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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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eingedrungen?«
    »Ich habe sie herein gelassen, ich wollte, dass das Töten ein Ende findet. Ich wollte mit ihnen verhandeln, sie zu einer gütlichen Einigung bewegen. Frieden für alle, Sie verstehen, Herr Martin?«
    Ja, Martin verstand und es brauchte keine weiteren Worte des Sterbenden, um ihm zu erklären, was schief gelaufen war. Nur noch eines wollte er wissen:
    »Wie haben Sie die mechanischen Wächter ausgeschaltet, Herr Maribor?«
    Der Alte schloss die Augen und Martin befürchtete schon, er würde nicht mehr antworten, da flüsterte er leise: »Die Wächter haben einen eingebauten Wellendetektor, der …« Sein Kopf fiel zur Seite und aus seinem Mund drang ein Schwall Blut. In diesem Augenblick trat Eliane zu ihnen.
    »Es kommt jemand die Treppe hoch, geh in Deckung.«
    Vom Eingang her war Kampflärm zu hören. Stahl traf auf Stahl und dazwischen hörte er einen Knall wie von einer Schusswaffe. Seltsam, die Piraten verfügten doch über Æthergewehre. Doch dann erinnerte er sich an ihre Flucht im Dampfschrauber vom Schrottplatz in Stahldorf. Dort hatten die Mechanischen auch mit Projektilwaffen auf sie geschossen. Er lugte vorsichtig hinter dem Generator hervor. Am Eingang des Labors stand eine Gestalt mit dem Rücken zu ihm. Das lange blonde und mit Blut verschmierte Haar reichte ihr bis zur Hüfte. Die Kommandantin!, schoss es Martin durch den Kopf. In diesem Augenblick drehte sie sich um und stürzte ins Labor, offenbar nach Deckung suchend. Sie hechtete hinter den Generator und stieß dabei mit Martin zusammen. Ihre Pistole ruckte in seine Richtung.
    »Herr Dampfbusch, was machen Sie denn hier?«, fragte sie erstaunt. Sie blutete aus einer Schulterwunde und ein Glas ihrer Brille war zerbrochen.
    »Das Gleiche wie Sie«, gab er zurück. Doch sie achtete bereits nicht mehr auf ihn und lugte hinter dem Generator hervor zum Eingang. Martin sah, dass sie mit der Pistole zielte und abdrückte. Aber es kam kein Strahl aus der Waffe.
    »Verdammt, mein Magazin ist leer«, sagte sie und steckte die Pistole ein. Dann zog sie mit der Rechten ihren Degen und löste mit der linken Hand ein Messer vom Gürtel.
    »Komm raus, Außenweltler-Hure, du bist erledigt«, grölte jemand vom Eingang her. »Wenn du dich ergibst, darfst du springen, wenn nicht, schneiden wir dir den Bauch auf und knüpfen dich an deinen Gedärmen an den Kran.«
    »Mir gefällt keine der beiden Optionen, ihr Schwachköpfe. Kommt und holt mich doch!«
    Vom Eingang waren die Schritte schwerer Stiefel zu hören. Es mussten mindestens drei sein, schätzte Martin, und er schwor sich, beim nächsten Ausflug eine Waffe mitzunehmen, sofern er lebend hier rauskommen würde. Doch im Moment sah es nicht danach aus.
    »Was zum He… Scheiße…«, rief plötzlich einer der Angreifer und dann hörte er ein ersticktes Gurgeln. Ein giftgrüner Strahl schoss durch den Raum und bohrte sich neben einem Fenster in die Wand. Darauf schrie jemand wie am Spieß.
    »Ein Wurfstern! Zieh ihm das Ding raus!«
    Neben ihm sprang die Kommandantin hinter der Deckung des Generators hervor und warf ihr Messer. Die Antwort war ein erstickter Schrei. Fast im gleichen Moment hörte Martin das feine Zischen von zwei Ætherpistolen.
    »Schnell, wir müssen die Tür sichern«, hörte er die Kommandantin.
    »Bin schon dabei«, antwortete Eliane. Da wagte auch er sich aus der Deckung. Der Boden vor dem Eingang glich einem Schlachtfeld. Vier Piraten lagen am Boden, überall war Blut. Eliane war beim Eingang und schaute ins Treppenhaus. Die Kommandantin ging mit gezücktem Degen von einem Piraten zum anderen und vergewisserte sich, dass alle tot waren.
    »Hört das denn nie auf!«, murmelte Martin. Dann wandte er sich an die beiden Ladies: »Ich weiß, wieso die Roboter … ich wollte sagen, die mechanischen Wächter nicht mehr funktionieren.«
    »Sag‘s schon und spiel nicht den Klugscheißer«, rief Eliane vom Eingang her, ohne das Treppenhaus aus den Augen zu lassen.
    »Sie haben alle einen eingebauten Empfänger und können mit einem Sendesignal außer Betrieb gesetzt werden. Es ist eine Art Fernsteuerung.«
    »Dann finde sie und schalte die Kerle wieder ein!«
    Ja, natürlich, dass er nicht selbst darauf gekommen war. Martin schalt sich einen Narren. Doch wo befand sich der Sender? Es musste ein sehr starker Sender sein, denn Maribors Wellenempfänger, den er ihm gezeigt hatte, war sehr einfach und infolgedessen unempfindlich gewesen. Die Wächter würden kaum über bessere

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