die schönsten Brüste der Welt noch einmal küssen, bevor sich irgendein Ehemann daran erfreuen kann!«
    »Gut«, sagte sie, »ich kann dir ein

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