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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die Flugbahn der Waffe, um gleich darauf in einem Blutstrom leblos gegen Lyra, das eigentliche Ziel, zu taumeln. Yulour mußte den fast auseinandergespaltenen Leichnam mit dem Fuß beiseite schieben, während sie nach innen stürzten.
    Etienne war bereits da, um zu helfen. Er musterte Lyras Schulter, wo der Keulenschlag sie getroffen hatte. Sie stöhnte, als er sie berührte.
    Er schloß die Luke und forderte sie dann auf, den rechten Arm zu bewegen.
    »Tut höllisch weh, funktioniert aber«, erklärte sie.
    »Drehen!« sagte er knapp. Das tat sie und drehte den Arm zuerst so, daß die Handfläche oben war und dann unten. »Du kannst von Glück reden.«
    »Eigentlich nicht«, meinte sie schmerzerfüllt. »Meine Pistole ist draußen. Das ist jetzt das zweite Mal, daß ich sie genau in dem Augenblick verliere, wo ich sie wirklich am dringendsten brauche. Ich werde wohl Griffe üben müssen.« Sie sah Tyl an. »Hast du gesehen, wo sie gelandet ist?«
    »Der Blitzwerfer flog durch die Luft. Wo er gelandet ist, habe ich nicht gesehen.«
    »Das kleine Metallwerkzeug«, murmelte Yulour verstört, sichtlich bemüht, über das, was geschah, orientiert zu bleiben. »Ich weiß, wo es ist.«
    »Warum bist du nicht hingelaufen?« fragte ihn Lyra. »Ich hab’ dir doch gesagt, daß du es holen sollst.«
    Yulour wandte verletzt den Blick ab.
    »Wir waren mehr darum besorgt, dich zu retten, Lyra«, erklärte Tyl. Dann sah er Yulour an und meinte sanft: »Schon gut, Yulour. Sag uns, wo der Blitzwerfer gelandet ist!«
    »Im Wasser«, verkündete er strahlend.
    »Oh, zum Teufel!« Lyra blickte zu ihrem Mann auf. »Tut mir leid, Etienne, wirklich. Ich hab die nicht gesehen. Wir sind aufs Deck hinausgegangen, und alles wirkte ganz normal, und dann landete etwas auf mir wie eine Steuernachforderung.«
    »Das ist jetzt nicht wichtig. Sei nur mit deiner Schulter vorsichtig.«
    Etwas machte oben an der Kabine waanngg! und alle blickten nach oben, aber das Metall hielt. So dünn die Legierung auch war, war sie doch viel zu zäh, als daß man sie mit Knochen oder Steinwerkzeugen hätte aufbrechen können.
    »Womit werden wir denn gegen sie kämpfen?« wollte Tyl wissen. »Es ist dunkel, und die sind sehr nahe.«
    »Wir brauchen sie mit nichts zu bekämpfen, Tyl. Sei Lyra behilflich.«
    Das Bild, das sich außerhalb des Cockpits bot, glich einer Szene aus Dantes Inferno. Das Tragflächenboot war von wenigstens dreißig der riesenhaften Eingeborenen umgeben, die jetzt wie wild auf und ab hüpften, heulten, spuckten und drohende Gesten vollführten, die dem Boot galten. Die Na vermieden sorgfältig jeden Kontakt mit dem Rumpf, und nachdem einer von ihnen den Versuch unternommen hatte, seine Gefühle dadurch zum Ausdruck zu bringen, indem er auf das Boot urinierte, um plötzlich brüllend hintenüberzustürzen, versuchten sie das auch nicht mehr. Vielmehr benutzten sie lange Speere und ihre allgegenwärtigen Keulen, um auf die Schiffswände einzudreschen. Holz und Stein waren schlechte Leiter, und die Na hatten schnell herausbekommen, daß sie kein Risiko eingingen, wenn sie auf den Rumpf trommelten.
    Jetzt versuchte vor den Augen der Redowls ein besonders hünenhaft gebauter Krieger über die Reling zu springen. Er schaffte es nicht ganz und stützte sich mit den Händen ab. Sein Unterkörper krachte gegen den Rumpf, und ein Regen blauer Funken stob um ihn auf. Als die dicken Finger endlich losließen, klatschte sein mächtiger Körper in den Fluß.
    Etienne hatte auf dem Pilotensessel Platz genommen, und seine Finger flogen über die Kontrollen. Von hinten war ein gedämpftes Dröhnen zu vernehmen, als die Maschine zum Leben erwachte. Das Boot hob sich einen halben Meter auf seinen Repellern und schoß nach vorn, fegte dabei die Na aus dem Wege. Einer wich nicht schnell genug aus, und vom Bug her war ein übelkeiterregendes Plopp! zu hören, als der Eingeborene zermalmt wurde.
    Jetzt erwachten die Nachtbildschirme zum Leben und ließen erkennen, wie der Rest der Angreifer nach achtern zurückfiel. Einige Leichen trieben mit den blutigen Fetzen des vom Boot Überfahrenen im seichten Wasser. Und dann war da noch eine kleinere Gestalt zu erkennen: Yij! Sie waren dabei, ihn in zwei Teile zu hacken. Wütend riß Etienne das Boot um seine Achse und jagte mit röhrender Maschine auf die Angreifer zu, pflügte seine tödliche Schneise durch die jetzt in Panik geratenden Na, und ein paar weitere von ihnen wurden ins Wasser gefegt. Das Geräusch von

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