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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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die nur aus Tempeln und Palästen zu bestehen schien. Bauwerke, die den Tempel der Morganen bei Weitem in den Schatten stellten. Larina sah nach oben und erblickte ein Sternenzelt, heller und intensiver, als sie es je auf der Erde gesehen hatte. ´Gadaron`, dachte sie. So hatte man es ihr beschrieben. Nur wenige Menschen hatten diesen Ort gesehen, als dies noch der Wohnort der Götter war. Vor tausend Jahren. Nun war Zork allein der Bewohner dieses prächtigen Ortes. Ein Mensch war seitdem sicher nicht mehr hier gewesen.
    „Gut, du bist wach.“ Jemand hatte sie von hinten angesprochen. Larina fuhr herum. Torrok stand auf dem Gebäude, das sie gerade verlassen hatte. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir dich dauerhaft ruhig gestellt. Aber mein Gebieter meinte, dass du es schneller akzeptieren würdest, für immer hier zu bleiben, wenn wir es dir so bequem, wie möglich machen. Fliehen kannst du ohnehin nicht. Ihr Menschen seid ja so schwach.“
    ´So ist das also`, dachte Larina. ´Das hier ist der Versuch, mich in einen goldenen Käfig einzusperren. `
    „Das Gebäude, in dem du aufgewacht bist, diente früher dazu, die Gäste der Götter zu beherbergen. Meistens irgendwelche Auserwählte. Es verfügt über alle Annehmlichkeiten, die du brauchst, um hier den Rest deines Lebens zu verbringen. Es steht dir frei, dich in Gadaron zu bewegen. Bleib von den Tempeln fern, und berühre keine von den zahllosen Götterstatuen, die hier überall herumstehen. Das könnte etwas auslösen, was dir nicht gefällt. Wenn du versuchst Gadaron zu verlassen, wirst du bestraft. Wenn du auf die irrwitzige Idee kommst, gegen den großen Zork zu intrigieren, wirst du bestraft. Du wirst dich für den Rest deines Lebens ruhig und angemessen verhalten, dann wird dein Dasein hier einigermaßen erträglich sein.“
    „So denkt ihr euch das wohl!?“, höhnte Larina. „Dass ihr hier ein kleines, hilfloses Mädchen gefangen halten könnt, das wegen eurer Drohungen soviel Angst hat, und alles tut was ihr wollt? Dann pass mal auf, du Grufti! Ich habe eine Nachricht für dich. Ich bin ein ganz fieses, kleines Mädchen, das kleine Jungs wie dich vermöbelt, wenn sie frech werden.“ Und schneller, als er es sehen konnte, war Larina aus dem Stand auf das Flachdach zu Torrok gesprungen und hatte ihm einen Schlag in den Magen verpasst. Er wurde vom Dach geschleudert und landete auf der Straße davor. „Tut mir ja leid“, sagte sie, als sie wesendlich eleganter hinterher sprang. „Aber ich bin eine extrem unbequeme Gefangene.“ Sie wollte erneut zuschlagen. Doch gerade, als sie mit der Faust ausholte, hielt sie jemand von hinten im Schwitzkasten. „Was zum…“, keuchte sie, und versuchte den Angreifer zu erkennen. Larina schrie entsetzt auf. Das Wesen, das sie umfangen hielt, entsprach genau der Beschreibung eines Gespenstes. Ein, teilweise durchsichtiges, aus schwarzem Irgendwas bestehendes Geschöpf. Ohne Gesicht, oder sonstige Merkmale. Nur die Umrisse erinnerten an einen Menschen.
    Irgendwie kam er ihr bekannt vor…
    „Darf ich vorstellen! Dein eigener Schatten“, verkündete Torrok. „Es hat nur eines kleinen Eingriffes meines Gebietes bedurft, und schon war er die perfekte Gefangeneneskorte. Wenn du irgendetwas tust, was du nicht darfst, wird dich dein Schatten aufhalten. Du magst ja eine harte Rechte haben, aber deinem Schatten kannst du nicht davonlaufen. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss die Wünsche meines Gebieters erfüllen.“
    Er ließ Larina im Würgegriff ihres eigenen Schattens zurück. Sie musste zugeben, dass Torrok recht hatte. Gegen diese Form der Bewachung, war nur schwer anzukommen.
    „Du kannst mich jetzt loslassen!“, fuhr sie ihren Schatten an. „Er ist jetzt weg.“ Und wirklich, der Schatten gab Larina frei, und blieb weiter am Boden und an Larina kleben, so wie er es immer getan hatte. Hier, an diesem Ort, war nun ihr eigener Schatten zum Feind geworden.
    *
    Salan hatte keine Worte für das, was er sah. Er hatte schon davon gehört und gelesen. Doch diese Berichte waren ein Hohn, im Vergleich zu dem wahrhaftigen Anblick der Berge Gadarons. Aber schließlich war das auch der angestammte Wohnsitz der Götter. Von diesem Ort aus, war die Welt erschaffen worden. Zork war hier von den anderen Göttern verstoßen und vom Berggipfel in die Unterwelt geworfen worden. Und er war hierher zurückgekehrt, um sich zu rächen und die Weltherrschaft zu übernehmen.
    ´Welche Ironie`, dachte Salan. ´Der

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