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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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geeignet waren. Sollte ich Justin sagen, dass ich nicht schwimmen konnte?
    Eine Minute später nahm er den Fuß vom Gas und wir wurden langsamer. Ich warf ihm einen Blick zu.
    »Was passiert, wenn wir umdrehen?«, fragte ich. »Die Cops sind da hinten und warten auf uns«, fügte ich noch hinzu, als ob er das nicht selbst wüsste.
    »Tja, dann müssen wir wohl bis nach Asien weiterfahren«, sagte er. Ich öffnete schon den Mund, um eine wütende Antwort zu geben, doch die Worte blieben mir im Halse stecken.
    Wir sanken. Wasser plätscherte gegen meine Tür und stieg unaufhaltsam an der Fensterscheibe hoch. Die Panik verengte meinen Brustkorb, drückte auf meine Lungen und raubte mir den Atem.
    Sanft nahm Justin mein Gesicht in beide Hände.
    »Maddie, schau mich an. Das war alles so geplant. Komm schon, hol Luft.«
    Luftholen, dachte ich. Gute Idee, solange es noch geht. Bevor ich ertrinke.
    »Alles ist okay«, sagte er. Sein Gesicht befand sich nur Zentimetervon meinem entfernt und ich sah ihm an, dass er die Wahrheit sagte. »Ich weiß, was ich tue.«
    »Wir sinken«, protestierte ich und schnappte keuchend nach Atem. »Wir sinken und ich kann nicht schwimmen.«
    »Du brauchst nicht zu schwimmen. Das hier ist ein Unterwasserfahrzeug.«
    Unser Passagier auf der Rückbank brach erneut in lautstarke Begeisterung aus. Justin ließ mein Gesicht los, und ich schaute ungläubig zu, wie der Mond und die Sterne verschwanden und die Strömungen des pechschwarzen Ozeans uns hinabzogen. Stille umgab uns. Ich wartete darauf, dass der Wagen explodierte, die Fenster undicht wurden oder uns die Atemluft ausging. Nichts davon geschah. Justin lehnte sich vor und schaltete die Scheinwerfer aus. Aus der Motorhaube erklang ein pochendes Geräusch, und Justin erklärte, dass der Motor sich auf die neue Betriebsart umstellte.
    »Der Motor«, flüsterte ich, »funktioniert unter Wasser?«
    Wir sanken langsam weiter durch eine Dunkelheit, die so absolut war, dass ich nicht die Hand vor Augen sehen konnte. Ich hörte das Wasser um uns herum blubbern und gurgeln, als würden wir im Magen eines Riesen herumschwimmen. Ich hörte Justin atmen und den Jungen auf der Rückbank hin- und herrutschen. Dann ertönte gedämpft von oben das vorbeiziehende Geräusch einer Polizeisirene und ein Strömungswirbel brachte unser Auto kurz zum Schwanken.
    Als die Cops weg waren, startete Justin den Motor wieder und schaltete die Scheinwerfer an. Gleichzeitig glimmte die Innenbeleuchtung auf und hüllte alles in ein orangefarbenes Dämmerlicht. Ich konnte Justins Blick nur erahnen. Vorne im Scheinwerferkegel war nichts zu sehen außer treibende Algenreste und Schwebepartikel, die aussahen wie vorbeiwirbelnde Schneeflocken. Ich schluckte krampfhaft und schaute starr geradeaus.
    »Zum größten Teil ist das der Grund, warum ich dich heutebei der Rettungsaktion dabeihaben wollte. Unter Wasser machen wir das viel zu selten.«
    Ich war nicht sicher, ob ich ihm danken oder ihm eine runterhauen sollte.
    Unser Passagier lehnte sich von der Rückbank nach vorne. »Wie lange könnt ihr so was schon?«, fragte er.
    »Die Technik ist noch in der Entwicklung«, antwortete Justin, »jedenfalls wenn man in größere Tiefen tauchen will.«
    Ich presste die Handfläche gegen das kalte Fensterglas.
    »Aber wir sind in Sicherheit?«, fragte ich und schloss die Augen, um mich für die Antwort zu wappnen.
    »Mehr oder weniger«, sagte Justin.
    »Wie beruhigend.«
    »Man darf eben nicht zu tief tauchen, das ist alles. Der letzte Fluchtwagen, mit dem ich unter Wasser war, hat geleckt.« Wir glitten reibungslos mit wachsender Geschwindigkeit durch den Ozean. Justin hatte sich entspannt in seinem Sitz zurückgelehnt, als würde er so etwas jeden Tag machen. Ich dagegen saß kerzengerade und hielt die Hände zwischen die Knie gepresst.
    »Hast du immer noch Angst?«, fragte er und klang ganz überrascht.
    »Angst?«, wiederholte ich ironisch. »Ich hocke ja bloß in einem möglicherweise undichten Fahrzeug in der Mitte des Pazifischen Ozeans und kann nicht schwimmen.«
    »Ich finde es total cool«, warf der Junge von der Hinterbank ein.
    »Wir haben ein Rettungsfloß im Kofferraum, falls etwas passiert«, sagte Justin, und ich konnte nur die Augen verdrehen. »Andererseits«, fügte er hinzu, »sind wir inzwischen so tief, dass der Wagen bei einem Baufehler eher durch den Druck implodieren würde. Dann bräuchten wir nicht zu schwimmen, sondern wären auf der Stelle tot. Falls dich das

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