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Die Rebenprinzessin

Die Rebenprinzessin

Titel: Die Rebenprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Neuendorf
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Geste hatte dazu geführt, dass er sich in den nachfolgenden Stunden kaum auf die Arbeit hatte konzentrieren können, was ihm zweimal einen Stüber vom Kellermeister eingebracht hatte.
    Mein Vater würde mich erwürgen, wenn er wüsste, dass mir die Tochter seines Feindes gefällt, ging es Martin durch den Kopf. Doch dann lenkte er seine Gedanken wieder auf sein Vorhaben.
    Das Gras zwischen den Weinstöcken glänzte taufeucht im Mondschein, und ein paar Tropfen, die von den Blättern herabfielen, tränkten sein Wams. Schließlich erreichte er jenen Abschnitt des Weinbergs, wo der Wind nicht ganz so harsch wehte. Jenen Ort, von dem aus man auf den kleinen Weg zur Burg blicken konnte, der im Mondlicht wie ein achtlos weggeworfenes Band dalag.
    Martins Kenntnisse der Weinpflanzen waren nicht so groß wie die von Bella, dennoch wählte er treffsicher einen Trieb aus, der beste Anlagen hatte, einen guten Ableger zu ergeben. Vorsichtig bog er ihn hinunter, vergrub ein Stück in der Erde und beschwerte es mit einem Stein. Als er fertig war, besah er sich sein Werk.
    Da der Boden in der Nähe felsig war, konnte es durchaus sein, dass Geröll den Weinstock getroffen und hinabgebogen hatte. Da an den Rebstöcken nur wenige Trauben hingen, war es gut möglich, dass der Graf sie noch nicht in die allgemeine Lese einbezog. Vielleicht würde er die Trauben selbst pflücken und keltern, um zu sehen, welche Eigenschaften die neue Sorte entwickelte.
    Martin hoffte, dass all dies zutraf, damit sich an dem Ableger Wurzeln bildeten und er ihn bald von der Mutterpflanze trennen konnte.
    Auf dem Weg zurück ins Quartier kam er an den Stallungen vorüber. Argwöhnisch hielt er genauestens Ausschau nach möglichen Beobachtern. Seit der Prügelei auf dem Hof hatten Thomas und seine Spießgesellen zwar Ruhe gegeben, doch Martin wusste nur zu gut, dass dieser Friede trügerisch war. Wahrscheinlich sannen die drei bereits über die nächste Gemeinheit nach, die sie ihm antun konnten.
    Ein Geräusch ließ ihn innehalten. War ihm jemand gefolgt und hatte womöglich mitbekommen, was er getan hatte? Martins Herz begann wild zu pochen, während er zwischen Flucht und Nachschauen schwankte. Schließlich entschied er sich für Letzteres und strebte dem Stall zu.
    Wenn du das bist, Thomas, so wirst du mit dem Kopf voraus im Misthaufen landen, schwor sich Martin und griff unterwegs nach einem Besen, der zufällig im Weg herumstand.
    Nun konnte er eine Stimme vernehmen. Sie keuchte und grunzte animalisch, dennoch war klar, dass sie einem Menschen gehörte. Als Martin um die Ecke des Stallgebäudes spähte, bot sich ihm ein unerwarteter Anblick. Ein Mann stand zwischen den gespreizten Schenkeln einer Frau, die auf einer Wassertonne saß. Während er eines ihrer Beine über der Armbeuge trug, griff er mit der anderen in ihren offenen Ausschnitt und holte eine der prallen Brüste hervor.
    Die beiden Gestalten waren zunächst nur Schemen, doch als sich der Mann hinabbeugte, um an der Brust des Mädchens zu saugen, beleuchtete das Mondlicht nicht nur sein rotblondes Haar, sondern auch die große Nase und das breite Kinn. Martin zweifelte nicht daran, dass es sich um Fürst von Hohenstein handelte. Wie der Name der Magd lautete, wusste er nicht, doch er hatte sie schon etliche Male über den Hof eilen sehen. Offenbar hatte sie ihr Vergnügen an dem, was der Fürst mit ihr tat, denn es sah nicht so aus, als müsste er sie zwingen.
    Oder hat er sie dafür gar bezahlt? Ihr Geschenke versprochen?
    »Wenn ich erst mal verheiratet bin, werde ich dich mitnehmen«, keuchte der Fürst, während er dem Mädchen den Rock hochschob. »Du wirst die Zofe meines Weibes sein – und meine Geliebte.«
    Dem Mädchen entrang sich daraufhin ein freudiges Juchzen, und es spreizte nun bereitwillig die Beine. Roland von Hohenstein massierte ihr Geschlecht und schob dann zwei Finger in sie hinein, um zu prüfen, ob sie bereit war. Nachdem er zufrieden gegrunzt hatte, machte er sich an seinen Beinkleidern zu schaffen.
    So sehr dieser Anblick Martin auch empörte, den Blick abwenden konnte er nicht so leicht. Besonders das Mädchen hatte es ihm angetan. Ihre Schenkel im Mondlicht und die dunklen Höfe der Brüste, die über dem Ausschnitt des Kleides lagen, erinnerten ihn wieder an Rosalina. So ähnlich hatte es ausgesehen, als sie sich das erste Mal in ihrer Kammer geliebt hatten. Heimlich natürlich, denn ihr Vater durfte von alledem nichts mitbekommen. Fast meinte Martin wieder,

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