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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Zweitausend-Meter-Grenze herunter. Wenigstens behaupteten das die Träger, die trotzdem geradezu panische Angst vor ihnen hatten. Sie waren schon vor Tagen am letzten Mai-Dorf vorbeigekommen und hatten seitdem nur noch gelegentlich vereinzelte Gruppen von Jägern gesehen, die alle in schwere Kleidung gehüllt waren. Etienne genoß die vergleichsweise Stille, die sie umgab.
    »Milliarden von Jahren«, murmelte er. »So lange haben die Flüsse gebraucht, um sich diese Canyons zu graben.«
    Lyra, die in den letzten Minuten die Kaltwetterkleidung der Träger betrachtet hatte, drehte sich um und grinste ihm wissend zu. »Dann bist du also froh, daß wir den Umweg gemacht haben?«
    Den kleinen Triumph wollte er ihr immer noch nicht gönnen. »Das ist sicher interessanter als der Teil des Barshaja-gad, den wir verlassen haben. Aber ich hätte es trotzdem vorgezogen, wenn wir uns an die ursprüngliche Route gehalten hätten.«
    »Du kannst wohl nicht nachgeben, wie? Kannst mich nicht gewinnen lassen. Warum kannst du es eigentlich nicht zugeben, wenn du unrecht hast?«
    »Das werde ich schon, wenn ich wirklich unrecht habe.«
    »Sicher. Du bist der sturste Mensch, dem ich je begegnet bin, Etienne.«
    »Warum hast du mich dann geheiratet?«
    »Immer dieselbe Frage. Immer testen, nie zufrieden. Irgendwann einmal werde ich …« Sie drehte sich um und ging, halblaut vor sich hinmurmelnd, weg. Sie führte diesen Satz nie zu Ende, und dafür war er dankbar; wenigstens war er das gewöhnlich. Seit zehn Jahren hatte sie diesen Satz immer wieder angefangen, ihn aber nie zu Ende gebracht.
    Homat tauchte neben ihm auf. »Die Träger geben ihre Dankbarkeit weiter. Sie frieren immer noch, aber wenigstens nicht mehr in den Knochen.«
    »Jetzt sollten sie es auch warm haben«, herrschte Etienne ihn an, ohne zu bemerken, wie scharf seine Stimme klang. »Die haben ja eine ganze Stunde gebraucht, um sich umzuziehen.«
    »Sie sind diese Kälte nicht gewöhnt, de-Etienne.« Homat zupfte am Saum seiner Kapuze und versuchte, so gut er konnte, damit seine Glatze zu bedecken. »Und ich bin das auch nicht. Sie haben sich so schnell sie konnten angezogen.« Er versuchte Etienne in die Augen zu blicken. »Und du und de-Lyra, ihr friert wahrhaftig nicht?«
    Der Geologe trug eine Art Lederhose und ein schwereres Hemd über seiner Netzkombination. »Nicht nur das, Homat - mir ist sogar eher noch zu warm.«
    Homat dachte nach. »Unsere Körper scheinen aber doch gar nicht so verschieden zu sein, de-Etienne. Ihr habt zwar mehr Pelz, aber von eurer Haut ist noch viel unbedeckt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß euch hier oben immer noch warm ist.«
    »Unterschiedliche Umgebungen führen zu unterschiedlichen Anpassungen, Homat.«
    »Das stimmt«, räumte Homat ein.
    »Wenn du dich dann vor den Eingeborenen genügend aufgespielt hast«, rief Lyra auf Terranglo von dem Punkt weiter vorn an der Straße, den sie inzwischen erreicht hatte, »dann könnten wir vielleicht zusehen, daß wir weiterkommen, ehe es Nacht wird.«
    »Ich habe mich nicht ›aufgespielt‹«, erwiderte er scharf, »ich habe Homat nur erklärt …«, aber sie hatte sich bereits wieder abgewandt und ihren Weg fortgesetzt. Wenn sie das tat, machte ihn das so wild, daß er am liebsten um sich geschlagen hätte. Aber wenn er sie nicht gerade packen und damit zwingen wollte, ihm zuzuhören, konnte er da nur wenig tun. Und er hatte keine Lust, sich vor den Trägern auf eine lautstarke Auseinandersetzung einzulassen. Also schluckte er seinen Zorn hinunter, überzeugt, damit wieder einen Beitrag zu dem Magengeschwür zu leisten, das sich in ihm aufbaute, jenem schmerzhaften Monument, das über und über den Namen seiner Frau trug.
     
    Es war fast Abend, als sie schließlich den letzten Bergkamm hinter sich gebracht hatten und auf Turput hinunterblicken konnten. Keiner von beiden hatte gewußt, was sie erwarten würde: eine kleinere Version von Kekkalong vielleicht. Sie wurden angenehm überrascht.
    Saubere, schmale Straßen, die mit grauem Feldstein gepflastert waren, führten bis zum schnell dahinfließenden Aurang hinunter und setzten sich am anderen Ufer fort. Hölzerne Wasserräder säumten beide Flußufer und drehten sich in gleichmäßigem Tempo in dem schnellen Fluß. Anstelle der klobigen Mai-Architektur, die sie inzwischen mit der Zivilisation auf Tslamaina gleichsetzten, sahen sie Gebäude, die mit blumenähnlichen Kuppeln und eleganten Bögen konstruiert waren. Elegant

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