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Die Rebellin

Die Rebellin

Titel: Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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stand und sagte sich, dass er genau das bisher ja auch gewesen war. Zu seiner künftigen Lage gab es nur einen Unterschied, aber dieser Unterschied war entscheidend.
    Er zitterte, und das lag nicht an der Kälte, als er daran dachte, dass auf Mando eheliche Pflichten warteten. Dass der hässliche Zwerg mit seinen knochigen Fingern ihren göttlichen Busen kneten und sie küssen würde! Dass er das Recht haben würde sich auf sie zu legen und Einlass zu fordern!
    Marcus sprang auf und lief erregt auf dem Kai hin und her. Seine einzige Hoffnung blieb, dass sich Ypsilanti als impotent erwies. Aber nein, das war auch keine Hoffnung, denn dann würde er nach anderen Mitteln suchen sich Befriedigung zu verschaffen. Schließlich kam er aus Russland, und Marcus hatte gehört, dass es dort bei feinen impotenten Herren selbstverständlich war, reihenweise junge Männer ins Haus zu holen, die die Gattin bestiegen, während der Gemahl zusah. Gemunkelt wurde auch von Werkzeugen, die der Lust auf die Sprünge helfen sollten und Foltergeräten nachempfunden waren. Welch fürchterliches Schicksal wartete da auf Mando!
    Natürlich hatte sie keine Ahnung von diesen Niederungen der menschlichen Natur. Er musste sie beschützen, ihr Halt geben und dafür sorgen, dass sie nicht an diesem Unglück zerbrach. Als Gegenleistung würde er ihr einige Versprechen abverlangen. Dass ihr künftiger Gatte sie nicht auf die Brüste küssen dürfte, hatte sie bereits beteuert. Er würde auch darauf bestehen, dass sie nicht zuließ, sich vor der Eheschließung von Ypsilanti berühren zu lassen, und danach hatte sich dieser ausschließlich mit jener Handlung zu bescheiden, die zum Fortbestehen der Art erforderlich war. Ohne Umschweife! Das war schon schlimm genug.
    Das wahre Glücksgefühl würde weiter ihm vorbehalten bleiben, der sich als ihr Adjutant jederzeit in ihrer Nähe und so oft wie möglich in ihrem Bett aufhalten würde. Er würde sie wieder zu seiner Aphrodite machen. Hephaistos konnte ihm gestohlen bleiben! Unter solchen Überlegungen wurde ihm wärmer ums Herz und er beschloss sofort zu ihrem Haus zurückzukehren und den Pakt mit ihr zu besiegeln.
    Er fand Vassiliki bereits beim Packen vor. Als wäre nichts geschehen, bot er seine Hilfe an und suchte einen Kutscher, der den Transport übernehmen würde. Bei seiner Rückkehr waren die meisten von Mandos Habseligkeiten bereits weggeschafft worden, nur der grüne Kasten stand noch im Wohnzimmer. Er erinnerte sich öfter Anspielungen auf einen grünen Kasten vernommen zu haben und rüttelte an dem Schloss, um zu sehen, ob es sich leicht öffnen ließe.
    »Marcus!«
    Er wirbelte herum. »Ich wollte nur sehen, ob der Kasten gut genug verschlossen ist, damit er sich beim Transport nicht aus Versehen öffnet«, sagte er zu Mando. »Was steckt eigentlich darin?«
    »Nichts Wichtiges«, flüsterte sie. »Hast du mir verziehen?«
    Schweratmend stand sie vor ihm und blickte mit so flehenden Augen zu ihm auf, dass er augenblicklich den Kasten vergaß. Mando hatte gerade noch Zeit den Schlüssel in der Wohnzimmertür umzudrehen, bevor Marcus sie packte und auf den fadenscheinigen Teppich riss.
    »Werden wir denn nie genug voneinander kriegen?«, fragte sie hinterher fast verzweifelt, als sie sich vor dem halb blinden Spiegel das Haar wieder aufsteckte.
    »Nie!«, versicherte er. »Und wenn du mit dem abscheulichen Zwerg verheiratet bist, werde ich vor seiner monströsen Nase bei Tisch meinen Fuß unter deinen Rock schieben.« Er griff nach ihr, setzte sie auf einen Stuhl am Tisch, ließ sich ihr gegenüber nieder und zeigte ihr genau, was er vorhatte. Als sie um mehr bat und auf dem Stuhl immer weiter herunterrutschte, hörte er auf.
    »Wir werden dies noch oft üben müssen, Mademoiselle, diese Haltung schickt sich nicht bei Tisch.«
    »Nicht aufhören!«, bat sie, froh, dass er sich mit der unvermeidlichen Lage abgefunden zu haben schien und außerordentlich erregt bei dem Gedanken mit Marcus neue Liebesspiele zu erfinden. Aber er schüttelte den Kopf. Ein bisschen Strafe musste schon sein.
    Mando ließ sich zu Boden fallen. Sie konnte nicht bis zum Einbruch der Nacht warten, irgendwie musste sie Marcus dazu bewegen, eine begonnene Angelegenheit fortzusetzen. Auf allen vieren kroch sie zu ihm hin und biss ihn leicht in den Unterschenkel, wandte sich dann rasch um, kroch zum Kamin und schob mit der rechten Hand ihren Unterrock nach oben. Sie ließ sich auf die Unterarme fallen, drückte das Kreuz

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